Kapitel 1

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Die Schifffahrt war das Schlimmste, dass ich je erlebt habe. Ich musste die ganzen Fäkalien der Wikinger weg schaffen und doppelt so viel Arbeit leisten, weil meine Schwester noch nicht arbeiten konnte. Aber das war noch nicht mal das Schlimmste.

Während ich arbeitete wurde mir ständig an den Arsch oder die Brüste gefasst. Ich fühlte mich so schon dreckig, weil ich mich nicht waschen konnte, aber momentan möchte ich mir am liebsten die ganzen Berührungen vom Leibe schrubben.

Wie konnte es nur so weit kommen. Seit Wochen fuhren wir mit diesem verdammten Boot umher und mir wurde vom vielen schaukeln immer schlechter.

Ich war gerade dabei eine der vielen Hosen in einem Zuber zu schrubben, als das laute brüllen der Wikinger erklang. Ich schaute auf und sah ein Dorf umgeben von Meter hohen Felsen.

Wie kam es, dass dort ein Dorf liegt? Hatten die Wikinger einen so großen Graben geschlagen bis sie brauchbaren Boden fanden?

Nein. Das konnte ich mir nicht vorstellen. Es war wohl eher ein Naturphänomen.

Es ist zum einen ein guter Standpunkt der Strategie wegen, so konnte sie nur über den Wasser weg angegriffen werde und zum anderen war es ein wunderschöner Anblick. Die grauen Felsen waren mit Moosen und rankenden Pflanzen bedeckt und rund um das Dorf waren kleine Waldabschnitte.

Erst jetzt sah ich, dass hinter der Heimat der Wikinger ein Weg, durch die Berge, lang führte. Über diesen gelangt man bestimmt zu größeren Städten und anderen Dörfern.

Ich hätte mich auch gewundert wenn sie nur den Wasserweg als Anschluss zu anderen gehabt hätten.

Durch das Boot ging ein Ruck. Wir hatten angelegt und die Wikinger stürmten vom Schiff, um ihre Familie zu Begrüßen und sie waren sehr Herzlich dabei.

Das hatte ich ehrlich gesagt nicht erwartet. Uns wurde immer erzählt, dass die Männer alle herzlos waren und ihre Frauen und Kinder verprügelt, wenn ihnen etwas nicht passte.

Aber das Bild vor mir, zeugte von etwas ganz anderem.

Ich schüttelte meinen Kopf. Sie werden wahrscheinlich gleich kommen und alles vom Schiff holen. Also stand ich schnell auf und lief zu Yrsa meiner Schwester.

„Alles gut mein Engel?", fragt ich sie und sie nickte nur.

„ Was passiert jetzt mit uns Svala?" Sie schaute mich mit ängstlichen und traurigen Augen an.

Auch wenn sie noch klein war, so wusste sie die ganze Zeit, dass sie unsere Heimat und Eltern nie wieder sehen würde. Natürlich hatte sie Angst, ich ja auch.

Bisher hatte ich es nur gut vor ihr verbergen können.

„Ich weiß es nicht Yrsa, aber merke dir eines ich werde immer auf dich Acht geben, okay?"

Mit diesem Satz nahm ich sie auf den Arm und steuerte auf die Sklavengruppe zu, die das Boot verließen.

An meinem Arm wurde ich vom Schiff herunter gezogen und ich hatte Schwierigkeiten den Schwung mit meinem und dem Gewicht meiner Schwester auszugleichen.

Wir wurden durch das Dorf zu einer länglichen Hütte gezerrt. Gegenüber von dieser war ein Podest wo ein älterer Mann, eine Frau gleichen Alters und ein junger dunkelhaariger Mann saßen. Ich vermute, dass diese Familie hier herrscht.

Ein Wikinger wollte mir Yrsa vom arm zerren.

„ Finger weg!", knurrte ich ihn an. Mit hoch erhobenen Hauptes wollte ich mich zu den anderen Sklaven stellen, die aufgereiht worden waren, zum Präsentieren, doch ich wurde daran gehindert.

Die Hand des Wikinger, den ich angeknurrt hatte, landete auf meiner Wange und mein Kopf folg zur Seite. Ich keuchte vor Schmerz auf und sah ihn entgeistert an.

„Du wagst es nie wieder in so einem Ton mit einem von uns zu sprechen und nun gib mir das Kind!" Bedrohlich baute er sich vor mir auf.

„ Einen feuchten Dreck werde ich tun. Nur meiner Leiche wirst du sie entwenden können, du verlogener Bastard!", spuckte ich ihm vor die Füße

Gerade wollte er sein Messer zücken als ein „ Lass gut sein, Baldvin" ertönte.

Ich drehte mein Kopf zu dem Podest der herrschenden. Der ältere Herr hatte seine Hand leicht gehoben, als Zeichen das dieser Baldvin mich in Ruhe lassen sollte. Ein grinsen schmückte seinen Mund, der von einem langen Bart verziert wurde.

Zum Dank neigte ich kurz den Kopf und stellte mich nun zu den anderen Sklaven. Als ich zu dem Mann gesehen, hatte ist mir auch nicht entgangen, dass der jüngere, wahrscheinlich sein Sohn, mich angestarrt hatte.

Der ältere Mann stand auf und fing an zu sprechen: „Meine Krieger, ihr seid mit sehr viel Ware zurückgekehrt. Dafür danke ich euch. Der Tradition darf sich mein Sohn als erster etwas heraussuchen und dann die tapferen Krieger. Nun Sohn wie lautet deine Entscheidung?"

„Ich will die Sklaven mit dem Kind!" Tief schaute er mir in die Augen und seine dunkle und dominante Stimme lies mir ein Schauder über den Rücken wandern.

Nun gehörte ich ihm.

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Hey ihr Lieben,

hier ist das erste Kapitel und ich wünsche euch viel Spaß damit.

Verbesserungsvorschläge sind gerne gesehen :)

eure Rolea

Vom Sklaven zum Wikinger #CrazyAwardPlatz1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt