Chapter 1

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Sonntag. Sonnenstrahlen durchbohrten meine Gardine und kitzelten mich auf der Nase. Die erste Nacht wäre geschafft. Die erste Nacht in meinem neuen zu Hause.
Ich bin erst frisch hier nach Palo Alto gezogen, da ich in New York nie zur Ruhe fand. Ich war Anwältin, wenn ich zugebe eine ziemlich gute und bekannte, aber all das ist mir zu viel geworden. Ich wollte nichts mehr von der Großstadt, von dem ganzen Gewimmel und des ständigen Lärmes. Aus meinem Beruf habe ich mich zurück gezogen, ich möchte jetzt mein Leben genießen und nur noch das tun auf was ich Lust habe. Bei diesem Gedanken nickte ich zu mir selber bestätigend mit dem Kopf.
Die Sonnenstrahlen kitzelten mich immer noch auf der Nase und so fing ich unwillkürlich an mit niesen. Nicht einmal, nicht zweimal, nicht dreimal sondern viermal.
Mit noch leicht verzerrtem Gesicht schaute ich mich in meinem Chaoszimmer um. Alles stand voll mit Taschen, Kartons und Beuteln. Wer das wohl aufräumt?

Nachdem ich mir zum Frühstück etwas Rührei gemacht hatte, beschloss ich etwas joggen zu gehen. Ich zog mir meine mehr oder weniger provisorischen Sportsachen über, denn normalerweise machte ich keinen Sport und machte mich auf den Weg in den Park. Kaum war ich im Park angekommen, hatte ich schon gefühlt einen Puls von 200. Völlig außer Atem stützte ich meine Hände auf meinen Oberschenkeln ab und schnappte nach Luft. Und ich Dummkopf habe nichts zu trinken mitgenommen...

Plötzlich spürte ich eine Hand auf meinem Rücken. Ich zuckte zusammen und verlor dabei mein Gleichgewicht. Ich taumelte etwas nach hinten und plumpste anschließend wie ein nasser Sack auf meine vier Buchstaben. Völlig entgeistert schaute ich die Person an, der ich die peinliche Situation verdanke.
Um ehrlich zu sein, war diese Person wunderschön. Er hatte braune, fast schwarz Haare, dezente Locken, einen leichten Bart und Augen die strahlten als hätten sie das ganze Universum in ihnen.
Drei kleine perfekte Lachfältchen bildeten sich als er mich so auf dem Biden sitzen sah.
"Tut mir leid, ich wollte eigentlich nur fragen ob alles okay ist." Seine Stimme glich die eines, eines,... mir viel nichts ein. Er war einfach so perfekt und überrumpelnd.
"Warte ich helfe dir." Er reichte mir seine Hand und zog mich mit einem Ruck hoch.
"D-danke." Stotterte ich vor mich hin und könnte mir dafür selber ins Gesicht schlagen. Ann du bist keine 12 Jahre mehr! Ermahnte ich mich selber.
"James." Er lächelte stärker.
"Ann." Antwortete ich.
Er verwies mit seinen Augen auf meine Hand, die seine immer noch festhielt. Peinlich berührt lies ich seine Hand sofort los und schaute weg.
"Bist du öfter hier? Ich hab dich noch nie gesehen." Er stützte seine Hände auf seinen Hüften ab und zog seine Augenbrauen leicht hoch. Oh mein Gott er sah so gut aus und ich verhielt mich als wäre ich gerade 19 geworden, leider ist das schon 15 Jahre her.
"Nein ich bin erst hier her gezogen." Versicherte ich ihm mit einem Lächeln.
"Ich muss jetzt leider schon weiter, ich hoffe wir können uns irgendwann mal zu einem Kaffee verabreden und noch ein bisschen weiter reden?"
Ich nickte stumm und fügte etwas später noch "Gerne." hinzu.
Er lächelte mich nochmal kurz an und lief dann weiter.

A dinner with James FrancoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt