REAL.

ZEHN

"Was sollte das vorhin bitte?" fragte Noah mich und war total genervt. "Hey Em wird ihre Gründe dafür haben ok?" sagte Lee verteidigend. "Ja wahrscheinlich steht sie auf das Arschloch." konterte Noah. Jetzt war ich geschockt. Irgendwann war eine Grenze überschritten. "Nein ich steh nicht auf dieses 'Arschloch' und selbst wenn, was hat es dich zu interessieren und warum denkst du, du kannst dir erlauben über ihn zu urteilten?"

Ich war wütend. Sehr sogar. Noah sah mich überrascht an, damit hatte er wohl nicht gerechnet. "Ok jetzt kommt mal bitte wieder runter" Liam sah uns ruhig an. "Wieso sagst du denn dazu nichts?" Noah hatte seinen besten Freund zum ersten mal nicht auf seiner Seite. Liam zuckte nur mit den Schultern. Er hatte keine Lust darüber zu diskutieren.

Beim Essen waren wir relativ still. Nur Liam und Lee wechselten ab und zu ein Wort. Ich war ruhig. Genauso wie Noah. Als es zum Pausenende klingelte stand ich wortlos auf und ging in meine Klasse. Englisch und Bio überstand ich fast ohne Probleme und nach der Schule ging ich schnell nach Hause.

Ich ging in mein Zimmer und legte mich in mein Bett. Hunger hatte ich nicht und Lust mit irgendwem zu reden erst Recht nicht. Also nahm ich mein Buch und las einige Zeit bis ich ein Klopfen an meiner Tür hörte. Ich ignorierte es und las weiter. "Hey Em kann ich reinkommen?" hörte ich Nate leise an der Tür.

Ich schnaufte und legte mein Buch zur Seite "Ja komm rein." sagte ich schaute zur Tür. Nate sah sich kurz in meinem Zimmer um und setzte sich auf meinen Schreibtischstuhl. Dann sah er mich an. "Du sollst dich nicht wegen mir mit deinen Freunden streiten" kam es von ihm. "Ist schon ok. Sie sollen dich nicht verurteilen, sie sollten niemanden verurteilen."

"Nein wirklich bitte. Ich will das nicht. Ich komm auch alleine klar." Er schien das wirklich ernst zu meinen aber ich wollte das nicht auf mir sitzen lassen. "Du kommst fast dein ganzes Leben schon 'alleine klar'. Wenn du schon niemanden hast, dann will ich wenigstens für dich da sein." Ich sah ihn ernst an. "Du bist so anders. Du bist die einzige, die überhaupt etwas mit mir zu tun haben will." Er lachte leicht. Es war eher ein nervöses Lachen.

"Nahh die Mädchen aus der Schule finden dich alle unglaublich 'heiß'" versuchte ich ihn aufzumuntern. Er lachte leicht. Diesmal war es ehrlich. "Ach jetzt hab ich dich durchschaut. Deshalb willst du was mit mir zu tun haben." Lachte er und zwinkerte mir zu. Ich stimmte ein "Jaja da hast du mich wohl"

Wir beschlossen noch einen Film zu gucken. Und anscheinend schliefen wir beide dabei ein. Denn als ich aufwachte spürte seinen Körper neben wir. Ich lag mit meinem Kopf auf seiner Brust und er hatte einen Arm um mich gelegt. Irgendwie genoss ich die Wärme die von ihm ausging.