Anmerkung des Autors: Alle deutschen Gespräche in diesem Kapitel finden natürlich eigentlich auf Englisch statt, sie werden nur auf Deutsch geschrieben, da wir niemanden ausschließen möchten.
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Finnische Kinder waren anstrengender als ich gedacht hatte. Leevi und Lilja, wie mir Joona sagte, sonst ein Herz und eine Seele, stritten sich auf der Fahrt nach Hause, was das Zeug hielt.
Als wir ankamen, trat Joona ruckartig auf die Bremse und warf seinen Kindern einen bösen Blick zu. "Lopeta!", zischte er. "Muuten et saa televisiota myöhemmin" Stolz bemerkte ich, dass ich etwas verstanden hatte. Ich vermutete, dass er ihnen mit Fernsehentzug gedroht hatte, denn Leevi hörte auf, an den Haaren seiner Schwester zu ziehen und Lilja sah ihren Vater mit großen Augen unschuldig an. "Emme tee mitään!", beteuerte Lilja und sah ihren Bruder, nach Zustimmung suchend, an. Dieser nickte zustimmend. Joona nickte nur und wandte sich dann mir zu.
"Kira, kannst du die Kleinen bitte schon mal mit rein nehmen? Ich muss noch telefonieren", sagte er entschuldigend. Ich nickte. "Natürlich"
"Dann könnt ihr euch ja schon mal ein bisschen anfreunden"
Erneut nickte ich, schnallte mich ab und stieg aus dem Auto. Ich öffnete die Rücksitztür und wurde von Leevi geradezu überfallen. Er sprang auf meinen Arm und sah mich verschmitzt grinsend an. Ich hatte das Gefühl, dass er ziemlich frech war. Aber auch total süß.
Er legte mir eine seiner kleinen Hände auf die Wange. "Asutko täällä nyt?", fragte er und entblößte dabei eine Zahnlücke. Etwas hilflos, da ich nichts verstanden hatte, sah ich mich nach Joona um, doch der saß angeregt telefonierend im Auto, konnte mir also auch nicht helfen. "Tietenkin! Idiootti", meinte Lilja und krabbelte vom Rücksitz und sprang auf den Boden. Sie schien die Vernünftigere von den Beiden zu sein. Leevi klammerte sich an mich, indem er die Hände hinter meinem Nacken verschränkte und warf seiner Schwester einen missbilligenden Blick zu. Doch Lilja zuckte nur mit den Schultern und griff nach meiner freien Hand, da ich mit dem anderen Arm Leevi festhielt, der sich noch an mir festhielt.
So gingen wir die Kiesauffahrt zum Haus hinauf und hielten vor der Tür an. Joona hatte mir bereits einen eigenen Schlüssel überreicht, den ich kurzerhand Lilja in die Hand drückte, die sofort verstand. Ohne größere Probleme schloss sie die Tür auf und reichte mir danach wieder den Schlüssel, den ich in meine Hosentasche steckte. Ich drückte die Tür auf, da kam auch schon Arvo an. Er war größer als Lilja und Leevi.
Ich setzte den kleinen Jungen ab und beobachtete die Kinder dabei, wie sie den Hund begrüßten. Er ging ziemlich vorsichtig mit ihnen um und ließ selbst über sich ergehen, dass Lilja sich an ihn klammerte.
Eine neue Stimme ließ mich aufschauen. Es war Ronja, Joonas Frau, die auf uns zugelaufen kam.
"Äiti!", quietschten Leevi und Lilja gleichzeitig und rannten auf ihre Mutter zu. "Moi, rakkaasi!", lachte Ronja und beugte sich zu ihren Kindern hinab. Als diese sich beruhigt hatten, lief sie zu mir und reichte mir die Hand. "Hallo Kira, ich bin Ronja", stellte sie sich vor. "Hallo", erwiderte ich. "Schön, Sie kennenzulernen" Sie winkte ab. "Du kannst mich gerne duzen, wirklich"
Wir halfen den Kindern noch, ihre Jacken und Schuhe auszuziehen, bevor sie in Richtung Wohnzimmer rannten und schon bald die lauten Geräusche eines laufenden Fernsehers an mein Ohr drangen.
Ronja begrüßte ihren Mann, der mittlerweile auch hereingekommen war, mit einem Kuss und bat mich dann, mit ihnen in die Küche zu kommen.
Der große Raum war weiß gekachelt und hatte Schränke und eine Inseltheke aus hellbraunem Holz. An der Inseltheke standen Barhocker, auf denen wir Platz nahmen. Ich gegenüber von Ronja und Joona. Ronja bat mir etwas zu trinken an, ich lehnte aber dankend ab, da ich gerade keinen Durst hatte.
"Also Kira", begann sie dann. "Ich denke, du bist eine sehr vertrauenswürdige Frau und sehr kompetent. Wir", sie deutete auf sich und Joona. "müssen morgen auf Geschäftsreise. Zwar nur für ein paar Tage, aber wir wollten dir trotzdem schonmal alles ganz genau erklären"
Etwas überrumpelt sah ich sie an. Ich war heute erst angekommen und die Beiden wollten morgen schon auf Geschäftsreise? "Es ist ja unter der Woche", versuchte Joona, die Sache zu verharmlosen. "Nur von Dienstag bis Freitag" Sie hatten meinen etwas panischen Blick wohl bemerkt, deswegen bemühte ich mich schnell um etwas Positivität. Ich setzte ein Lächeln auf. "Ich werde das schon hinbekommen", sagte ich.
Sie erklärten mir alles ganz genau, während ich mitschrieb.
-7:00 Uhr aufstehen
-7:15 Uhr Frühstück machen
-7:30 Uhr Lilja und Leevi wecken
-8:20 Uhr Losfahren zum Kindergarten
-8:30 Uhr Kindergarten Beginn
-Danach mit Arvo spazieren gehen für mindestens eine Stunde
-Arvo Fressen geben
-Leichte Hausarbeiten verrichten
-30 Minuten raus mit Arvo
-15:30 Uhr Leevi und Lilja abholen
-Abendessen machen
-20:00 Uhr Schlafenszeit für Leevi und Lilja
Alles in allem war ich mir sicher, dass ich mit diesem Plan nicht allzu überfordert sein sollte, auch wenn er teilweise relativ eng getaktet war. Joona und Ronja schienen mir beinahe blind zu vertrauen, denn nachdem sie mir die Küche gezeigt und erklärt hatten, wie alles funktionierte, bekam ich einen Autoschlüssel von Rolls Royce überreicht. Wohl eines der Autos, die noch in der riesigen Garage standen.
Um kurz nach zehn, nachdem ich mit Ronja Leevi und Lilja ins Bett gebracht hatte, verabschiedete ich mich ebenfalls von den Beiden, da ich ziemlich müde war. Sie wünschten mir einen gute Nacht, da ihr Flug mitten in der Nacht gehen würde, lohnte es sich nicht für sie, Schlafen zu gehen.
Als ich in meinem Bett lag, schrieb ich noch ein wenig mit Seena, bevor ich einschlief
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Annaats-Helsinki, ein Verrückter und Ich
FanfictionEin Jahr Finnland. Das schien Kira aus Berlin wie eine gute Idee. Auf anderer Leute Kinder aufpassen, die Sprache und das Land besser kennen lernen. Doch wie immer funkte ihr jemand dazwischen. Und dieser Jemand war niemand Geringeres als Samu Haber...