"Hast du jetzt endlich deinen Koffer?", fragte ich meinen Bruder genervt und starrte auf das schwarze Laufband, auf dem sich nur noch wenige Koffer befanden. Der Zeitunterschied machte mich beinahe wahnsinnig, da ich eh schon total übermüdet vom Flug war.
"Weißt du überhaupt in welches Hotel wir müssen?" Josh hielt es wohl nicht für nötig mir zu Antworten, da er auf meine Fragen nicht reagierte."Ally wird's bald?" Verwundert drehte ich mich um und bemerkte, dass mein Bruder schon längst am Ausgang stand. Lachend zog ich meinen viel zu schweren Koffer hinter mir her und eilte zu Josh. Dieser nahm unser Gepäck, lief durch die große Schiebetür und verstaute es in einem der vielen Taxis, die sich vor dem Haupteingang befanden.
Ich setzte mich still auf die Rückbank während Josh mit dem Taxifahrer redete.
Es war noch hell draußen, deshalb konnte ich mich während der Fahrt ein bisschen umsehen. Die Straßen waren riesig und dementsprechend fuhren hier auch hunderte von Autos.
Die großen Gebäude die man kaum übersehen konnte, waren das interessantere was man vom Taxi aus sehen konnte, also starrte ich schweigend aus dem Fenster.
Mein Bruder hingegen redete mit dem Taxifahrer über irgendwelche Sehenswürdigkeiten, die wir unbedingt anschauen sollten.
Als meine Augen irgendwann so schwer wurden, dass ich sie kaum offen halten konnte, hielt das Taxi an. Ich blickte auf die anderen Seite und sah durch das Fenster ein riesiges Hotel.
Josh bezahlte, während ich unsere Koffer aus dem Auto holte.
"Also hier lässt es sich doch für drei Wochen aushalten", meinte mein Bruder, als er seinen Koffer nahm und die Straße überquerte.
Wir staunten noch mehr, als wir das Hotel von innen sahen. Josh ging zu der Rezeption, während ich mich auf einem der vielen bunten Sesseln setzte.Nach kurzer zeit lief er in meine Richtung und starrte konzentriert auf sein Handy.
"Was ist los?", fragte ich nach.
"Ich schreibe Dad. Unser Zimmer ist nur für eine Woche gebucht."
"Josh! Lass uns das bitte Morgen machen. Ich will jetzt so schnell wie möglich schlafen."
Er stimmte mir zu und nahm seinen Koffer. Ich folgte ihm halbschlafend in einen Aufzug, der genau so bunt war, wie der Rest des Hotels. Farben die überhaupt nicht zusammenpassten aber auf irgendeiner Art doch miteinander harmonierten. Die Türen öffneten sich, als wir uns in dem vierten Stock befanden."Unser Zimmer müsste eigentlich gleich links sein", sagte er und nahm eine der zwei Karten, die er vorhin bekommen hatte.
Vor einer Tür blieb er dann schließlich stehen und schon die Karte durch einen Schlitz über der Klinke, dass er sie öffnen konnte.
Eigentlich besichtigte ich immer als erstes das Hotelzimmer, aber heute war ich viel zu müde um dies zu tun.
Es dauerte nicht mehr lange bis ich in dem Bett lag und schon nach wenigen Minuten einschlief.-
"Alli", flüsterte Josh leise. "Psssst, Alli", sagte er jetzt ein bisschen lauter. "Alliiiiiii", rief er jetzt laut und zerrte meine Decke weg.
"Was ist den los?", murmelte ich verschlafen in das Kopfkissen.
"Wir haben das Frühstücksbüffet verpasst", meinte er ruhiger.
"Hmm", war das einzige was ich rausbrachte, bevor ich nach mein Handy tastete um die Uhrzeit zu erfahren. Halb Zwölf.
"Lass uns in die Stadt gehen", schlug er vor und verschwand in dem Badezimmer. Ich sah mich solange im Zimmer um und räumte meine Klamotten in den Schrank. Zum Glück waren die Zimmer, nicht so wie der Rest im Hotel, eher schlicht.Nachdem ich im Bad fertig war, machten wir uns schließlich auf den Weg in die Stadt.
Unser Hotel war eigentlich so ziemlich im Zentrum der Stadt, also mussten wir weder fahren noch weit laufen.
Wir entdeckten ein kleines Café, in dem wir dann auch frühstückten und Josh unseren Vater anrief. Ich wollte mithören was er sagte, aber es war viel zu leise und undeutlich, um irgendetwas zu verstehen. Schließlich legte Josh auf und lächelte mich schief an.
"Was ist los?", fragte ich genau so lächelnd.
"Wir bleiben eine Woche hier in Melbourne und die restlichen zwei Wochen verbringen wir in Sydney. Okay?"
"Okay.", lachte ich. Dies machten wir öfters seitdem wir The Fault In Our Stars gelesen hatten.
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Disconnected
FanficVon seinem besten Freund verlassen zu werden ist schwer. Aber von ihm vergessen zu werden ist unvorstellbar. Es dauert viel Zeit bis man es einsieht, dass man ihn nie wieder sehen wird.