1. 🌕

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Den Kopf auf den Arm gestützt hockte ich in der Schule und versuchte verzweifelt nicht einzuschlafen, während unser Mathelehrer seinen todeslangweiligen Unterricht hielt.
Stochastik...
Igitt!
"So und jetzt rutscht bitte alle die Tische auseinander, wir schreiben eine Ex"
FUCK!

Das Klingeln meines Weckers riss mich unsanft aus dem Schlaf.
Grummelnd schaltete ich ihn aus und kletterte mühsam aus dem Bett.
Noch halb schlafend schleppte ich mich ins Bad und blickte in den Spiegel.
Entgegen blickte mir ein blasses Gesicht, mit tiefblauen Augenringen, intensiv braunen Augen und zerwuschelten schwarzen Haaren.
Gähnend fuhr ich mit meinen Fingern durch das Vogelnest auf meinem Kopf und versuchte es ein wenig zu glätten.

Ich putzte mir schnell die Zähne, zog mich an und ging nach unten um zu frühstücken. Wie immer aß ich Schokomüsli und trank dazu ein Glas Mangosaft. Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich los musste. Eilig hastete ich wieder in mein Zimmer, warf schnell meine Sachen in meinen Rucksack, schnappte mir mein Handy und meine Kopfhörer und rannte wieder nach unten.
Ich schlüpfe in meine Schuhe, griff nach den Wohnungsschlüssel und verließ das Haus.

Ich war fast 18 und wohnte seit gut einem Jahr alleine. Meine Eltern hatten mich rausgeworfen, weil ich mich bei ihnen als schwul geoutet habe, aber so wie die drauf waren konnte ich gut auf sie verzichten, denn ich kam auch ganz gut alleine klar. Nebenher arbeitete ich in einem Café, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Ich verdiente nicht viel, aber es reichte gerade so zum Leben.

Gerade noch rechtzeitig erwischte ich den Bus, ließ mich auf einen freien Sitz plumpsen, steckte mir die Kopfhörer in die Ohren und machte die Musik an.
Heute hatte ich keine Zeit verträumt aus dem Fenster zu starren, wie ich es sonst immer tat, denn wir würden in Mathe eine Ex schreiben und ich musste dringend den Stoff von letzter Stunde wiederholen.
Zu blöd, dass ich nicht weiß, was dran kommt...

Nach der Schule wartete ich vor dem Tor auf meinen Freund Taehyung, welcher mit zu mir kam. Er war in der selben Klasse wie ich, also in der 12, nur dass ich einige Monate älter war als er.
Ich lächelte, als ich den Schwarzhaarigen auf mich zusteuern sah und gab ihm zur Begrüßung einen Kuss. Händchenhaltend schlenderten wir zu mir nach Hause.

"Wie gings dir in der Matheex?", fragte mich Tae plötzlich.
"Gut. Und dir?"
"Überhaupt nicht. Ich hab so gar nicht mit der Ex gerechnet. Du ja anscheinend schon oder warum hast du ausnahmsweise mal gelernt? Kannst du die Zukunft voraus sagen?", scherzte er.
Ja kann ich. Oder fast zumindest.
Aber das konnte ich ihm natürlich nicht sagen. Er würde mich für verrückt erklären.
Niemand wusste von meiner Fähigkeiten, da es mir sicher nur Probleme bereiten würde, wenn jemand davon erfahren sollte.
Ich persönlich fand es eigentlich ziemlich praktisch schon ihm Voraus zu wissen was passiert, jedoch würde ich mir schon sehr bald wünschen, diese Gabe nicht zu besitzen, doch davon ahnte ich noch nichts...

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488 Wörter

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