Ich rollte mit den Augen und steckte mein Handy ein. Mein Akku war ohne hin schon fast leer.Meine Haltestelle kam und ich stieg aus. Ich ging eindeutig zu oft hier hin, dachte ich mir als mich der Kassierer mit Namen ansprach und mir direkt schon ein Ticket löste. Aber was sollte ich tun? Sport war nun mal meine Leidenschaft und das Gute beim Schwimmen war, dass man kein Team brauchte und einfach abschalten konnte.
Mein Bruder hatte schwimmen immer: 'Spaß beim nicht ertrinken' genannt was mich immer wieder zum nachdenken brachte. Im Grunde hatte er Recht, aber es hörte sich so kalt an und als wäre Schwimmen das Sinnloseste was man in seiner Freizeit machen konnte.
Ich maschierte direkt in meine Standart-Umkleide und zog mich um. Ich fand das Sinnfreiste für die Freizeit war Serien zu gucken. Im Grunde machte man nichts außer zu warten dass man etwas anderes machen konnte. Man schlug nur die Zeit tot, aber ich machte es trotzdem gerne.
Ich legte meine Sachen in einen Spind und ging duschen. Das Duschen vor dem Schwimmen war immer besonders schlimm. Weil man wusste, dass man gleich endlich schwimmen konnte und ich hielt es kaum aus.
Nach einer Katzenwäsche rannte... ging ich schnell (Tennen ist verboten) zum Becken und sprang... ließ mich ins Becken gleiten (auch Springen ist verboten).
Ich schwamm bis zur Erschöpfung. Da es Nachts war und ich heute auch schon Schule gehabt hatte, dauerte es nicht mal so lange.
Erschöpft verließ ich das große Becken und ging in den Duschraum. Nun freute ich mich nur noch auf mein kuscheliges Bett und vielleicht noch eine kleinigkeit Zuessen.
Ich hollte meine Sachen und machte mich fertig. Das Haareföhnen ersparrte ich mir wie üblich und ging wieder.
Bis zur Bushaltestelle waren es nur ein paar Hundert Meter und schon stand ich in dem kleinen Platikhaus und sah auf die Uhr. Noch fast 20 Minuten bis der Bus kam, aber ich hatte ja Zeit.
Nachdem ich fast 10 Minuten in den sternenklaren Himmel geguckt hatte, beschloss ich mein Ticket heraus zu holen sowie meine Jacke, denn es wurde ziemlich kalt.
Ich schlüpfte fix in meine Jacke und zog mein Portemonaie raus. Doch mein Ticket war nicht an seinem Platz.
Etwas hektisch begann ich in meinen nassen Sachen herum zu wühlen, aber mein Ticket war weg.Das Restgeld vom Schwimmen reichte niemals für ein Ticket und ich ging den Weg zum Schwimmbad zurück, in der Hoffnung, dass es mir nur gerade rausgefallen war. Aus meinen Portemonaie, welches in meiner Tasche lag... ganz unten. Mit meinen Restakku verschwand meine Lichtquelle und die Hoffung es wieder zu finden. Auch wenn ich es nicht gerne zugab: mein Ticket wurde gestohlen.
Ich musste wohl oder übel zu Fuß zurück. Und das war ein sehr langer Weg.
Etwas zittrig ging ich an der dunklen Straße entlang und dachte darüber nach, wer ein personenbezogendes Ticket stehlen sollte. Es war nur gültig mit Ausweiß und dann fiel es auf dass das Ticket gestohlen war.
Nach etwa einer halbe Stunde gehen kam ich zu dem Schluss, dass es nur gestohlen wurde um mir eins auszuwischen.
Nach einer weiteren halben Stunde kam ich zu dem Schluss, dass ich es nicht zu Fuß schaffte.Mit so ziemlich meiner letzten Kraft schaffte ich es in eine Telefonzelle im nächsten Ort. Ich wusste bis dahin nicht einmal, dass es überhaupt noch so Teile gab. (AN: Funfact, bei mir in der Nähe steht auch eine Telefonzelle)
Ich pullte mein gesammtes Kleingeld zusammen und schaffte es gerade noch auf einen Euro zu kommen. Obwohl ich fand dass 1€ für 3 Minuten sehr teuer waren. Wenn man das mit den Handytarifen heutzutage verglich...
Ich rief bei mir Zuhause an, weil ich keine der Handynummern aufwendig konnte. Nach viel zu langen Klingeln fragte ich mich, was wohl mit dem Geld passierte wenn niemand abnahm, doch genau in diesem Moment ging mein Bruder ran.
"Hallo?," hörte ich die verschlafende Stimme meines älteren Bruders.
"Hyung," heulte ich los und war gerade überglücklich dass jemand ran ging.
"Kookie? Wo zur Hölle bist du? Warte. Weinst du etwa? Was ist passiert?"
"Hol mich ab," schlutze ich nur und ignorierte seine Fragen.
"Wo?"
Hatte ich schonmal erwähnt dass ich den besten Bruder der Welt hatte?
Ich nannte ihm den Ort und sagte ihm, dass ich in einer Telefonzelle stehen würde."Okay beweg dich nicht vom Fleck. Ich bin auf dem Weg."
Und dann kam gar nichts mehr. Ob es wegen der Zeitbegrenzung war oder weil er aufgelegt hatte, konnte ich nicht sagen.
Ich setzte mich auf den dreckigen Boden der etwas stickenden Telefonzelle und legte meinen Kopf auf meine Knie. Ich hatte schon wieder geheult. Ich hatte schon wieder meinen Hyung Sorgen gemacht. Ich hatte schon wieder nur an dieses bescheuerte Mobbing gedacht.
Und obwohl ich mir immer wieder sagte, dass ich endlich mal erwachsen werden sollte und weinen nichts brachte, heulte ich trotzdem wie ein geschlagender Hund.
Nach Ewigkeit des Selbstmitleids und Selbsthasses klopfte es an die Scheibe und ich zuckte zusammen. Müde hob ich meinen Kopf und sah einen dunklen Schatten, der sich von Scheinwerfern hervor hob. Als ich nicht reagierte öffnete die Person die Tür und hockte sich vor mich hin.
"Komm Kookie. Wir fahren nach Hause." Mein Bruder zog mich hoch und brachte mich und meine Tasche zum Auto. Ich setzt mich auf den Beifahrersitz und schloss die Augen. Wenn ich so scheiße aussah wie ich mich fühlte, dann sollte ich nesser nicht in den Spiegel sehen.
Mein Bruder setzte sich neben mich und fuhr los. "Du weißt dass du mir erzählen musst was passiert ist?"
Ich nickte stumm ohne meine Augen zu öffnen.
"Also. Frage Nummer Eins: Bist du verletzt?"
"Nein," antworte ich leise.
"Dann, warim warst du hier?"
"Mein Akku war leer."
"Das erklärt nicht warum du in diesem Kaff warst." Mein Bruder stupste mich kurz an.
Sollte ich ihm sagen, dass mein Ticket gestohlen wurde? Nein.
"Hat mein Ticket verloren," log ich mit kratziger Stimme.
"Du bist ein schlechter Lügner," murmelte mein Bruder nach einer Weile des Schweigens. Ich erwiderte daraufhin nichts.
"Warum hast du geweint," fragte mich mein Bruder noch bevor wir in unsere Einfahrt fuhren.
"Weil ich müde bin."
Es war nicht mal gelogen, nur war es auch nicht die ganze Wahrheit.
"Dann geh jetzt schlafen," flüsterte mein Bruder und schloss leise die Autotür.
Ich hatte schon wieder meinen Bruder enttäuscht...
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Keine Sorge im Laufe der Geschichte bekommt unser Kookie noch ein Level up. XD Wofür hat man den sonst Freunde.
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Kreativlos || BTS 》Unregelmäßige Uploads《
Fiksi PenggemarJungkook wird eher unfreiwillig in eine Gruppe mit Wildfremden gesteckt. Ein Haufen von Chaoten, die sich am liebsten gegenseitig mobben und nerven. Und das obwohl sie sich auch nicht kennen! Doch zu Liebe seines besten Freundes Hoseok bleibt er in...