Hoffnungslos

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Als wir ausgeschlafen hatten wollte er nochmal alles genau wissen. Mit einer drückenden Stimme erzählte ich ihm alles im Detail nochmal und kuschelte mich dabei in die Decke. Er legte vorsichtig seinen Arm um mich und rutschte näher an mich ran. Wir erzählten noch den ganzen Abend und lagen auch noch weiterhin auf der Couch. Abends als ich los musste um mir eine Unterkunft zu suchen fragte er mich ob ich erst einmal bei ihm wohnen möchte, solange bis sich die Situation mit meinem Vater beruhigt hat oder meine Mama von der Geschäftsreise wieder kommt. Ich überlegte erst, erst dankend abzulehnen, doch ich wusste das ich so schnell nichts finden würde. Ich drehte mich zu ihm um, gab ihn einen Kuss und fragte ihn ob ihn das wirklich nichts ausmachen würde, wenn ich eine Zeit bei ihm wohne. Er fuhr mir mit seiner Hand durch meine offenen, langen und braunen Haare. Er schüttelte mit dem Kopf. Ich gab ihm noch ein Kuss. Nach einer weile klingelte es an der Tür. Luca stand auf und rief mich. Ohne einen Gedanken wer das sein könnte stand ich auf und lief zur Tür. Ich glaubte es nicht. Mein Vater. Das er es sich noch traute hier her zu kommen. Er wollte sich entschuldigen. Mit einem wütenden Gesicht schloss ich die Tür und ließ ihn draußen stehen. Mein Vater hatte mich doch rausgeschmissen. Mein eigener Vater. Für mich war das mit einer Entschuldigung nicht gleich vergessen gewesen. Er klopfte weiter, klingelte und versuchte alles das ich nochmal raus komme und mit ihm rede. Ich konnte es nicht. Ein warmer Kakao. Der konnte mir jetzt helfen. Ich nahm Keule, meinen großen Kuschelbär und legte mich mit meinem Kakao zu Luca. Ich fing an zu weinen. Dachte an die schöne Zeit, wie es doch damals noch war. Wir als Familie, ohne Streit und ärger. Das klopfen und klingeln hörte auf. Ich hatte irgendwie doch ein schlechtes Gewissen ihn nicht einmal reden gelassen zu haben. Ich fühlte mich schlecht. Es war immerhin mein Vater und ich bin noch nicht mal soweit, dass ich es ohne mein Vater aushalten würde. Ich liebte ihn doch trotzdem. Ich fing an Luca zu fragen ob das falsch von mir war, meinen Vater einfach vor der Tür stehen gelassen zu haben. Er versuchte mich aufzumuntern, in dem er mir zusprach, das es normal wäre was ich das gemacht habe. Er meinte ich sei sauer und wütend und mein Vater hätte sich das denken können. Ich dachte noch den morgen drüber nach, was falsches gemacht zu haben. Ich schlief wieder ein. Nachdem ich wach wurde, ist mir klar geworden ich muss zu meinem Vater. Ich kann mir und ihm das nicht länger antun. Kurz nach meiner Entscheidung, zog ich mir auch schon die Jacke an, gab Luca einen Abschiedskuss und verließ sein Haus. Ich fühlte das ich das richtige mache. Nach einer weile kam ich bei meinem Vater an. Ich verspürte etwas wie Hoffnung. Ich dachte alles könnte wieder gut werden. Doch irgendwas hinderte mich zu klingeln. Ich dachte wieder drüber nach. Ich, Mama und Papa als heile Familie. Dann klingelte ich. Mein Herz pochte. Was wäre wenn er mir nicht verzeiht. Ich überlegte ob ich jetzt doch schnell wieder gehen sollte und ihm einen Brief schreiben soll. Nein das wäre feige. Jetzt musste ich auch dazu stehen. Immerhin hatte ich ihn weg gebeten als er sich entschuldigen wollt. Die Türklinke ging langsam nach unten. Ein leises knarren konnte man hören als die Tür aufging. Eine Wildfremde Frau stand vor der Tür. Das war der perfekte Zeitpunkt jetzt umzudrehen. Ohne etwas zu sagen ging ich los. Sie rief mir hinterher und fragte was ich denn wollte. Mit einem bösen Blick und Hass in mir ging ich weiter. Jetzt hatte es mein Vater übertrieben. Er war zwar nicht mehr mit Mama zusammen, doch es brach mir das Herz. Ich dachte das sich meine Eltern wieder versöhnen und vielleicht wieder zusammen kommen würden, doch so war es nicht. Tränen. Sie fingen an mir die Wangen runter zu kullern. Mein Vater rief an. Ich hoffte jetzt auf eine gute Erklärung wer diese Frau war. Ich nahm den Anruf an. Man konnte sein zittern in der Stimme hören. Er versuchte es mir zu erklären. Meine Tränen wurden immer mehr. Ich wollte doch einfach nur glücklich sein, doch jetzt ging es nicht mehr so einfach. Ich fühlte mich als wenn mein Herz gebrochen war. Mein Papa erzählte mir es sei nur eine Freundin aus seiner Schulzeit gewesen. Ich konnte ihm nicht glauben. Im Kopf häuften sich die Fragen. Ob er es jetzt bereut? Soll ich es Mama erzählen und wenn ja wie? Ich setzte mich auf den Bordstein und legte auf. Ich konnte nichts mehr hören und musste mich auf mich selber konzentrieren. Die ganze Zeit überlegte ich ob ich es denn meiner Mama erzählen soll. Ich dachte es sei besser, wenn ich es ihr persönlich erzählen würde. Mein Handy klingelte wieder, doch diesmal ging ich nicht ran. Ich ging weiter mit tausenden von Fragen im Kopf die ich mir nicht beantworten konnte. Ich bekam eine SMS wo drin stand: 'Mausi, es tut mir so leid das du es so mitbekommen musstest. Ich wollte es dir erzählen, aber nicht sofort. Ich war noch nicht bereit. Ich wollte es dir sagen, wenn ich mir auch sicher war das es mit Elsa etwas festes wird. Bitte melde dich bei mir. Es tut mir leid! Dein Papa.' Ich konnte ihm nicht sofort verzeihen und musste die Zeit abwarten. Ich war mir nicht mal sicher ob ich ihm überhaupt so schnell verzeihen konnte. Ich verlor die Hoffnung. Die Hoffnung das Mama und Papa sich wieder verstehen würden und zusammen kommen. Doch ich wusste jetzt das es nie wieder soweit kommen wird. Wieder einmal fühlte ich mich allein. Mir wurde kalt. Jetzt war der Zeitpunkt wo ich meine Mama vermisste. Mein einziger Wunsch war, meine Eltern wieder vereint zu sehen. Zusammen glücklich. Ich stand langsam auf und ging wieder zu Luca zurück. Als ich ankam öffnete er mir sofort die Tür und wollte wissen ob alles wieder gut sei zwischen mir und meinem Vater. Ich erzählte ihm die ganze Geschichte bis auf das kleinste Detail. Er nahm mich in den Arm. 

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 10, 2018 ⏰

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