4. stay with me

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"Weil ich, wie schon mal erwähnt, dich wollte."

"Das verstehe ich nicht, wenn du mich wolltest, mich begehrtest, wieso liebst du mich dann nicht."

Sie verstand ihn nicht, seine Lügen, den Grund, wieso er tat, was er getan hatte. Und derweil, während sie noch überlegte, versuchte seine Handlungen zu deuten, endlich zu verstehen, entfernten sie sich ohne jegliche Absicht voneinander. Und das obwohl sie so dicht aneinander standen. Leidglich ein paar Zentimeter trennten die ihre Lippen von den seinen. Volle, weiche Lippen, dessen leidenschaftlicher Süße sie verfallen war, der sie sich ergab, so wie ein jener Mensch dem berauschenden Gefühl, einer jenen Droge unterlag. Doch nun, so wie sie da Stand, die dünnen Arme schlapp, ihren abgemagerten Körper herunterhängend, die Haut so blass und dünn wie Papier, kam er ihr so unerreichbar vor, wie sie es sich niemals hatte erträumen lassen. Denn sie verstand ihn nicht. Und dieses Missverstehen, lag wie eine einzige, riesige Kluft zwischen ihnen, der Boden überseht von all den unermesslichen Rissen, welche sich zu jedem Abgrund auftaten, der sie mehr und mehr, mit zunehmender Größe nicht nur voneinander abzukapseln schien, sondern auch die ihre innere Verzweiflung ausdehnte...

Ich liebe dichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt