PART I: CHAPTER FIVE | failure [TW]
Es sind schon zwei Wochen her, seitdem Taehyung das Mädchen von der Schule abgeholt hat und seitdem sie die Mathe Prüfung geschrieben hat. Nun ist es Freitag und die Schülerinnen bekommen ihre Ergebnisse. Während sich Dreiviertel der Klasse freut, gehört Ayeong zu dem Drittel, welches verzweifelt.
Weinen. Weinen ist das Einzige, was sie tun will. Sie hat Angst ein schlechtes Ergebnis zu bekommen. Sie will ihre Mutter nicht enttäuschen und auch nicht Jimin.
"Park Ayeong", hört sie ihren Namen rufen und steht schnell von ihrem Platz auf. Mit unsicheren Schritten geht das Mädchen nach vorne, greift nach den Ergebnissen und läuft danach schnell zurück. "Und?", fragt ihre braunhaarige Freundin, die neben ihr sitzt, "Wie sieht's aus?" Ayeong presst ihre Lippen zusammen und zuckt mit ihrem Schultern.
Sie traut sich nicht die Ergebnisse durchzulesen. Aus Angst, dass sie eine Panikattacke bekommt und in der Klasse weint. Das wäre viel zu peinlich. Die Schwarzhaarige hat so viel gelernt und es wäre nicht fair, wenn sie ein schlechtes Ergebnis bekommen würde. "Ich schaue sie mir Zuhause an", antwortet sie nach einigen Minuten ihrer Freundin mit einem gezwungenem Lächeln.
Ayeong weiß, dass sie ein schlechtes Ergebnis hat. Sie braucht es sich nicht anschauen, um es zu wissen.
[...]
"Bis Montag!", verabschieden sich Ayeongs Freundinnen von ihr. Sie verabschiedet sich von ihnen mit einem Winken und sieht schon ihren Bruder, der sie von weitem mit einem Lächeln begrüßt. Ihre Freundinnen kichern ihn an, als sie an ihm vorbeigehen. Er nickt ihnen zu und läuft danach schnell weiter durch den Schnee.
"Deine Freundinnen verhalten sich eigenartig", gluckst Jimin und sieht den Mädchen hinterher. Ayeong verdreht genervt die Augen. "Warum auch immer, finden sie dich attraktiv", sie greift nach seiner Hand und zieht ihn mit sich, "Ich will nicht, dass du dich in einer meiner Freundinnen verguckst."
Jimin schmunzelt und sagt neckend: "Wenn ich dir erlaube, dass du etwas mit Tae machen kannst, darf ich wohl etwas mit deinen Freundinnen unternehmen." Die Schwarzhaarige ignoriert ihn.
Es ist kälter als sonst. Der Himmel ist geschmückt mit dicken dunklen Wolken und die Sonne kann man nirgendwo finden. Das Wetter ist unangenehm und trübe.
Beide schweigen, bis sie zuhause angekommen sind. Ayeong zieht sich schnell die Schuhe aus und läuft zügig in ihr Zimmer. Bevor sie in ihrem Zimmer eilen konnte, hört sie ihre Mutter ihren Namen rufen. Sofort bleibt sie vor ihrer Tür stehen, die Hand an der kalten Türklinke und wünscht sich vom Erdboden verschluckt zu werden. Danach sucht sie in ihrer Jackentasche die Ergebnisse, die sie darin verstaut hat, und will diese in ihren Unterlagen verstecken.
"Oh nein", flüstert sie zu sich selbst, als sie es nicht findet. Ihr Herz fängt an aus Angst zu rasen. "Habe ich sie verloren?", fragt sie sich selbst und sie spürt wie ihre Tränen steigen. Ein Kloß bildet sich in ihrem Hals.
Ayeong bekommt Panik. Ganz große Panik.
Sie darf die Ergebnisse nicht verlieren, weil Jimin und ihre Mutter diese erwarten. Gleichzeitig will sie diese irgendwo verstecken, damit beide die nicht finden. Sie verzweifelt und weißt nicht, was sie machen soll.
"Ayeong, kommst du bitte!", hört sie ein weiteres Mal ihre Mutter rufen. Sie versucht ihre Tränen zurück zu halten und antwortet laut: "Ja, Mutter! Komme sofort!" Ihre Knie zittern, wie auch ihre Hände. Mit jedem Schritt steigt der Druck und die Nervosität. In der Küche sieht sie ihre Mutter am Esstisch sitzen und vor ihr sitzt Jimin, der sich umdreht, um das Mädchen anzusehen. Er hebt seine Hand und zwischen seinem Daumen und Zeigefinger steckt das gesuchte Papier.
Ayeong hört kurz auf zu atmen und blinzelt paar Male.
Das kann nicht wahr sein..
"Dir ist das beim Ausziehen deiner Schuhe runtergefallen", sagt ihr Bruder ruhig und bemerkt, dass sie gleich anfängt zu weinen. Ihr ganzer Körper spannt sich an, wie auch die Atmosphäre in dem kleinen Raum, welches von einer Glühlampe beleuchtet wird. Er versucht sie mit einem Lächeln zu beruhigen und meint: "Komm, setze dich und wir reden in Ruhe-"
"Du kannst es dir nicht leisten solche Noten zu schreiben", unterbricht die Mutter ihn und sieht ihrer Tochter nicht in die Augen. Ihr Blickliegt auf das Papier in Jimins Händen. "Hast du nicht gelernt?" Bei diesen Wörtern zuckt das Mädchen zusammen. Ihre Mutter ist enttäuscht.
"Doch! I-Ich habe.. Ich habe viel gelernt", höre auf zu stottern, "Ich habe nach der Schule immer gelernt und-und mit Jimin habe ich auch immer gelernt, stimmt's?" Sie sieht zu ihrem Bruder, der nickt und es bestätigt: "Das stimmt. Sie hat viel gelernt. Ich habe auch versucht ihr immer zu helfen."
Der Blick ihrer Mutter erhebt sich und sie schaut direkt in Ayeongs braunen Augen. Die müden Augen ihrer Mutter sehen sie mit einem enttäuschten Blick an.
Nein, nein, nein. Guck mich nicht so an! Gucke mich bitte nicht so enttäuscht an!
Ayeong will wegrennen und weinen. Ihre Atmung wird schneller und die unangenehme Atmosphäre spannt sich immer weiter an. "Warum hast du dann so ein schlechtes Ergebnis?", spricht die Frau fragend und steht von ihrem Stuhl auf. Ayeongs Herz zerbricht, als sie den verkrümmtem Körper ihrer Mutter sieht. Sie arbeitet so viel und das 15-jährige Mädchen erkennt dies jedes Mal, wenn sie den Körper ihrer Mutter betrachtet.
"Ich wollte das nicht", nuschelt sie und fängt an zu weinen, "Ich habe mein Bestes gegeben." Die 46-jährige Frau seufzt und geht an ihre Tochter vorbei.
"Nicht genug", ist das Einzige was man hört bevor sie in ihrem Zimmer verschwindet und lässt das weinende Mädchen mit ihrem Bruder zurück.
Tränen, die Ayeong nicht kontrollieren kann, kullern ihre Wangen runter und bei jedem Wimpernschlag fallen immer mehr. Sie hasst es zu weinen, weil sie ihre Tränen nie kontrollieren kann.
Du bist ein Dummkopf, ein Dummkopf!
Jimin reagiert schnell und nimmt seine Schwester in seine Arme. Sie schlingt ihre Arme um sein Oberkörper und spürt die Wärme, die er ihr gibt. Er drückt ihren Kopf leicht an seine Brust, damit sie sich nur auf sein Herzschlag konzentriert. Es tut ihm weh seine kleine Schwester so zu sehen. Er weiß, dass sie sich viel Mühe gegeben hat. Am liebsten will er sie mit Komplimenten und Lob aufmuntern, doch es ist besser, wenn er erstmal schweigt.
In der Wohnung ist es still. Nur das Ticken der Uhr und das Schluchzen des Mädchens füllt die Stille in der Wohnung.
"Ich hasse mich selbst", haucht sie gegen seine Brust und fängt an laut zu weinen.
Sie schreit beim Weinen wie ein kleines Kind. Die Schreie werden aber gedämpft, weil sie gegen seine Brust schreit. Immer wieder klopft sie schwach gegen die Brust von Jimin.
"Du kannst nicht alles perfekt machen, Yeongie. Es ist in Ordnung."
[A/N:]
Wie regieren eure Eltern, wenn ihr schlechte Noten schreibt?
Mein Vater reagiert eigentlich immer gelassen, weil er weiß, dass ich mein Bestes gegeben habe. Ich bin eher diejenige, die sich selbst bisschen Druck macht :')
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vergissmeinnicht [k.th]
Fanfiction- 2018 "Vergissmeinnicht", "Forget-Me-Not", "勿忘我" Substantiv, [das] Das Vergissmeinnicht ist eine kleine Blume und diese hat hellblaue Blüten. Sie symbolisiert zärtliche Erinnerungen aber auch für den Abschied in Liebe und ist auch Symbol der Freund...