Halteverbot... und eine unerwartete Antwort

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Viel Spaß :)


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Tonys P.O.V

Nachdem Gibbs gesagt hatte, wir können nach Hause gingen verließ ich das Büro, ging auf den Parkplatz und setzte mich in mein Auto. Einen Moment lang kämpfte ich mit mir, doch ich entschloss mich, bei Ziva vorbeizufahren um sie zu fragen, wie es ihr ging. Sie hatte vorhin bei Gibbs angerufen und ihm auf sehr hysterische Art und Weise mitgeteilt, dass sie sich nicht besonders fühle und den Rest des Tages zu Hause bleiben würde. Ich hatte Gibbs angestarrt, als wäre er der berüchtigte Mann vom Mond, als er mir das erzählte. Denn Ziva und nicht gut gehen passt einfach nicht zusammen. Das war für sie sowas wie ein Fremdwort.
Ich startete den Motor. Das Aufheulen des Motors war wie Musik in meinen Ohren. Ich liebte dieses Auto. Also genau das richtige Gefährt um Ziva zu besuchen.
Die Parkplätze in der kleinen Straße, in der Ziva wohnte, waren alle besetzt. Ich seufzte und stellte mich ins Halteverbot. Dann stieg ich aus und lief zu dem Haus, in dem Zivas Wohnung war. Ich klingelte und nach ein paar Sekunden ertönte der Summer. Ich drückte die Tür auf und ging hoch zu Zivas Wohnung.
Sie war verschlossen. Ich wollte gerade klingeln, da öffnete sie sich und eine verheulte Ziva blickte mich aus roten, verquollenen Augen an.
„Was ist…“, begann ich, doch sie unterbrach mich. „Tony!“, flüsterte sie. Dann fiel sie mir um den Hals und presste ihren Mund auf meinen.
Ich war verwirrt. Vollkommen verwirrt. Und überfordert. So verwirrt und überfordert, dass ich kurz darüber nachdachte, sie von mir zu schieben, doch diese Situation konnte ich mir nicht entgehen lassen. Sie ging rückwärts in die Wohnung und ich folgte ihr, wobei ich der Wohnungstür einen Tritt versetzte, die sanft ins Schloss fiel.
„Was wird das?“, fragte ich sie, als mir der Sauerstoff ausging und sie mich ins Schlafzimmer zog. „Ich dachte, du wolltest alles vergessen.“
Sie sah mich schuldbewusst an. „Ja, das wollte ich auch…“, erwiderte sie. „aber…“
Ich begann, an ihrem obersten Blusenknopf rumzuspielen.
„Ich…“, wollte sie fortfahren, aber sie war aus irgendeinem Grund nicht fähig, weiterzusprechen.
„Ich...“, begann sie von neuem, aber diesmal ließ ich sie gar nicht dazu kommen, ihren Satz zu Ende zu sprechen. Ich öffnete den nächsten Knopf.
„Tony“, flüsterte sie.
„Sag nichts.“
„Doch, ich muss. Ich… naja… also, ich denke, wir haben bei unserem, äh… Versehen… etwas Wesentliches vergessen.“ Sie wurde rot wie eine Tomate.
„Und das wäre…?“, fragte ich verdutzt.
„Vaütun…“, sagte sie mit zusammengebissenen Zähnen.
„Was?“
„Verhütung verdammt noch mal, Tony!“, rief sie. „Ich bin… also… wie soll man es ausdrücken… naja… also… ich… bin… mein Gott, ich bin schwanger!“, sagte sie und wich meinem Blick aus.
Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Vor allem wusste ich nicht, was sie hören wollte. Eher ein „Scheiße“ oder eher ein „Mensch Ziva das ist ja wunderbar“, wie es die frischgebackenen Daddys in den Filmen immer zu sagen pflegten. Ich entschied mich für keine der beiden Varianten. Ich küsste sie stürmisch auf den Mund und tätschelte ihren Bauch.
„Was heißt das jetzt, Tony?“, fragte sie verzweifelt.
„Ich finde es wunderbar!“, sagte ich mit zitternder Stimme.
Ziva sah mich an, als hätte sie mich missverstanden. Dann stiegen ihr Tränen in die Augen. „Meinst du das ernst?“
„Sicher meine ich das ernst!“

Zivas P.O.V.
„Wie lange schon?“, fragte Tony.
„Ein Monat“, meinte ich.
„Und du weißt es seit heute?“
Ich nickte zögernd.
„Wow.“
„Wow?“
„Wow“, sagte Tony. „Ich fass es nicht. Da drin…“ Er legte eine Hand auf meinen Bauch. „Ist ein Mini-DiNozzo.“
„Irgendwie bin ich gewalzt“, entgegnete ich.
„Geplättet“, verbesserte Tony grinsend.
„Und was sagen wir jetzt den anderen?“, fragte ich.
„Keine Ahnung“, sagte Tony.
„Sehr hilfreich“, sagte ich. „Ich meine, Gibbs bringt uns um. Und man kann eine Schwangerschaft ja nicht soo lange geheim halten…“
„Stimmt auch wieder“, entgegnete er.


**ZWEI MONATE SPÄTER**


Zivas P.O.V.

Ich kam ins Büro und das Erste, was ich von Tim hörte, war: „Hast du was an deinen Brüsten machen lassen?“
„Nein“, entgegnete ich und versuchte verzweifelt die Bluse, die sich über meine Oberweite gespannt hatte, zurechtzuziehen.
Vergebens.
Vielleicht sollte ich mir Sachen anziehen, die auch die minimale Wölbung meines Bauches verdeckten.

Tony und ich waren inzwischen zusammen gezogen, fuhren aber getrennt zur Arbeit damit es nicht auffiel. Wir hatten unsere alten Wohnungen noch behalten falls Freunde zu uns kommen wollten.
„Zivaaa…“, ertönte Tonys Stimme hinter mir und ich merkte wie sein Blick an meiner Oberweite hängen blieb, die er aber auch schon heute Morgen ausführlich gemustert hatte.
Er kam näher und flüsterte: „Ich rate zu weiteren Oberteilen, mein Engel.“
„Ja, ja. Aber wessen Schuld ist es denn, dass ich sie brauche?“, fragte ich und schaute ihn herausfordernd an.
„Wir tragen beide Schuld, mein Engel.“
„Woran tragt ihr beide Schuld DiNozzo? Und hör auf Ziva auf die Brüste zu glotzen, das ist abartig“, ertönte Gibbs‘ Stimme hinter Tony. Seit wann stand er da?
„Ähmm…“ Tony setzte seinen üblichen Warum-hast-du-nicht-gesagt-dass-er-hinter-mir-steht-Blick auf und verkündete lauthals: „Zivas Waschmaschine ist kaputt und ich hab ihre Klamotten zu heiß gewaschen.“
„Und dafür könnte ich ihn umbringen“, fügte ich hinzu und versetzte ihm einen Faustschlag in die Magengegend.
„Das war nicht nett…“, brachte er hervor.
„Du warst auch nicht nett“, meinte ich.
Er sagte nichts mehr bis Gibbs mit einem letzten kritischen Blick an uns vorbeigelaufen war.
Tony sah mich noch einmal an, dann begab er sich zu seinem Schreibtisch. „Irgendetwas Neues, McSuperschlau?“, fragte er Tim und grinste ihn an.
Tim verdrehte die Augen und zeigte auf den Bildschirm. „Ein toter Navy Offizier. Brandon Michaelson. Der Nachbar hat ihn gefunden.
Wie immer tauchte Gibbs wie aus dem Nichts hinter uns auf. „Los geht’s. McGee, du fährst.“
Wir standen auf und machten uns auf den Weg zum Auto.
Tony und ich nahmen auf der Rückbank Platz, während McGee auf dem Fahrersitz und Gibbs auf dem Beifahrersitz Platz nahmen.
Während der Fahrt hielten Tony und ich Händchen und Tony streichelte mit seinem Daumen über meinen Handrücken.
Wir merkten gar nicht, dass wir schon da waren.
„Hey, ihr da hinten! Aussteigen!“, rief Gibbs und klopfte ans Fenster.
Ich schreckte hoch und kletterte so schnell wie möglich aus dem Wagen.
Dann lief alles wie immer. Ducky und Palmer kamen und untersuchten die Leiche, wir befragten Nachbarn und Zeugen, die es nicht gab. Vollkommene Routine.
Auf einmal sahen wir, wie jemand aus dem Kellerfenster kletterte und anscheinend nicht darauf erpicht war, mit uns ein Wort zu wechseln, denn er stürzte Hals über Kopf davon.
„Denn schnappen wir uns!“, meinte ich zu Tony und wir liefen ihm hinterher.
„Überanstrenge dich nicht. Das ist nicht gut für Nathan!“
Ich blieb stehen. „Nathan? Ist das dein Ernst?!“
„Jaa…“, meinte Tony und guckte mich an.
Ich schnaubte und verdrehte die Augen, dann rannte ich weiter dem Flüchtenden hinterher. „Darüber reden wir heute Abend nochmal!“, rief ich Tony noch zu.
Nach längerer Lauferei endete die Straße in einer Sackgasse.
Der Flüchtende sah sich um wie ein gehetztes Reh.
„Auf den Boden knien und Hände hinter den Kopf!“, rief ich und richtete meine Waffe auf ihn.
Doch er schien anderer Meinung zu sein. Er hechtete auf mich zu und boxte mir in den Bauch, dann schubste er mich grob zu Seite und ich knallte mit dem Kopf gegen ein am Straßenrand stehendes Auto. Mir wurde kurz schwarz vor Augen und ich spürte ein Stechen im Unterleib. Als ich wieder klar sehen konnte, sah ich, dass Tony und Gibbs den Flüchtigen geschnappt hatten. Dann lief Tony auf mich zu. „Geht es dir gut?“, fragte er besorgt und kniete sich vor mir hin.
„Geht schon…“, murmelte ich.
„Wirklich?“
Gibbs übergab den Flüchtigen an einen Kollegen und sagte zu mir: „Du solltest kurz ins Krankenhaus um dich untersuchen zu lassen. Dein Zusammenprall mit dem Auto habe ich zwei Ecken weiter gehört.“
Und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ging es Nathan gut? Ach Quatsch, was dachte ich denn da? Ich wollte ein Mädchen. Und sie sollte Noemi heißen.
„DiNozzo, du begleitest sie“, sagte Gibbs und Tony half mir auf.
Dann machten wir uns auf den Weg zum Auto um ins Krankenhaus zu fahren.

„Keine Sorge, Miss David. Ihnen geht es gut. Und Ihrer Tochter auch.“
Ich kreischte auf. „Ja! Es ist ein Mädchen!“
Tony machte einen Schmollmund. „Doch kein Nathan?“
Ich grinste. „Unwahrscheinlich. Eher eine kleine Noemi.“
„Ich möchte Sie ja nur ungern unterbrechen, aber ich habe noch andere Patienten. Also, Miss David. Wie eben schon gesagt, geht es Ihnen gut. Trotzdem würde ich Ihnen empfehlen, sich ein, zwei Tage auszuruhen. Ich werde Ihnen eine Krankschreibung mitgeben.“

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