Tenebris 4 -Rí zmaj- |boy x boy|

Chapter 7

Shin-Yu P.o.V
Langsam traten wir aus den Toren Ōkans.
Die weiten Kirschblütenfelder lagen vor uns.
Nun karg und mit einen dünnen Schneeschicht überzogen.
Zerelth nahm plötzlich meine Hand und umschloss sie behutsam mit seiner.
"Wie damals Yu. Nur geht es jetzt zurück...zurück zu deinem zuhause."
Ich nickte und schon hatte Zerelth seine Lippen auf meine gelegt.
Ohne Vorwarnung warf Zerelth mich plötzlich in den Schnee und rannte mit einem lauten Lachen davon.
Schnell erhob ich mich wieder und befreite mich vom Schnee.
Dann formte ich etwas Schnee zu einer Kugel und warf sie in Zerelths Richtung.
Er bemerkte sie ziemlich schnell und wehrte sie grinsend ab.

Wir sahen noch immer Ōkan hinter uns und Zerelth reichte mir schließlich seine Tasche, die er mitgenommen hatte.
Es war seltsam für ihn, dass er Gepäck bei sich trug.
Schnell entkleidete er sich und musterte kurz seine Adern an seinen Armen, die ganz wild darauf waren endlich wieder aus diesem menschlichen Körper zu kommen.
Zerelth sah kurz nochmal um sich um abzuschätzen ob er genug Raum hatte.
Endlich nahm er seine wahre Gestalt an und brüllte laut.
Es war kein aggressives Brüllen, er brüllte voller Freude, wie ein Freudenschrei.
Sein gigantischer Kopf drehte sich langsam zu mir und er blickte auf mich herab.
Er war ein gewaltiger Turm von dessen Spitze man über das ganze Land sehen konnte.
Der größte Drache den es je gegeben hat.
Zerelth breitete plötzlich seine Flügel aus und schoss in die Luft.
Eine gewaltige Druckwelle drückte mich auf den Boden und kleine Bäume wurden aus ihren Wurzeln gerissen.
Vom Boden aus sah ich wie Zerelth sich in der Luft drehte und plötzlich Feuer spie, ein weiterer Ruf für Yael.
Yael zu verlassen waren wohl seine größten Schmerzen im Moment.
Und tatsächlich, von Ōkan drang ein leises Brüllen als Antwort.

Schließlich landete Zerelth wieder und ich konnte auf seinen Rücken klettern wie jemand, der eine Bergwand hinaufkletterte.
Auf Zerelths Rücken war es angenehm warm und ich spürte seine Muskeln unter mir, wie sie sich gleichmäßig bewegten.
Seine Schuppen wirkten wie Wasser, sie bewegten sich wie Algen im schnellen Wasser.
Zerelth flog ruhig, weswegen ich beschloss mich zu erheben.
Glücklich breitete ich meine Arme aus und sah auf Zerelths kräftigen Hals und seinen gewaltigen Kopf.
Ich hoffte, dass Skovs Burg genug Platz für ihn hatte.
Ich wollte ihn nicht nur in seiner menschlichen Form sehen.
Seine wahre Gestalt war einfach viel zu wunderschön um versteckt zu bleiben, in seiner wahren Gestalt konnte ich seine Schönheit und seinen Charakter sogar noch besser sehen.
Ich setzte mich wieder hin und legte mir auch noch Zerelths Gewand um, da es im Wind kalt war.
Sein Gewand roch nach verbranntem Kirschholz und ich hüllte mich wohlfühlend hinein.

Am Abend landete Zerelth wieder.
Wir landeten auf einer kleinen Lichtung, vom Himmel aus hatten wir die Lichter eines Dorfes oder einer kleinen Stadt gesehen, dort würden wir eine Bleibe für die Nacht suchen.

Zerelth legte sich auf den Boden um mir den Abstieg von seinem Rücken zu erleichtern.
Ich musterte das weiche Gras unter meinen Füßen, ehe ich mich zu Zerelths Kopf begab, der flach auf dem Boden lag. Er beobachtete mich.
"Mein wunderschöner Drache."
Mit einem breiten Lächeln im Gesicht fuhr ich über Zerelths geschlossenes Maul.
Ich streckte meinen Arm um seine warmen Nüstern zu erreichen, kraulte dann jedoch wieder seinen Unterkiefer und schließlich auch seine Wangen.
Zerelth genoss meine Bewegung und schloss schnurrend seine Augen.
Die Schuppen auf seinem Nasenrücken stellten sich ab, da er Gänsehaut bekam.
Dir gefällt das hier Yu? Du stehst also auf schuppige Bestien?
Zerelths Stimme war ein leises Brummen.
"Ich liebe dich halt."
Schnell legte ich meine Lippen auf seine lederartige Oberlippe.
Zerelth begann lauter zu schnurren.
Wir sollten das hier verschieben Yu.
"Du hast recht."
Ich wartete bis er sich verwandelt hatte und reichte ihm dann seine Kleidung.
Zusammen machten wir uns auf dem Weg zu der kleinen Stadt um eine Bleibe für die eingebrochene Nacht zu suchen.