Kapitel 1

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„Und? Was machen wir nun?", fragte Marcus.

Wir beide hockten in der Tardis, die im Zeitstrom dahin trieb, bei einer Tasse Tee im gedämmten Licht und brainstormten, was wir so tun könnten. Offensichtlich war hierfür nicht der richtige Zeitpunkt. Wir waren so einfallsreich wie ein Stück Brot – Verzeihung, Bernd.

Ich zuckte mit den Schultern und sah desinteressiert in meine Teetasse. Als ob am Grund der leeren Teetasse die Antwort im Teesatz zu lesen wäre... Aber, leider nein.

„Hast du ne Idee?", fragte ich ihn.

„Nun ja, wir könnten..."

„Hmm?"

„Ach nichts, schon gut." Er betrachtete seine Fingernägel.

„Wie wäre es, wenn..."

„Hmm?"

„Vergiss es, war nur so ne Idee..."

Mein Handy klingelte. Marcus war mindestens genauso überrascht wie ich. Ich fingerte es aus der Tasche meiner pelzigen türkisen Oversize-Strickjacke. Eine unbekannte Rufnummer wurde angezeigt.

„Hallo?"

„Hallo! Ok, du lebst noch. Das ist schön zu hören. Ich wollte nur mal lauschen, wie es so läuft in der Tardis. Hast du schon eine Begleitung gefunden?" Schon als diese Stimme das erste Wort von sich gegeben hatte, wusste ich, wer es war: Nummer 15.

„Ja, habe ich. Er heißt Marcus."

Klick! Obwohl weder Marcus noch ich etwas angefasst hatten, war unser schönes Dämmerlicht futsch. Alles was an Lampen in der Tardis brennen konnte, brannte und erhellte den Raum auf eine blendende Art und Weise.

„Warst du das?"

„Ja, ich habe ne extradimensionale Fernwartung eingebaut. Dachte mir, das könne nicht schaden. Gerade in der ersten Zeit, wo es vielleicht noch nicht so läuft."

Klick! Das Gesicht von Nummer 15 erschien auf dem Monitor. „Ich stell mal gerade um auf Videochat." Er fummelte und tippte an was rum. Mich wunderte hier gar nichts mehr.

An Marcus gewandt sagte ich: „Rück nochmal die Frisur zurecht. Sicher möchte er dich gleich ansehen." Marcus fuhr sich durch sein Haar und gesellte sich mit verschränkten Armen zu mir an den Monitor.

„Wer ist das?" Keine Sekunde zu spät. Das Lämpchen für die Kamera begann zu blinken.

„Marcus, das ist Der Doctor. VATI, das ist Marcus."

„Holla die Waldfee. Hast dir ja ein richtiges Schnuckelchen geangelt. Nur mal so unter uns? Taugt er was oder...."

Marcus verdrehte die Augen.

„Ich habe ein Bewerbungsgespräch mit ihm geführt. Er besitzt die besten Qualifikationen, die man sich nur denken kann", nahm ich Marcus in Schutz.

Nummer 15 kicherte: "Kann ich mir denken. Aber mal zu was anderem. Ich lasse gerade mal einen Check-Up durchlaufen um zu sehen, ob technisch alles mit dem Schiff in Ordnung ist. Während dessen kannst du mir ja mal erzählen, was du oder ihr so getrieben habt in letzter Zeit."

„Mein erstes Abenteuer und somit auch meinen Begleiter habe ich dir zu verdanken."

„???"

„Du hast mir den roten Knopf programmiert, damit ich nach Hause komme. Ich kam auch nach Hause, nur in der falschen Zeit." Ich berichtete ihm von meiner Bekanntschaft mit platten Menschen, meiner Begegnung mit Marcus, den einfallsreichen Käfern und ihrer Umsiedlung nach Dungonia.

The Doctoress - Das Mysterium des nackten Schafs (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt