KAPITEL 4

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Gott hasste ich es Bus fahren zu müssen. Ich sollte mit meinem Führerschein anfangen wenn ich es so sehr hasste, aber irgendwie war ich dafür zu faul. In den Sommerferien war wahrscheinlich die perfekte Gelegenheit dafür, da ich ja aufgrund meiner Schule sonst nicht viel Zeit übrig hatte.

Ich war auf einem wissenschaftlichen Gymnasium, mit Laboren und so, stressig und zeitaufwendig, dafür jedoch hatte sie einen hohen Stellenwert an den Universitäten. Wenn ich jedoch nochmal in der Situation wäre mich entscheiden zu können, würde ich nicht wieder auf diese Schule gehen, was vor allem daran lag, dass Naturwissenschaften eben doch nicht 100 prozentig meins waren.

Der Bus hielt ruckelnd an der letzten Station Heubachs und ich stieg aus. Ich wohnte ziemlich am Rande der Kleinstadt mit sage und schreibe 9751 Einwohnern, aber ganz ehrlich, manchmal waren mir selbst diese zu viel. Vielleicht sollte ich einfach irgendwo in einem verlassenen Wald in einer Hütte wohnen. Wie Elfie aus Stranger Things, aber nun gut, man konnte nun mal nicht alles haben.

Ich schloss die Türe des Reihenhauses auf, zu welchem ich in meinem Trott automatisch gegangen war und stellte fest, dass niemand da war. Eigentlich war so gut wie nie jemand da, außer Montagabend und am Wochenende ab und an mein Vater. Meine Eltern hatten sich scheiden lassen als ich gerade einmal 2 Jahre alt war, seitdem lebte ich bei ihm. Doch seit mein Vater eine Freundin in der nächst liegenden Großstadt hatte, sah ich ihn kaum noch. Manchmal machte mir das leere Haus Angst, jedoch genoss ich die Ruhe und ab und an war er ja da. Und seine neue Freundin war super, im Gegensatz zu denen welche er zuvor hatte.

Seufzend legte ich meinen Schlüssel ab und zog mein Handy aus der Tasche, während ich mich auf das große Sofa fallen ließ. Unser Erdgeschoss bestand aus einem großen Raum mit Küche, Essbereich und Wohnbereich. Alles war offen und durch die großen Fenster fiel viel Licht rein. Ich starrte auf mein Handy und auf ihr Bild. Was würde passieren wenn ich ihr Bild liken würde? Gedankenverloren beschloss ich es einfach zu tun. Das weiße Herz leuchtete in Mitten des Bildes auf und schnell sperrte ich mein Handy wieder und legte es zur Seite.

Was nun? Ich musste mich irgendwie ablenken... Also schaltete ich den Fernsehr an und sah mir nicht wirklich konzentriert 'Wer wird Millionär' an. Ich mochte diese Sendung eigentlich, jedoch schaute ich alle paar Sekunden auf mein Handy, in der Hoffnung es aufleuchten zu sehen. Gott ich machte mich verrückt.

Als nach 33 Minuten dann wirklich mein Handy aufleuchtete, war ich minimal enttäuscht dass es bloß meine Mutter war, die fragte ob alles okey sei. Ich antwortete ihr schnell und beschloss schlafen zu gehen, da morgen Dienstag war und Dienstag bedeutete Schule und Schule bedeutete aufstehen und ich hasste aufstehen wirklich.

Doch als ich oben fertig in meinem Bett lag, leuchtete mein Handy tatsächlich. Und es war ein Like von ihr, für eines meiner Bilder. Ich widerholte den Vorgang, likte eines ihrer Bilder woraufhin sie einige Minuten später eines meiner likte. Normale Menschen würden meinen da steckte nicht dahinter, aber nicht ich. Ich sah mir ihr Profil genauer an und entdeckte ihren Snapchat Namen.

Ohne groß darüber nachzudenken gab ich ihn ein und drückte auf Freund hinzufügen. Keine 10 Minuten später bekam ich die Nachricht von Snapchat. Ich hatte einen neuen Freund, besser gesagt Freundin, und mit einem Lächeln im Gesicht, schlief ich letztendlich ein.

Komm kurz für immer.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt