Death Suffer

Teil 4

Die ganze Sportstunde hatte dieser Junge nichts besseres zutun als mich bescheuert anzugrinsen, während irgendwelche Mädchen auf seinem Schoß saßen.
Wir spielten grade Volleyball als der Ball auf mich traf. Ich fing ihn auf da er mir zu hoch war und schon rutschte mein Ärmel etwas runter. Ohne es zu merken, zu weit runter. Die Blicke des Jungen verfinsterteten sich und er ging aus der Halle raus. Seine Hände ballte er zu Fäusten. Hat er meine Handgelenke gesehen?

Wenn ihr euch jetzt fragt, an meinem Handgelenk sind blaue Flecken und rote Streifen, sowie gebliebene Narben von den festen Handschellen meines Vaters. Aus Angst das ich abhaue wenn er arbeiten ist kettete er mich mimmer an die Heizung. Die blauen Flecken kommen vom fest halten.
ich entschloss mich dem Jungen zu folgen und zu gucken, was er schon alles kaputt geboxt hätte. Aber er saß nur da. Er guckte den boden an. Sein atem ging regelmäßig und ruhig. Ohne das er bemerkt hatte das ich ihn beobachtete ging ich auch schnell wieder zurück. Erst jetzt merkte ich das alle, wirklich alle Mädchen mich böse anguckten, nur die eine nicht. Soweit ich mich erinnern konnte hieß sie Joenne. Sie ist wunderschön aber verdammt schüchtern. Was mir jedoch mehr Sorgen bereitete war, das sie einen Pulli trug.

Es klingelte zur Pause und jeder rannte aus der Sporthalle, nur er nicht. Er saß wie festgenagelt da was mich ja auch nicht interessieren sollte aber.. er hatte was an sich was meine Interesse weckte. Plötzlich hob er seinen Kopf und erst dann wurde nicht nur ihm sondern auch mit bewusst wie sehr ich ihn gerade anstarrte. „Was guckst du so?" zischte er. Immernoch der selbe. „vergiss es, Idiot" ich schleuderte mir meinen Rucksack um und stampfte aus der Halle. Ich hörte noch wie er versuchte mir etwas zu sagen aber wenn ich ehrlich bin ging es mir komplett am arsch vorbei was er sagt oder tut.

Das meiste was ich an der Schule hasse? Wenn es nach der letzten Stunde klingelt, weil das hieß das wir nachhause gehen können. Und das ist der letzte Ort wo ich sein will. Ich kann mir vorstellen das jeder in meiner Umgebung nachhause geht, sich an einen gedeckten Tisch setzen, einen Kuss von ihrer Mutter auf die Stirn bekommen und dann als Familie gemeinsam Essen. Bei mir ist das nicht der Fall. Ich geh nachhause und renne direkt in mein Zimmer um mir die rumfragerei meines Vaters zu ersparen. Jeder fühlt sich zuhause am wohlsten und es ist alles so schön, aber legt man diese rosa-rote brille einmal ab, ist zuhause der dunkelste Ort den man sich vorstellen kann.