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~ gegen Abend ~

Taehyung und ich verbrachten den ganzen Tag zusammen, saßen auf der Couch, kochten und sahen Filme.
Ich versuchte, ihn bei mir zu Hause zu halten, zumindest bis morgen früh, wenn der Traum keine Wirkung mehr hat.
Ich habe noch nie ausprobiert, ob man eine Vision verhindern, aber ich muss alles daran setzen, dass sie sich nicht erfüllt.

Gegen 21:00 rief seine Mutter auf seinem Handy an.
Taehyung telefonierte kurz mit ihr, legte wieder auf und sagte: "ich muss jetzt leider los. Meine Großmutter ist krank und ich soll mich um sie kümmern, weil meine Mutter ja immer noch am Fuß verletzt ist und kaum laufen darf. Tut mir echt leid, wir sehen uns dann morgen, ja?"
Er gab mir einen Kuss auf die Stirn.
Er will nach Hause gehen, zu seiner Großmutter...
Dort wird er nie ankommen...
"Nein, geh nicht!", flehte ich.
Verwirrt blickte er mich an.
"Tut mir leid Kookie, das musst du verstehen. Meine Großmutter hat niemanden mehr außer meiner Mutter und mir. Ich muss jetzt zu ihr"
"Nein!"
"Wie nein?!?"
Verwirrt und leicht geschockt blickte er mich an. Ich hatte geschrien, was für mich sehr ungewöhnlich war, weil ich fast nie laut wurde.
"Nein, du gehst nicht zu deiner Großmutter!"
"Ey, Alter geht's noch? Du hast nicht zu bestimmen, wann und wohin ich gehe!"
Wütend blickte er mich an.
"Tae, es ist nur zu deinem Besten", versuchte ich ihm mein Verhalten zu erklären. Ich wusste, dass ich mich rumschreien bei ihm auf taube Ohren stoße.
"Hä, warum dass denn?"
Ich antwortete nicht.
Wenn ich es ihm sage hält er mich für verrückt.
"Jeon Jungkook, warum willst du nicht dass ich gehe? Hast du was genommen?"
"Nein habe ich nicht. Ich habe nur Angst, dass dir was passiert."
"Wie kommst du darauf, dass mir etwas zustoßen sollte?"
"Ich weiß nicht... ich..."
"Kookie komm zum Punkt, ich muss los, verdammt"
Ich seufzte.
"Ich habe Angst, dass du von einem Auto überfahren wirst. Ich habe letzte Nacht geträumt, dass das passiert und meine Träume werden immer war. Es sind wie Visionen, nur viel präziser", erklärte ich meine Beweggründe schließlich.
Er starrte mich nur fassungslos an.
"Du bist doch echt nicht mehr ganz dicht! Ich muss jetzt los und du wirst mich nicht davon abhalten, nur weil du einen Alptraum hattest."
"Nein, du bleibst hier", rief ich panisch und packte ihn am Handgelenk.
"Finger weg", zischte Taehyung, entriss mir seinen Arm und rannte zur Tür.
"Melde dich erst wieder bei mir, wenn du wieder normal bist", dann schlug er die Tür hinter sich zu und war verschwunden.
"Fuck", fluchte ich und sprang auf. So schnell ich konnte rannte ich ihm hinterher und holte ihn nach wenigen Metern ein.
"Taehyung, bleib stehen!", schrie ich verzweifelt.
"Lass mich in Ruhe", brüllte er wütend.
Blindlings lief er über die Straße, als ihn ein Auto erwischte...

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474 Wörter

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