I Got 7

-Fifty-Four-

Ich lenkte meinen Blick auf Sora, der mir grinsend winkte. Er stand mit den anderen bei der Klippe, die mich nur teils bis jetzt bemerkt hatten. Darum beeilte ich mich nun, zu ihnen zu kommen und wurde direkt von meinem ältesten Kumpel in den Arm genommen, der mich knuddelte.

"Sora", lachte ich leise und befreite mich dann aus seinen Armen, nur um seinen schwärmerischen Blick daraufhin zu betrachten. "Du siehst unglaublich hübsch aus... lass dich bloß von niemandem abschleppen."

Schmunzelnd schüttelte ich meinen Kopf und begrüßte die anderen mit kurzen Umarmungen oder Handschlägen, ehe ich mich wieder ihm zuwendete. Zusammen liefen wir los und steuerten die Stände und große Menschenmasse an, die sich am Strand gesammelt hatte.

"Werd ich schon nicht. Du weißt, ich bin kein Fan von Alkohol." Er nickte auf meine Worte hin nur und wollte noch etwas sagen, als er von Lia am Arm gepackt und weggezogen wurde, die laut "Du hast mir einen Tanz versprochen!" rief. Seine Sorge war ja wirklich süß, aber ich konnte auf mich aufpassen.

"Bekomme ich auch einen Tanz?", hörte ich plötzlich Nims Stimme. Überrascht drehte ich meinen Kopf zu ihm und betrachtete ihn. Er hatte seine kurze Hose und ein weißes Hemd an, das ihm wirklich stand. Zudem war der Ausschnitt etwas größer und man konnte gut sehen, dass er trainiert war.

"Du möchtest mit mir tanzen? Ich kann nicht tanzen", erwiderte ich und legte meinen Kopf leicht schief. Deswegen fing Nim allerdings an zu lachen und ergriff meine Hand.

"Du kannst mir nichts vormachen. Ich habe dich oft tanzen gesehen", meinte er lächelnd und sah mich auffordernd an. Ergeben seufzte ich und nickte dann, ein Tanz konnte ja nicht schaden. Außerdem wollte ich diesen Abend genießen. Also warum nicht?

-

"Dieses Zeug schmeckt grässlich", meinte ich naserümpfend und musterte mein Glas, welches inzwischen nur noch zur Hälfte gefüllt war. Auch zuvor hatte ich bereits Alkohol gehabt und was das nun war, konnte ich nicht einmal sagen. Es stank und schmeckte aber nach sehr starkem Alkohol.

"Du wolltest es", lachte Nim nur und lehnte seine Arme auf das Geländer, an dem wir standen. In wenigen Minuten würde das Feuerwerk beginnen, das den Abend abschließen würde. Ich hatte lange nicht mehr so viel Spaß gehabt und dieses Fest wirklich genossen. Wir hatten getanzt, viel gelacht, verrückte Dinge angestellt, bei den verschiedenen Ständen mitgemacht und dank des Alkohols konnte ich tatsächlich diesen Abend alle meine Sorgen und das Schlechte vergessen. Das war ein schönes Gefühl.

"Der Typ hat es mir angedreht", beschwerte ich mich und verschränkte meine Arme. Bei einem Stand war ein süßer Junge gewesen, der unbedingt wollte, dass ich diese Spezialmischung probierte. Im Nachhinein bereute ich es jedoch.

"Jaja."

Danach herrschte lediglich Stille. Wir zwei starrten nur auf das Meer und warteten schweigend ab, bis das Feuerwerk begann. Ich beobachtete mit leuchtenden Augen die funkelnden Lichter. Bunte Farben erstreckten sich über dem Himmel und tauchten es in ein wunderschönes Licht mit den schönsten Mustern.

Verträumt seufzte ich einmal und trank den letzten Schluck aus dem Glas, bevor ich es wegstellte und meine Augen schloss.

Zumindest solange, bis zwei Hände nach meiner Taille griffen und mich zur Seite drehten.

"Was zum-?"

Erschrocken riss ich die Augen auf und sah nur noch, wie Nim direkt vor mir stand. Im nächsten Augenblick schmiegten sich seine Lippen auf meine.

Schnell versuchte ich ihn von mir wegzudrücken, denn Küsse waren eigentlich etwas besonderes für mich und ich empfand nichts für Nim, weswegen er sie nicht verdient hatte. Doch als er sich löste und mir tief in die Augen sah, musste ich einmal schwer schlucken. Zudem raubte mir der Alkohol meine Kraft und ließ mich nicht so handeln, wie ich es wollte, ansonsten hätte er nun eine Backpfeife kassiert.

"Miso... zwei Wochen bist du schon hier... du gehörst hierher, merkst du es nicht? Alle deine Freunde sind hier, alles, was du liebst und vermisst. Bei uns fühlst du dich gut und du bist gerne bei uns, das hast du selbst gesagt. Warum willst du nach Seoul zurück?"

"Das ist kompliziert, Nim", murmelte ich als Antwort und brach den Blickkontakt. Jedoch hob der Dunkelhaarige mein Gesicht an meinem Kinn wieder hoch und lehnte seine Stirn an meine, sodass ich seinen Atem auf meinem Lippen spüren konnte.

"Du bist so wunderschön... Miso, ich liebe dich... und ich möchte dir beweisen, dass du hierher gehörst. Dass dein Herz hierbleiben will. Darf ich?"

~~~

An einer unbeabsichtigt eher fiesen Stelle setze ich jetzt einfach mal einen Cut und sage euch, dass es wahrscheinlich wieder im normalen Rhythmus weitergeht :3

Vielen lieben Dank für die paar Leser, die heute den ganzen Tag da waren und mich auch mit ihren Kommentaren erfreut haben. Hier ein Herz für euch: ♡

Und ein großes Danke an 3,5k Reads und 500 Votes. Eine Story mit OC, das möchte ich immer wieder erwähnen, wird viel weniger gelesen und darum freue ich mich hierüber wirklich :3
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