Kapitel 4.

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„Was ist dein Problem?! Ich habe sie weinend in dem WC gefunden. Ihr geht es überhaupt nicht gut und sie könnte eine Abschlussfeier, wie diese sehr gut vertragen! Ich habe außerdem mit ihr geredet und sie braucht einfach ein bisschen mehr Freiraum. Sie ist krank und du kannst sie nicht in diesem Zimmer eingesperren nur weil du zu overprotective bist!"
Ich weiß echt nicht woher ich diesen Mut hatte ihn das so direkt ins Gesicht zu sagen und dabei so ernst zu bleiben, aber ich glaube das war nicht so eine gute Idee.
„Jetzt hör mal gut zu!", sagte er angespannt, mit seinen Zähnen zusammengebissen.
„Du hast hier überhaupt nichts zusagen!"
Er kam immer näher und ich ging jedes Mal ein paar Schritte nach Hinten.
„Du denkst du kannst einmal mit ihr reden und weißt schon alles über ihr ganzes Leben?! Sie kann ihre Lage als Kranke nicht so gut einschätzen, deswegen bin ich da und nicht du! Ich bin ihr Bruder, der bestimmt wann und wo sie hingeht und wenn ich sage sie geht nicht zu diesem Abschlussball, dann geht sie da auch nicht hin!"
Er hatte mich dabei jetzt schon bis zur Wand gedrängt und stand wütend vor mir.
„Aber ich habe sie doch schon fertig gemacht, jetzt kann sie auch gleich zum Ball gehen.", sagte ich selbstbewusst und richtete mich wieder auf.
„Dann gebe ich dir ein Tipp du brauchst meine Schwester nicht schminken oder ermutigen sie hier rauszubringen, weil das sowieso nicht klappen wird. Nur mit mir als Begleitung wird sie dieses Krankenhaus verlassen."
Er war genau vor mir, aber ich habe echt keine Lust mich hier von so einen Möchtegern Bodyguard anmeckern zu lassen, deswegen habe ich ihn zur Seite gedrückt und bin einfach weggegangen.
Leider hat das nicht so geklappt, wie ich es mir vorgestellt hatte und er zog mich an meinem Arm wieder nah an sich heran.
Er schaute mir tief in meine Augen und sagte: „Hast du mich verstanden?"
Ich habe mich aus seinem festen Griff gelöst und bin in Havanas Zimmer gegangen. Natürlich kam er dann auch irgendwann ins Zimmer. Beim zusammenpacken meiner Sachen, erklärte ich Havana, dass das mit der Abschlussfeier nichts wird.
„Naja dein so toller Bruder der denken würde er könnte dich für immer in diesem Raum hier beschützen, lässt dich leider nicht zu deiner Abschlussfeier gehen.",sagte ich angepisst
„Nur mit mir als Begleitung wird sie dieses Krankenhaus verlassen"., äffte ich ihn nach. Er stand an der Tür und beobachtete mich mit verschränkten Armen und rollte seine Augen. Aber da kam mir eine Idee. Ich hörte auf meine Sachen zusammenzulegen und richtete mich auf.
„Aber warte mal. Havana darf also nicht ohne ihren Möchtegern Bodyguard raus, heißt das also wenn du zu der Abschlussfeier mitkommen würdest, dann dürfte sie doch dorthin oder?", sagte ich rechthaberisch, aber auch glücklich zu Havana.
„Warte mal. Nein, nein, nein. Ich? Auf einer Teenieparty?"
„Komm schon Álvaro, das wäre mir so wichtig.", sagte sie mit einem Hundeblick.
„Nein, niemals!", sagte er streng.
„Biittteeee!", sagten wir beide mit dem Hundeblick, um ihn zu überzeugen.
„Oh man. Ja ok ich komme mit, aber wir werde nicht sehr lange bleiben. Mach dich fertig und dann komm raus."
„JAAA!", schreiten ich und Havana im Chor. Als Álvaro gerade rausgehen wollte, fragte Havana mich und ihren Bruder ob es ok wäre, ob ich auch mitkommen könnte. Naja ich bin ehrlich für Havana würde ich es tun, aber das heißt ich müsste auch den Abend mit ihrem overprotective, aggressiven Bruder verbringen. Aber sie wendete wieder den Hundeblick an und ich konnte einfach nicht nein sagen.
„Ja natürlich. Ich freue mich, dann machen wir uns mal fertig.", sagte ich gespielt.
Álvaro ging aus dem Zimmer raus und wir machten uns fertig. Ich war glücklich, dass ich für Havana zwei Kleider geholt hatte und ich jetzt eins davon anziehen konnte.
Wir beide waren fertig und als ich Havana sah war ich kurz davor zu weinen. Sie war echt ein Engel. Ich habe ihr eine braunhaarige lange Perücke besorgt, wo ich ihr dann locken rein gemacht habe. Ihr Make-Up war dezent, aber dafür war ihr Kleid einfach, Wow. Es war ein langes Kleid was oben enger und unten dann lockerer wurde. Oben hatte es hellblaue Spitze und es verlief nach unten hin, wo die Spitze immer mehr verschwand und nur noch ein schöner hellblauer Stoff war. Dies brachte ihre blauen Augen noch mehr zum strahlen. Sie hatte dezenten, aber wunderschönen Schmuck an und High Heels die hell blau, matt waren. Sie sah aus wie eine Prinzessin und als sie sich selbst im Spiegel betrachtete musste sie anfangen zu weinen. Sie sprang mir in die Arme und bedankte sich 10 Mal bei mir.
„Kein Problem. Ich bin immer für dich da und ab jetzt sind wir Freunde also wirst du mich ganz bestimmt nicht mehr los. Aber jetzt hör auf zu weinen, sonst fang ich auch noch an."
„Hahaha ok. Ich freue mich, dass wir Freunde sind und du siehst auch echt hot aus!", sagte sie noch mit Tränen in den Augen.
Ich hatte meine stark gelockten Haare geglättet und mir ein rotes langes Kleid angezogen was an der rechten Seite einen Schlitz hatte. Ich habe mir ein paar Ohrringe und Armbänder angelegt und mir ein echt gutes Make-Up verpasst. Leichter Smokey-Eye Look und roter Lippenstift. Meine Schuhe waren einfach normale rote High Heels. Wir guckten uns an, zogen unsere Jacken an und gingen dann raus aus dem Zimmer.
Álvaro wartete draußen und als Havana rauskam, konnte er nichts mehr sagen. Er war geschockt, sein Mund war weit geöffnet.
„Hey Bruderherz, sehe ich gut aus?", sagte sie überglücklich.
„Ja! Du siehst wundervoll aus. Du siehst aus wie eine Prinzessin!" Er nahm sie sofort in seine Arme und drückte sie stark. Man ich hab echt eine gute Arbeit geleistet. Als er seine Schwester umarmte, schaute er über ihre Schulter zu mir. Ich stand noch halb in der Tür und wollte diesen Moment zwischen den Beiden nicht kaputt machen. Ich habe ihn ein Lächeln geschenkt, aber bekam kein Lächeln zurück. Er guckte nur starr zu mir und musterte mich von oben bis unten. Dann löste er, mit einem Räuspern, die Umarmung mit seiner Schwester.
„Ehm naja. Lasst uns dann mal losgehen.", sagte er beschämt und ging sofort los.
Verstehe ich nicht, warum war er denn auf einmal so komisch.

Kurz vor dem Auto wollte Havana noch Bilder mit mir machen und Álvaro schoss sie.
„Luna, noch ein wenig nach links.", sagte er.
Wir haben locker 20 Bilder gemacht, um das perfekte Bild hinzubekommen.
„Und wie ist dieses geworden?", fragte Havana, Álvaro.
„Princesa, die sind alle wunderschön geworden. Ihr sieht überall sehr gut aus. Jetzt kommt ins Auto, wir wollen ja nicht noch später sein, als wir es eh schon sind."
Ich und Havana stiegen glücklich ins Auto, wobei uns Álvaro netterweise die Tür aufhielt. Wow, er kann ja auch mal nett sein.
Wir fuhren los und hörten auf dem Weg dorthin High School Musical Lieder und sangen den ganzen Weg bis zur Feier.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 26, 2019 ⏰

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