Hau ab!

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"Das werdet ihr büßen. Hört ihr!" Michi hielt seine Kreissäge in die Luft und machte sie an. "So klingt es wenn Camelot stirbt." Bedrohlich lief er los um Camelot klein zu machen. "Macht die Kanone bereit!", wies Leon uns an. Wir schossen mit unseren Wasserpistolen zu ihm doch ihn interessierte das nicht wirklich. "Ist das alles was ihr habt? Das ist doch nur Kinderspielzeug" "Nein das ist es nicht", antwortete Joschka. "Dreifach geölte Eulenkacke!" Raban und er tauchten mit einer Wasserkanone auf und zielten über Michi. "Wow ist das wild", gab dieser zu," aber treffen solltest du noch. Du Glubschaugen-Blindfisch." "Aber das tue ich doch. Kuck doch mal hoch, du Schwabbelbäuchiger Weltraum-Pups" Michi ließ seinen Blick nach oben auf die Zielscheibe wandern. Diese setzte durch einen Mechanismus Seile in Bewgung die genau über ihm endeten. An ihnen waren zwei Eimer befestigt. Und genau diese fingen an zu kippen. In Ruhe entleerten sie sich und einen Augenblick später war Michi mit Honig übergossen. "Scheiße", stieß Schwabbelchen aus. "Nein das ist keine Scheiße. Das ist Honig" gab Raban lachend von sich. Wir mussten daraufhin alle lachen. Es sah zu gut aus wie er da stand. Doch er fand das gar nicht so lustig. Giftig sah er zu uns und sprach bedrohlicher als sonst:"Das werdet ihr mir büßen" "Marlon, Vanessa", wies Leon wieder an. Eine Klappe öffnete sich daraufhin und die beiden erschienen mit einer weiteren Kanone. "Feuer frei", schrie Leon und machte das Ding damit an. Federn kamen heraus und Michi würde zu einer Art fettes Hühnchen. Wieder begannen wir zu lachen. Noch nicht einmal seine Kreissäge funktionierte noch. Leon glitt an einem Seil runter und fing an zu sprechen:"Und das ist der Moment in dem du weg laufen solltest, findest du nicht? Deine Freunde schicken wir dir hinterher. Die brauchst du ja noch, für das Spiel. Marlon" Marlon warf den pechschwarzen Ball zu Leon, der ihn fing. "Ich laub nicht das es stattfinden wird. Ich glaube auch nicht das einer am Sonntag erscheint" Mir gefielen diese Worte gar nicht. Ich hatte so ein Gefühl zu wissen was er nun sagen würde. "Und ob wir das tun!" "Und dann schießen wir euch auf den Mond!" "Und danach direkt in die Hölle!" Ich hatte die Jungs noch nie mehr gehasst als in diesem Moment. Sie gaben Michi den Grund den er brauchte um die Wahrheit über Willi zu sagen.

"Das werdet ihr nicht tun", fing er an,"euer Willi hat euch nämlich verarscht, er hat euch nen' Dreck beigebracht. Hört ihr! Er versteht überhaupt nichts von Fußball, er ist auch noch nie ein Profi gewesen." "Du lügst", Leon sagte das mehr zu sich als zu Michi. "Dann frag ihn doch selbst. Der muss hier doch irgendwo rumlungern. Hey Willi, komm her und sag was du wirklich bist!" Langsam kam Willi aus seinem Versteck. Ich schluckte einmal. Es war eine Totenstille und ich wusste irgendwie das er nun die Wahrheit sagen würde. "Der Dicke Michi hat recht" Da war sie. Die Wahrheit die ich wusste und dennoch nicht hören wollte. "Aber sonst hättet ihr mir nicht vertraut" "Du hast gesagt wir sollen ehrlich sein!" Marlon klang aufgebrachter als jemals zu vor. "Das hab ich, das stimmt", gab Willi kleinlaut zu. Doch Juli dachte gar nicht daran ihm länger zuzuhören:"Und das sollen wir dir jetzt noch glauben?" Und auch Fabi war nicht gerade begeistert und gab hinzu:"Das wir Die Unbesiegbaren Sieger trotzdem besiegen?" "Glaubt mir. Für mich seit ihr die beste Fußballmannschaft der Welt" Willi tat mir leid. Ich wusste von Anfang an wer er wirklich war und er war in meinen Augen trotzdem der beste Trainer der Welt. "Und du bist ein Lügner Willi" Doch ich konnte auch Leon verstehen. Willi hatte uns belogen und versucht Vertrauen auf einer Lüge entstehen zu lassen. "Wir wollen dich nie wieder sehen. Nie wieder. Hast du das gehört?", Fabi klang nicht gerade begeistert.

Willi lief ohne etwas zu sagen aber leicht gekränkt los. "Tja Freunde. Vielen Dank für die Gastfreundschaft und vor allem für den vorzüglichen Honig", Michi erfreute sich an unserer Wut. Selbst ich war wütend, jedoch eher auf Michi statt auf Willi. Er drehte sich schon um und wollte gehen, doch er hielt noch einmal inne und sah mich eindringlich an. Mein Blick wurde kalt. "Und Schwesterherz, sei pünktlich zu Hause." Mit diesen Worten verschwand er endgültig, gefolgt von seiner Gang der Fetten. "Was soll das jetzt heißen?" Leon blickte hoch und sah meinen zusammengekniffenen Blick. Ich wollte nicht war haben was Michi gerade gesagt hatte. "Ella!", fragte nun auch Marlon neben mir. "Was meint er damit?", Leons Stimme wurde laut, zu laut. Ich wiederum schnappte ein Seil und glitt nach unten. "Na was schon?", fing ich an während ich lief," leider bin ich mit dem verwand" Abwesend nahm ich mein Rad aus dem Versteck und schwang mich auf den Sattel. "Was hast du jetzt vor?", Leon war ebenso kalt wie ich. "Sag du es mir. Wollt ihr mit jemanden wie mir spielen oder wollt ihr mich auch nie wieder sehen? Ich komm mit beidem klar" "Hau ab!", Leons Stimme war nicht mehr kalt, sie wurde wieder wütend. "Eure Entscheidung" Damit verschwand auch ich schulterzuckend. Meine Stimme versuchte ich so monoton wie möglich zu halten.

Ich wusste genau, dass sie mir hinterher sehen würden. Ich wusste auch, dass sie mich hassen würden. Doch ich versuchte meine Gefühle zu unterdrücken.  Innerlich wusste ich immer das es irgendwann dazu kommen würden, aber ich hatte immer gehofft das es unter anderen Umständen passieren würde. Nun hatte mein Bruder etwas neues um mir das Leben zur Hölle zu machen. Ich war noch nie langsamer durch den Wald gefahren. Nur noch langsamer als ich gefahren bin, lief ich die Treppe hinauf bis zur Wohnung. Mit leicht hängenden Kopf machte ich die Wohnung auf. "Ja natürlich. Ich werde mich umgehend um dieses Problem kümmern... Ich danke ihnen für diese Info... Natürlich. Ich wünsche ihnen einen schönen Tag." Mein Vater schien mit irgendeinem Mieter zu telefonieren. "Ella. Ich muss  wieder los. Es gibt anscheinend Probleme bei einer Mieterin" Damit war er auch schon verschwunden. Unschlüssig stand ich in der Wohnung und überlegte krampfhaft was ich machen sollte. Ich hörte hinter mir einen Schlüssel im Türschloss rascheln und rannte augenblicklich in mein Zimmer. Die Tür schloss ich so leise wie möglich. Es gab nur eine Möglichkeit wer das sein konnte. Vater würde nämlich so schnell nicht wieder kommen, es blieb also nur noch Michi. Und der war die letzte Person die ich sehen wollte. 

"Diese kleinen Pisser, das werdet ihr bereuen. Hast du gehört Ella? Ich weiß doch das du Zuhause bist", die Stimme meines Bruders schallte durch unsere Wohnung. Kurz darauf wurde meine Türe aufgemacht und ein gefederter Michi sah mich wutentbrannt an. "Sag das deinen kleinen Freunden Elena" "Nenn mich nicht Elena und versuche es mal mit ner Dusche. Wir wollte nur wissen ob du sie mal benutzten würdest", sprach ich monoton und blickte ihn ebenso hasserfüllt an. Er schnaubte einmal kurz auf, drehte sich um und knallte die Türe hinter sich mit Wucht zu. Darauffolgend hörte ich wie er ins Bad ging. Schnell schnappte ich mir meinen Block und einen Kugelschreiber und verließ die Wohnung. Ich lief die letzte Treppe hinauf und trat hinaus aufs Dach. In einer abgelegenen Ecke machte ich es mir gemütlich und fing an zu zeichnen. Die verschiedensten Spielzüge. Doch für wen? Für die Kerle die mich nicht mehr wollten?

Ella-Ein Sturm zieht auf (DWK-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt