Wahrheit

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>>Wir suchen die Wahrheit, finden wollen wir sie aber nur dort, wie es uns beliebt.<<

-Marie von Ebner- Eschenbach -

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Jungkook POV:

Dritte Stunde Politik. Das hieß ein Kurs gemeinsam mit Park Jimin. Der einzige Grund, weshalb ich gutgelaunt in den Unterricht schreitete.

Als ich ins Schulfoyer ging, erblickte ich ihn schon an einem der Tische. Ich lächelte breit, doch dann bemerkte ich etwas Seltsames.

Er saß allein.

Meine Schritte verlangsamten sich und ich sah mich Stirnrunzelnd um.

Es war halbvoll und keiner setzte sich auf die leeren Plätze neben Jimin.

Das war unüblich.

Verwundert ging ich auf den Älteren zu und erhaschte neugierige Blicke, die man uns zuwarf, als ich näher an seinen Tisch trat.

"Hey.", begrüßte ich ihn und Jimin sah von seinem Notizblock hoch, bevor sich dann ein Lächeln in seinem Gesicht breit machte.
Skeptisch setzte ich mich hin und sah ihn verwirrt an.

Bemerkte er nicht auch die Blicke?

"Freust du dich schon auf den Unterricht?", fragte er scherzend und ich hob eine Augenbraue, bevor ich ihm mit Ironie in der Stimme antwortete:

"Jaaaa, seeehr. Politik war doch schon immer mein Lieblingsfach Hyung."

Park Jimin lachte und Getuschel brach aus. Verwundert drehte ich mich um und ertappte zwei Mädchen dabei, wie sie uns stirnrunzelnd ansahen und teilweise mit Ekel im Gesicht musterten.

"Es stimmt also... ."

"Seit wann sind die sich so Nahe gekommen?"

"Ekelhaft."

"..."

Es waren leise Stimmen und zeitweise übertönte die eine die Andere. Sie kamen aus verschiedenen Richtungen. Sowohl weibliche als auch männliche.

Ich wendete mich wieder Jimin zu, doch dieser starrte penetrant auf seine Notizen und ich runzelte verwirrt die Stirn.

Es war unmöglich, dass er diese Stimmen nicht hörte. Auch war es seltsam, dass sich keiner zu ihm setzte, obwohl er doch sonst immer von Leuten umgeben war.

Ich war über mein Unwissen genervt und vorallem störte es mich, dass uns so viele Leute vorwurfsvoll anblickten, schlimmer war aber, dass sie noch nicht mal versuchten ihr Lästern diskret zu halten. Wütend erwiderte ich deren Blicke und sie sahen nervös weg.

Feiglinge.

Jimin stand plötzlich auf und ich blickte verwundert hoch. Aber der Ältere lächelte nur und bedeutete mir, mit seinem Kopf zu gehen. Sofort stand ich auf und warf meine Tasche über die Schulter.

Auf dem Gang, warf ich ihm des Öfteren fragende Blicke zu, doch er starrte stur gerade aus. Selbst als ihn jemand ganz offensichtlich mied, riesen Abstand hielt und so tat als hätte er eine ansteckende Krankheit, schenkte er mir keine Antwort.

Wütend funkelte ich jeden an, der es wagte uns mit diesen vorwurfsvollen Augen anzuschauen und die Meisten sahen unbehaglich weg.

Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus. Es war klar, dass Jimin das Alles mit Absicht ignorierte.

"Hyung, warum-."

"Hast du die Hausaufgaben gemacht?", fragte er plötzlich.

Perplex verstummte ich, bevor ich mit einem "Nein"antwortete.

I Found You [BTS FF Jikook]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt