Jookyun (2)

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P.o.V Changkyun

Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe herum, als ich im Park stand und die gähnende Leere betrachtete. Es kann doch nicht wahr sein, dass so wenige Leute an einem sonnigen Tag, wie heute, nicht ihr Haus verlassen. In meinem kleinen Rucksack befand sich eine Packung Kekse und Jooheons Mixtape, wenn ich ihn schonmal treffe, kann er mir das ja unterschreiben...

Diese ganze Situation war mir im nachhinein furchtbar peinlich gewesen, da ich Jooheon schon immer ziemlich anziehend oder eher ausziehend fand. Immer wenn uns Hyungwon zum Essen eingeladen hatte und wir aufeinander trafen, konnte ich immer mein Pokerface aufsetzen. Dieses beinhaltet meinen bekannten Sarkasmus und meine abwertende Art. Wenn ich mit Hyungwon alleine war, konnte ich immer ich selbst sein. Wir lachten viel und ich brachte ihm sogar einmal englischen Akzent bei. Ich war ihm echt auch sehr dankbar, dass er sich nie über meine kalte Seite lustig gemacht hat. Er weiß, es ist mein Schutzreflex. Durch ein Rütteln an meiner Schulter wurde ich in meinen Gedanken unterbrochen.

"Erde an Changkyun, ich meine ich kann auch wieder gehen.", grinste Jooheon vor meiner Nase nur vor sich hin. Meine Schulter kribbelte wie verrückt. "Wollen wir einfach uns erstmal ein Eis holen.", meinte ich kalt und stand auf. Es tat mir furchtbar weh, mich zu verstellen, aber ich wurde wegen meiner eigentlichen Art oft betrogen und ausgenutzt.

An der Eisdiele stand eine etwas ältere Dame, die uns beide musterte. 

Na was kann ich für euch beide Hübschen tun.

Etwas ungläubig schaute ich die Alte an, ich kenne die schon seit meiner Kindheit so lange verkauft die schon hier Eis und um ehrlich zu sein scheint sie kein bisschen gealtert zu sein.

Ich hätte gerne...

Ich weiß schon junger Mann ein Eis mit Vanille und Pistazie. Du warst nicht mehr hier, aber dich und deine Mutter könnte ich nie vergessen.

Sie fing in aller Ruhe an meine Eiskugeln auf eine Eiswaffel zu stapeln.

Hach ja, wie könnte ich nur so eine seltene Kombination vergessen. Deine Mutter hatte dich damals echt komisch angeschaut, als du gerade diese Sorten ausgesucht hast.

Ok, ich habs verstanden. Muss sie mir das unter die Nase reiben, wenn ich gerade in Begleitung hier bin.

Ich mag die beiden Sorten auch am Meisten.

Die Frau schreckte bei den Worten von dem neben mir auf und wirkte wie auferstanden, als hätte sie eine Vorhersehung. Sie fuchtelte mit ihrem  Kugelmachteil (Jetzt mal really weiß jemand, wie das heißt xD) herum.

Das kann nicht sein! Wenn zwei Menschen die gleiche Eissorte teilen, dann ist das ein Zeichen einer guten Freundschaft oder sogar mehr! Ihr beide müsst besonders miteinander verknüpft sein. Das schwöre ich bei meiner Ehre als Eisverkäuferin!

Hätte ich etwas getrunken, hätte ich es wahrscheinlich ausgespuckt. Was wollte die Alte von uns. Sie übergab uns unsere Waffeln Eis. Ich winkte ihr trotzdem zum Abschied. Etwas genervt zog ich Jooheon zur nächsten Bank, wo wir uns hinsetzten und under Eis aßen.

"Die Alte war vielleicht verrückt.", meinte ich und Jooheon schaute mich nur lachend an. "Naja, vielleicht hat sie ja recht, wir gehören einfach zusammen.", ich hörte mit Eisessen auf und schaute Jooheon an. "Wers glaubt."

Plötzlich kam mir Jooheon gefährlich nahe, was mich leicht erschreckte. Als er dann noch seinen Zeigefinger auf meine Lippen legte und herumstrich, wich ich ein wenig von ihm weg. "Jetzt schau mich nicht so an, ich hab nur ein bisschen Eis von deinen Lippen entfernt.", dabei zeigte er auf seinem von dem Eis schimmernden Finger und legte diesen ab. War das ein indirekter Kuss?!

Das Eis neigte sich langsam dem Ende zu und Jooheon schaute stutzig auf meinen Rucksack. "Ist da was für mich drinne?", stumm nickte ich nur und überreichte ihm die Packung Kekse. "Ist das mein Mixtape?!", scheiße es war nicht zu gut versteckt. Leise nuschelte ich nur: "Ja."

Er schlung plötzlich beide Arme um mich und knuddelte mich durch. "Wie süß du einfach bist. Willst du dass ich es dir signiere?", ohne auf eine Antwort abzuwarten riss er es mir aus meinen Händen und unterschrieb. Anschließend schrieb er noch einen Text und übergab es mir. Als er gerade zum Reden ansetzte klingelte sein Handy.

"Das tut mir so leid, ich muss jetzt gehen aber...", weiter sprach er nicht, denn ich wurde an seine Lippen gezogen. Zögernd legte ich meine Lippen auf seine, für einen leider flüchtigen Kuss. Von mir aus hätte er ruhig länger andauern können.

Und so kurz der Kuss auch war, genauso kurz dauerte es, bis er weg war. Neben mir auf der Bank war nur noch mein unterschriebenes Mixtape. Ich schlug die Seite auf, auf welche er den Text geschrieben hatte und fing an den kurzen Text zu lesen.

Ich glaube die Eistante hatte doch recht. Ich bin ich dich verliebt und gebe nicht auf, bis du mir gehörst~

"Dann halte dein Versprechen.", nuschelte ich, schaute den Sonnenuntergang an und hatte insgeheim das Verlangen ihn mit Jooheon genießen zu dürfen.

Are You New? I HyungwonhoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt