2. Weihnachtsfeiertag - Nachmittag bis Abend

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Der Motorradhelm verlässt mein Gesicht und ich fahre mir durch dieses. Ich bin fast eine ganze Stunde zu spät. In letzter Zeit kommt das immer häufiger vor, was mich zur Verzweiflung treibt. Schnell öffne ich die Haustür der 221 Bakerstreet und begebe mich mit großen Schritten die Treppen nach oben. Ein Lächeln breitet sich auf meinen Lippen aus, als mir die Tür von  Sherlock geöffnet wird. Er ist ja noch größer, als das letzte Mal.  Ich trete hinein und bemerke sofort, dass alle Blicke auf mir gelanden sind. Lucy's Blick studiert erst meine Haare, dann meine Augen. Vorsichtig begrüße ich diese und setze mich neben Mrs. Hudson, mit der ich mich unterhalte.  Wir beide haben uns schon immer gut verstanden. Damit scheint die normale Stimmung zurück zu kommen.  Wir reden alle miteinander, lachen und haben Spaß. Besonders zwischen Sherlock und Lucy scheint es voran gegangen zu sein. Ihre Finger sind miteinander verschränkt und das macht mich glücklich. Ich genieße den Moment, aber die Ruhe, die er mitbringt, gefällt mir nicht gerade. So ist es nur an Geburtstagen und dem zweiten Weihnachtsfeiertag. Wie ich es hasse, auf heile Welt zu spielen.

"Lucy, erzähl mal, wie es ist mit Sherlock zusammen zu wohnen? Es muss doch dauernd unordentlich sein", lässt mich aus meinen Gedanken schrecken. Mein Blick gleitet zu Alice und mit einem breiten Lächeln berichtet die gefragte Person ihr davon. Der Abend verläuft weiter so. Wir stellen uns gegenseitig Fragen, egal wie peinlich sie sind. Es herrscht eine ausgelassene Stimmung. Selbst Sherlock scheint nicht mehr so verkrampft, wie zu Beginn.

Mehrmals ist die Gastgeberin schon aufgestanden, hat Nachschub geholt. Ich war so nett und habe dieser  geholfen, wie in diesem Augenblick. Wir stehen zusammen in der Küche und machen kleine Häppchen. Mein Rücken ihr zugewandt, konzentriert am Schneiden von Gemüse und Obst. Langsam taue ich auf, lasse meine Mauern fallen.  Meine Augen strahlen eine Wärme und Geborgenheit aus, die alle schon lange nicht mehr gesehen haben. Das Lachen wirkt nicht annähernd aufgesetzt. Selbst die Stimme scheint Positivität auszustrahlen.  "Jay?", kommt von den Lippen meiner Freundin. Ein Ja ist die darauffolgende Antwort. "Ich würde gerne wissen, warum du die ganze Zeit so grinst?", fragt diese mich dann nach kurzer Zeit.

"Weißt du, Lucy. Ich freue mich euch alle wieder zu sehen. Aber das ist nicht alles. Ich habe eine Neuigkeit für dich: Ich bin verliebt, wie am ersten Tag", verlässt meine Lippen und mit diesen Worten betrete ich das Wohnzimmer und lasse meinen Gegenüber verdattert in der Küche stehen. So leicht mache ich dir, das bestimmt nicht!

Two are better than one //Sequel to Dirty Little Secret//Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt