10. don't play with me

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"Du wolltest also nur meinen Körper, dass was ich letztendlich nur für dich war, dass wofür du mich bewehrtest. Ein Körper, wie der einer Puppe, mit welchem du spieltest, dessen Spielregeln du allein bestimmen konntest. Eine jene Hülle, anhand welcher du mich allein bewertest."

"Wenn du es so siehst, ja."

"Oh."

"Ich glaube jetzt verstehst du, wieso ich dir zuvor meine Liebe gestand, doch jetzt reine Verschwendung darin sehe, dir jene Worte ein weiteres Mal zu offenbaren."

"Ja, ich verstehe. Du liebtest lediglich das, was ich von außen zu sein schien, während du mein Inneres keines Blickes würdigste, es niemals gesehen hast."

Nicht mehr gerade, regelrecht verkrümmt stand sie da. Ihr magerer Körper, dessen spitze Knochen, bei jedem weiteren Atemzug den sie tat, mehr und mehr zum Vorschein zu kommen schienen. Wo war sie nur hin, all die Schönheit, die sie zuvor umgab, ihre in der Sonne glitzernden, honigblonden Haare, dass runde, rosige Gesicht, das eines unbeschwerten Mädchens? Und plötzlich fragte sie sich, ob dieses überhaupt jemals existiert hatte. Den dieses Mädchen, unbeschwert und lächelnd, von strahlender Schönheit umgeben, das war sie nie wirklich gewesen, und noch derweil sie das Gesicht des Jungen, den sie doch so liebte betrachtete, dessen Züge einzig und allein die bittere Wahrheit zu sprechen schienen, während er ihr sagte, was sie ihm wirklich bedeutete, konnte man erkennen, dass lediglich ihre inneren Narben nach draußen gekehrt waren. Niemals war sie unbeschwert gewesen, immer hatte sie ihr Herz vergeben...

Ich liebe dichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt