Kapitel 6

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"Du siehst echt erbärmlich aus...", sagt er angewidert. Nach einer Pause flüstert er mir wieder ins Ohr. "...Weißt du eigentlich, wieso ich dich so sehr hasse ?" Ganz plötzlich reißt er meinen Arm um und verdreht ihn auf meinem Rücken. Ich schreie vor Schmerz. Für einen Moment dachte ich, dass er mir meinen Arm ausgekugelt hat.
Ich beuge mich nach vorn, während er hinter mich geht. "Kennst du die hier noch ?" Er hält meinen Arm immer noch in der schmerzhaften Position und lässt mit seiner anderen Hand Handschellen vor mir baumeln. Keine echten Handschellen, sondern solche, die als "Spielzeug" verkauft werden. Sie haben eine ekelhafte pinke Fell-Farbe.

"Ah! AAH!" Mein schmerzgetränktes Keuchen wurde lediglich von einem frustrierten "FUCK! FUCK!" seinerseits unterbrochen. Er war anders als sonst. Brutaler. Irgendwas stimmte mit ihm nicht. Ich wollte ihn von mir stoßen, doch die pinken Handschellen an meinen Handgelenken, die um einen Stab des Bettgestells festgemacht waren, hielten mich zurück.

"Und ? Weckt das irgendwelche Erinnerungen ?!" Er nimmt die Handschellen von meinem Gesicht weg und fesselt meine Handgelenke mit ihnen. "Mit solchen Handschellen hast du sie gefesselt und an einem Heizungsrohr festgebunden! Und dann hast du perverses Stück SCHEIẞE sie immer und immer wieder vergewaltigt!"

Endlich hörte er auf. Ich wusste genau, dass ich tagelang noch Schmerzen haben würde. Mein Becken brachte mich um. Er machte mich los, flüsterte ein sanftes "Entschuldigung" und schmiss sich frustriert neben mir auf das Bett."Was ist los ? Ist etwas passiert ?", frage ich ihn besorgt. "Ein Mädchen behauptet, dass ich sie vergewaltigt habe."

"Sie hat dich angefleht, dich angebettelt, dass du aufhörst, doch du hast es immer und immer wieder getan! SELBST ALS SIE BEWUSSTLOS GEWORDEN IST, HAST DU DICH WEITER AN IHR VERGRIFFEN!"
Er stößt mich zu Boden und dreht mich anschließend auf den Rücken, sodass ich ihm wieder ins Gesicht sehen muss.

"Naja, sie hat nicht direkt mich beschuldigt, ich stehe nur unter Verdacht. Aber wenn es zum Prozess kommt und die Presse davon erfährt, ist meine Karriere als Generalmajor gelaufen! Es wird einen riesigen Aufschrei geben, der nicht nur Folgen für mich haben wird! Mein Leben ist sowas von gelaufen!"
Er hielt sich verzweifelt die Hand vors Gesicht.
"Vielleicht... vielleicht brauche ich einfach jemanden der kurzzeitig von mir ablenkt, bis das ganze verjährt ist... Ja, genau! Prozesse dauern Jahre, dass könnte funktionieren! Aber niemand würde sowas selbstloses für mich tun..." Wir waren beide eine Weile lang still, bis ich anfing zu reden. "Und... wenn ich das für dich machen würde ?" Ich zog mit meinem Zeigefinger Kreise auf seinem Bauch. Er richtet sich plötzlich rasch auf und packt mich an meinen Schultern. "Würdest du das wirklich für mich tun ?!" Ich war ein bisschen über seine erleichterte Reaktion überrascht, doch ich sprach einfach etwas zögerlich weiter. "A-aber nur wenn ich auch wirklich nicht selbst befürchten muss, im Gefängnis zu landen..." "Das wird nicht passieren, keine Sorge! Ich heuere einfach einen falschen Zeugen an, der behauptet, dich mit ihr in der Nacht gesehen zu haben! Und du behauptest einfach, dass du unschuldig bist, dann steht Aussage gegen Aussage, niemand kann etwas machen." "Was ist mit dem Mädchen ?" "Sie erinnert sich eh nicht, wie der Täter aussah." Eine Pause entstand, bevor ich mich endlich dazu entschied, die Frage zu stellen, die mich schon die ganze Zeit über quälte: "Hast du es denn getan ?"
"Nein, natürlich nicht!" Er sah mich eine Weile lang lächelnd an und nahm mich dann in den Arm. "Danke. Ich liebe dich." Mein Herz machte einen Sprung vor Aufregung und Freude. "Ich liebe dich auch."

"DU VERFLUCHTER WICHSER KONNTEST DICH EINFACH NICHT IM GRIFF HALTEN, HUH?! HAST DU DIR MAL GEDANKEN GEMACHT, WIE DAS FÜR SIE WAR ? WAS DAS FÜR SIE BEDEUTET HAT ?", schreit er mich an. Ich habe ihn noch nie so wütend gesehen. Sein Kopf ist rot vor Zorn und seine Ader auf der Stirn sieht aus, als würde sie gleich platzen. Ich liege vollkommen überwältigt auf dem Boden, unfähig etwas zu sagen oder zu tun. Er wird kurz still, als würde er auf eine Antwort, auf irgend eine Reaktion von mir warten. Das ich nichts sage, scheint ihn umso wütender zu machen. Plötzlich kniet er über mir, greift nach meinen Hals und beginnt mich zu würgen. "DU HAST MEINER KLEINEN SCHWESTER AUFGELAUERT, SIE ABGEFÜLLT UND HAST SIE DANN VERGEWALTIGT! UND JETZT HAST DU SONST SO VORLAUTER WICHSER PLÖTZLICH NICHTS MEHR ZU SAGEN ?! SOLL ICH WEITERERZÄHLEN UND DIR WIEDER EIN BISSCHEN AUF DIE SPRÜNGE HELFEN ?!"
Er wartet kurz, ob ich unter meinen erstickten Lauten Worte hervorpresse, doch ich weiß nicht was ich sagen sollte. Mein Kopf wird heiß.
"SIE HAT GESCHRIEN, VERSUCHT SICH ZU WEHREN, WÄHREND DU EINFACH NUR GELACHT HAST! Und du... DU HAST EINFACH WEITER GEMACHT, SELBST ALS SIE ANFING ZU BLUTEN!"
Meine Atmung wird flacher und zischender.
"HAT ES SICH GUT ANGEFÜHLT, SOETWAS ZU TUN ?! HAT ES DIR SPAẞ GEMACHT ? HAST DU SIE SCHON VORHER IM VISIER GEHABT ODER WAR ES EINE 'SPONTANE ENTSCHEIDUNG' ?"
Ich spüre ein Pochen in meinem Kopf. Er ist kurz still und sieht mich an, sein von Zorn verzerrtes Gesicht scheint plötzlich zu brechen.
"Danach war sie nie wieder die selbe. Sie..."
Der Griff um meinen Hals wird lockerer. Ich japse nach Luft.
"Sie hat nie wieder gelächelt. Sie hat angefangen zu trinken..."
Seine feuchten Augen fangen an im Licht zu glänzen.
"Ich habe sie zerbrechen sehen."
Er sah mir direkt in die Augen, als würde er überlegen oder versuchen zu einer Entscheidung zu kommen.
Dann wurde sein Blick plötzlich wieder ganz starr.
"Ich habe versucht sie zu überreden zur Therapie zu gehen. Sich Hilfe zu holen. Doch- sie hörte nie auf mich. Und dann eines Tages... Da kam ich nach Hause und... Da war sie..."

Eine Träne lief ihm die Wange herunter.

"Direkt vor mir hing sie. Regungslos. Sie war schon kalt... Ich... Ich konnte sie nicht mehr retten."

Seine Stimme brach. Weitere Tränen wellen auf und tropfen auf mein Gesicht.

"Immer wieder habe ich mir vorgeworfen, dass ich zu wenig für Sie da war und Sie nicht unterstützt habe, doch dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Du... DU BIST DRAN SCHULD!"
Er drückt auf einmal wieder fester zu. Ich beginne zu zappeln.
"Als ich dich beim Prozess gesehen habe... Ist mir die Galle hochgekommen. Und als dann das Urteil verkündet wurde, war ich schon fast sowas wie zufrieden. Doch kurz danach beging meine Schwester Suizid... Ich schwor Rache. Ich wollte dich leiden sehen... Ich änderte meinen Nachnamen und bewarb mich als Gefängniswärter. Normalerweise sollten sie deinen Hintergrund kontrollieren, aber... Nicht wenn du einige Leute hier kennst."
Er beginnt zu grinsen, dennoch laufen ihm weiterhin Tränen die Wangen herunter.
"Und dann... Hab ich dich endlich gefunden. Und jetzt... jetzt liegst du hier unter mir."
Endlich lässt er von meinem Hals ab. Ich schnappe nach Luft und beginne zu Husten. Er fährt mir sanft durchs Haar. "Zuerst wollte ich dir das Selbe antun, was du ihr angetan hast..." Er senkt seinen Hintern auf meinem Bauch ab. Die Handschellen bohren sich in mein Fleisch, während sowohl mein als auch sein Gewicht auf meine Hände hinter meinem Rücken drücken. Ich schreie gequält auf und versuche meinen Körper anzuheben um zu verhindern, meine Hände zu brechen. "Aber ich kann mich einfach nicht zu soetwas ekelhaften bringen... Hast du irgendwelche Tipps, wie man so eine Hemmschwelle überwindet... Vergewaltiger ?"

Be A Prisoner For Me (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt