Kapitel 3.

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„Luna! Luna! Heey wach auf Luna!"
„Was ist denn? Essen?"
„Nein man, Luna steh jetzt sofort auf! Wir haben verschlafen los!"
„OMG, wie spät ist es!?"
„09:00 Uhr! Wir sind eine Stunde zu spät."
„Oh nein, mach dich schnell fertig wir fahren dann sofort los.", sagte ich verschlafen.

Angekommen bei der Arbeit sind ich und Elias sofort zu Amalia gegangen und haben uns für unsere Verspätung entschuldigt. Sie war natürlich nicht sauer, aber wir hatten ein schlechtes Gewissen.

In der ersten Pause wollte ich kurz auf die Toilette gehen da hörte ich schon das sie besetzt war. Von einem Mädchen was laut weinte und schluchzte. Ich klopfte vorsichtig an die Tür.
„Ey, alles ok? Was ist denn los?", fragte ich ruhig.
Sie weinte weiter.
„Ist was passiert? Wir können darüber reden."
Die Tür ging langsam auf und ich sah Havana unten auf dem Boden sitzen. Ihre Augen waren ganz rot und ich hab sie sofort gefragt was los ist. Und anstatt sie, wie davor mich ignoriert oder komisch anmacht, hat sie einfach alles rausgelassen.
Sie ist nach draußen gestürmt und ist zusammen gebrochen.
„Ich verstehe diese scheiss Welt nicht mehr!!! Ich hab keine Lust mehr! Abgesehen von diesem scheiss Krebs, der mich zu dem hässlichsten Menschen auf dieser Erde macht und abgesehen davon, dass er verschwindet wiederkommt, wieder verschwindet und dann auf einmal doch wieder kommt! Kann ich deswegen nicht mal zu meinem Abschlussball!! Es ist alles so unfair, meine Familie sieht wie ich leide und trotzdem verbieten sie mir einer der schönsten Abende!" Sie fing an wieder in Tränen zusammenzubrechen.
„Hey es wird alles gut. Lass uns erstmal in dein Zimmer gehen und du beruhigst dich dort."
Wir sind in ihrem Zimmer und ich redete solange mit ihr, bis sie sich beruhigte.
„Und weißt du was, ich werde dir das schönste Kleid bringen, dich am schönsten schminken und dazu noch dir die schönste Perücke holen! Alle werden nur auf dich gucken und das verspreche ich dir. Mir ist es egal was deine Familie oder dein Bruder sagt. Ich rede mit ihm und dann wird er dich gehen lassen müssen!"
„Hm ok. Dankeschön Luna, dieses Gespräch hat mir wirklich geholfen und es tut mir leid für gestern, dass ich so aggressiv und genervt war. Manchmal ist es einfach so schwer und man fühlt sich einfach so als könnte niemand dir helfen." Sie schaute runter auf ihre Hände die sie nicht stillhalten konnte.
„Havana du musst nur an dich glauben wirklich, ich bin immer für dich da!"
Nach einer langen Umarmung, hatte ich nach ein paar Stunden Schluss und ich fing sofort an alles für Havana zu besorgen.

Am nächsten Morgen war ich überpünktlich im Krankenhaus und ging sofort zu Havana. Ich klopfte vorsichtig an die Tür, weil ich dachte sie schläft noch aber sie war schon hell wach und total aufgeregt. Ich habe ihr die Sachen gezeigt, die ich ihr besorgt habe und wir redeten noch ein wenig bis ich anfing sie fertig zu machen.

Havana ging kurz noch duschen und ich fing an alles bereit hinzulegen und so laut Musik anzumachen, wie ich es durfte. Sie kam aus der Dusche raus und ich fing an sie zu schminken.
Als ich schon fast beim Ende war und ein Song kam den wir beide echt mochten, haben wir erstmal angefangen zu tanzen. Ich versuchte bei einer Stelle mich bis zum Mülleimer zudrehen, der neben der Tür stand um etwas wegzuschmeißen. Ich drehte mich so lange bis ich ankam, aber auf einmal knallte ich gegen jemanden großen. Ich war erstmal verwirrt und guckte ihn in seine braunen Augen. Der Typ war echt nah vor mir und er hörte nicht auf mir in die Augen zuschauen. Ich weiß auch nicht, warum ich nicht weggegangen bin.
Aber warte mal-
Dammmnnn, das war das Arschloch aus dem Caféladen. Der mir sein Café übergeschüttet hatte.
„Warte mal bist du nicht der Typ vom Caféladen?!", sagte ich wütend.
„Oh ja hey.", er versuchte unschuldig zu grinsen und sich mit seinem süßen Lachen, sorry mit seinem falschen Lachen, sich so raus zu lächeln, dass ich alles vergessen würde. Oh hell no, niemals!
„Hallo.", sagt ich genervt und verschränkte meine Arme ineinander.
Danach ging ich erst einmal etwas nach hinten, damit wir nicht so nah aneinander standen und fragte ihn was er hier wollen würde.
„Ich bin Álvaro der Bruder von Havana." Er lachte erstmal noch mit seinen echt weißen Zähnen, doch als er dann zu Havana schaute verging ihn sein Lächeln.
„Was machst du da?"
„Luna schminkt mich, weil ich heute auf den Abschlussball gehe.", sagte sie selbstbewusst, doch sie fiel danach gleich wieder in die Unsichere kleine Schwester Rolle, worauf ich einsprang.
„Du bist also der Bruder von ihr. Warum darf sie nicht auf ihre Abschlussfeier?! Sie will auch Spaß haben und der Abend ist ihr sehr wichtig."
„Genau.", sagte Havana
„Tut mir leid aber das geht nicht Havana, es könnte was passieren, du könntest umkippen und ich möchte diese Gefahr nicht eingehen. Bleib einfach hier ich werde mit dir den Abend verbringen. Bitte."
„Ok, ich bleib hier.", sagte Havana bedrückt.
Oh Gott, das regt mich so auf der Typ weiß gar nicht was richtig und was falsch ist und Havana ist viel zu schwach, um sich zu währen und ihm seine Meinung zusagen.
„Álvaro könnten wir bitte unter vier Augen kurz draußen sprechen?", sagte ich gereizt.
„Ja na klar."
Ich ging voraus und er kam mir hinterher.
Wir standen vor der Tür und ich fing an zusprechen...

Das Schicksal mischt die Karten, und wir spielen.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt