I Got 7

-Seven-

Zufrieden betrachtete ich mein Werk. Die Wohnung blitzte vor Sauberkeit, das Essen kochte vor sich hin und der muffige Geruch war verschwunden. Ich hatte gelüftet, geputzt, gekocht und mir sogar die Zimmer der Jungs vorgenommen. Abgesehen davon, dass nur Bambam und Yugyeom ein gemeinsames Zimmer haben, waren sie groß genug für zwei Leute und sogar größer als mein bescheidener, kleiner Raum.

Leckerer Duft von Reissuppe ging von der Küche aus durch die ganze Wohnung und mein Magen knurrte bereits leise. Doch laut Uhrzeit würden die Jungs erst ein zehn Minuten kommen; wenn auch die Suppe fertig ist. Aus diesem Grund nahm ich endlich mein Handy wieder zur Hand, auf dem viele, neue Nachrichten waren. Ein leises Seufzen entkam mir, während ich eine nach der anderen las.

Lia
Misooo~
Ich vermisse dich voll, ohne dich ist es mega langweilig :c
Bist du jetzt ein Trainee? Ich freue mich für dich, dass du nach Seoul durftest. Meine Eltern würden mich killen, wenn ich das vorschlage xD
Hoffentlich kommst du uns bald wieder besuchen. Du fehlst uns allen♡

Eomma
Wir haben alles eingepackt, so wie du wolltest. Kann es sein, dass du nur Oberteile hast, die dir zu groß sind? Einiges ist auch komplett zerrissen und kaputt, das habe ich weggeschmissen. Außer deine Hosen, die wolltest du ja so. Geh besser einkaufen, aber gib nicht zu viel aus. Städte sind teuer. Und ruf uns bei der nächsten Gelegenheit bitte an.
LG, deine Mutter

Nim
Hey Miso
Wie geht es dir so? Ist Seoul schön? Ich finde es immer noch schade, dass du uns einfach verlassen hast. Bitte brich nicht den Kontakt ab, du gehörst immer noch zu uns. Und lass mich bitte nicht wieder zu lange auf eine Antwort warten :(

Neben den Nachrichten von den Menschen, die mir am wichtigsten waren, hatten mich auch noch viele meiner Freunde angeschrieben. Sogar in der Gruppe, die wir hatten, war ich noch immer drin. Sie hieß lediglich Sea Gang und war eigentlich nur dafür da, auszumachen, wo wir uns als nächstes trafen. Doch nun wurde sie vollgespamt mit Texten, dass es ohne mich nicht mehr dasselbe sein würde. Tatsächlich musste ich lächeln, es war herzergreifend niedlich, wie sie mich vermissten. Dabei war ich erst drei Tage weg und sie sollten sich daran gewöhnen, auch wenn ich der stellvertretende Anführer der Gang gewesen war. Nun stellte sich Nim für diesen Posten auf.

Aber ich kam nur dazu, meiner Mutter zu antworten, wobei ich mich beklagte, dass sie nicht ohne meine Erlaubnis Klamotten wegwerfen sollte. Denn ich hörte das Klackern des Schlosses, als würde jemand die Tür aufschließen. Keine Sekunde später wurde wild durcheinander gerufen. Die Jungs waren wieder zurück.

Mit einem genervten Seufzen ging ich in die Küche und stellte alles für das Mittagessen hin, sie hatten sicher genauso Kohldampf wie ich. Hoffentlich würde die Menge reichen, ich hatte extra viel gekocht.

Wie ich bereits vermutet hatte, stürmten sie direkt in die Küche, als ginge es um ihr Leben und setzten sich an den Esstisch. Ich erwischte Jackson dabei, wie er sich schon etwas nehmen wollte und schlug ihm darum mahnend auf den Finger.

"Damit das klar ist, es wird erst gegessen, wenn alle sitzen", verwarnte ich und holte noch Getränke, damit ich später nicht noch einmal aufstehen musste. Doch als ich mich setzte, fiel mir auf, dass wir nur zu siebt waren. Irgendjemand fehlte.

"Jungs? Wo ist das siebte Mitglied?"

"Bambam wollte sich umziehen, er hat entschieden, heute nicht mehr rauszugehen", erklärte Youngjae und deutete auf den Türrahmen, durch den ein in Jogginghose und zu großem Shirt verpackter Bambam stand. Er fuhr sich einmal durch die hellbraunen Haare und ließ seinen Blick über uns schweifen, bis er den letzten freien Stuhl beinahe verhasst anstarrte. Er musste neben mir sitzen. Allerdings war sein Hunger dafür verantwortlich, dass er sich letztendlich überwand und setzte.

"Ich beiße nicht, Bambam", meinte ich trocken, ohne ihn anzusehen und beobachtete, wie die Jungs gierig ihre Teller füllten. Dabei spürte ich, wie sein Blick auf mir ruhte, ehe er ruhig antwortete.

"Ich schon."