3. Kapitel

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Von draußen zog der Wind in die Kinderstube. Ice sah fasziniert dem Schneesturm zu. Shadow und Sky schliefen an Leafs Bauch aber diese beobachtete Ice. "Ist es nicht kalt? Komm und Schlaf doch auch", miaute sie ihr sanft zu. Doch Ice schüttelte den Kopf. Es war so interessant. Außerdem bin ich nicht so faul wie Sky und Shadow! Belustigt sah sie zu ihren Wurfgeschwistern. Leaf seufzte.
"Du musst dich ausruhen. "
"Nein!", entgegnete Ice. "Ich bin nicht müde!" Leaf zog sie an ihren Bauch. "Es geht nicht nur darum dass du nicht müde bist. Draußen ist es kalt und du brauchst Energie. Du darfst später wieder raus."
Ice wehrte sich nicht, als sie an Leafs Bauch lag wurde sie doch etwas müde. Murrend schmiegte sie sich an das warme Fell ihrer Mutter und schlief ein. Aber nur kurz.

Ice schlug die Augen auf. Sie hatte nicht lange geschlafen, doch das Donnern von draußen hatte sie geweckt. Es hatte aufgehört zu schneien, jetzt regnete es. Interessiert schlich Ice hinaus. Im Lager war keine Katze. Sie warf einen Blick auf ihre Mutter. Schläft. Ice blinzelte nochmal nach draußen und schlüpfte dann aus der Kinderstube. Ihr Pelz sträubte sich gegen die Kälte, doch sie ließ sich nicht aufhalten. Aufgeregt rannte sie aus dem Lager. Sie lief durch den Wald und sprang ungeschickt über Wurzeln, sie lief und lief. Ice wollte alles erkunden und damit sie niemand aufhalten konnte ganz schnell weg. Während sie durch Ginsterbüsche sprang kniff sie sie Augen zusammen. Auf einmal hörte sie ein lautes, donnerähnliches Geräusch. Sie riss die Augen auf als sie aus den Büschen sprang und riss das Maul auf. Die kleine schwarz-weiße Kätzin starrte in zwei grell leuchtende Augen. Unter ihren Pfoten befand sich kein Waldboden, sondern grauer, harter Beton, der ihr unter den Pfoten wehtat. Die Augen kamen immer näher und sie sah in dem Monster einen Zweibeiner sitzen. Das Monster gab ein lautes Geräusch von sich und kam immer weiter auf sie zu. Vor Schreck konnte Ice sich nicht bewegen. Sie zitterte ängstlich am ganzen Körper und atmete schnell. Sie krallte sich in den Boden und konnte nichts tun. Und plötzlich fuhr das Monster direkt über sie. Erschrocken sprang sie zurück zu den Ginsterbüschen, doch das Monster prallte ihre Flanke und schleuderte sie in die Dornen. Vor Schmerz jaulte sie, dann wurde ihr schwarz vor Augen und sie war weg.

Der Clan der DorfkatzenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt