★Kapitel 1★

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Louis P.o.V.

"Was haben wir hier?" "Der Patient lag drei Monate im Koma. Nachdem er vor zwei Wochen aufgewacht ist, haben die Ärzte beschlossen ihn hierher zu bringen. Er hat laut Bericht des behandelnden Arztes im Krankenhaus nichts gegessen und getrunken. Man musste ihn per Infusion Flüssigkeit zuführen, auch gesprochen hat er nicht. Es handelt sich vermutlich um ein schweres Kriegstrauma.",ratterte die Krankenschwester die Informationen herunter. "Danke, welches Zimmer?" "Zimmer 28." Ich nickte erneut und begab mich zu meinem neuen Patienten. Nach einer Weile erreichte ich das Zimmer. Neben der Tür hing ein kleine Schild auf dem Zimmer 28: Harry Styles stand. Höflich klopfte ich an, als ich aber keine Antwort erhielt, trat ich dennoch ein. Wie alle Zimmer hier war es gemütlich eingerichtet. Es gab zwei große Fenster, die man allerdings zur Sicherheit der Patienten nur kippen konnten. Unter einem der Fenster stand ein großer Schreibtisch mit einem gemütlichem Stuhl. An der Wand daneben gab es ein gemütliches Bett, auf dem mein Patient saß. "Mr. Styles?" Keine Reaktion. "Mein Name ist Louis Tomlinson und ich bin hier ihr behandelnder Arzt und Therapeut.",stellte ich mich vor. Wieder keine Reaktion. Bei genauerer Betrachtung fiel mir auf, dass er sehr dünn war und nahe zu apathisch aus dem Fenster starrte. "Da du neu hier bist, würde ich dir gerne das Gebäude zeigen. Ist das okay für dich?",fragte ich vorsichtig. Als Harry auch diesmal nicht reagierte, nickte ich nur. "Dein Zimmergenosse wird bald da sein.",informierte ich dem jungen Briten, bevor ich das Zimmer verließ.

"Dr. Tomlinson. Wie war es bei dem neuen Patienten?" "Nicht jetzt Taylor. Ich muss mir was überlegen, wie ich zu ihm durchdringen kann." "Soll ich es mal versuchen?" Zweifenld sah ich die Schwester an, die mich hoffnungsvoll ansah. "Ich denke nicht, dass das eine gute Idee wäre. Er muss sich erst einmal an das neue Umfeld gewöhnen. Es macht keinen Sinn ihm jetzt schon zu behandeln. Ich schlage vor, wir lassen ihn die nächsten Tage in Ruhe, damit er sich eingewöhnt." "Aber wie sollen wir ihn dazu bringen zu trinken, geschweige denn zu essen?" "Sie können ihm einen großen Becher Wasser und etwas trockenes Brot geben. Sein Magen muss sich erst wieder daran gewöhnen, dass ihm Nahrung zugeführt wird. Allerdings bitte ich sie einen Pappteller und einen Pappbecher zu benutzen, da ich bei Mr. Styles Selbstverletzung noch nicht ausschließen kann." Taylor nickte und verschwand im Schwesternzimmer. Ratlos kratzte ich mir den Hinterkopf, da das einer der schlimmsten Fälle von Kriegstraua war, den ich je hatte. Dies könnte eventuell daran liegen, dass ich erst seit einem Monat hier arbeitete. Ich nahm mit eine Flasche Wasser und lief zu dem Käfig, der in meinem Büro stand. "Ach Kevin, was soll ich nur machen?", fragte ich meine Taube, die mir zugurrte. "Danke, für die Hilfe.",murmelte ich leicht sarkastisch. Tiere hatten bekanntlich eine heilende Wirkung auf Menschen und einige Patienten hatten auch Kontakt zu Tieren. Allerdings nur, wenn die Ärzte sicher waren, dass sie für den Heilungsprozess relevant waren.

"Dr. Tomlinson, Mr. Hoechlin braucht ihre Hilfe." "In Ordnung, ich komme." Ich joggte Eleanor hinterher, die mich in den B-Trakt führte. Vor der Zimmertür blieb sie stehen und sah mich unschlüssig an. "M-muss ich mit rein?",stotterte sie. Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf. Sie und einige andere fürchteten sich vor Tyler, was ich aber nachvollziehen konnte. Er war ein düsterer Typ, der sehr bedrohlich wirkte, aber im Grunde war er sehr nett, wenn er eine an sich heran ließ. "Mr. Hoechlin, wir kann ich ihnen helfen?",fragte ich höflich, während ich den schwarzhaarigen Mann betrachtete.
"Ich weis, Sie sind nicht für mich zuständig, aber könnten Sie bei mir bleiben, wenn ich mich rasiere. Sie wissen, wegen der Klinge." "Aber natürlich. Ich bin gleich wieder da.",stimmte ich ihm zu. Es dauerte nicht lange, bis auch dies ohne Vorkommnisse erledigt war.

Erschöpft schmiss ich die Haustür mir zu und lief ins Bad. Ich stieg unter die Dusche, so wie nach jedem Arbeitstag. Viel meine Kollegen sagten, dass ich die Arbeit nicht mit nach Hause nehmen dprfe, allerdings viel mir das ziemlich schwer. Ich hatte sehr großen Respekt vor den Soldaten, die auf dem Schlachtfeld für ihr Land kämoften und bereit waren für eben dieses zu sterben. Genau aus diesem Grund war ich Arzt geworden. Erst wollte ich den Menschen als Notarzt oder Facharzt helfen, aber dann entschied ich mich den Soldaten, die aus dem Krieg kamen, zu helfen. Jeder Patien war anders zu behandeln, da jeder den Krieg anders erlebt hatte. Aber mein neuer Patient, Harry Styles, war anders. So einen Fall hatte ich noch nie und ich musste mir was ausdenken. Entschlossen schüttelte ich den Kopf. Ich sollte wirklich nicht in meiner Freizeit über die Arbeit nachdenken. Ich genoss noch eine Weile, wie das warme Wasser auf meinem Körper niederprasselte. Ich wusch mich noch schnell und stieg dann aus der Duschen. Grob trocknete ich mich ab und Band mir ein Handtuch um die Hüften. In der Küche angekommen, machte ich mir zwei Sandwiches und nahm diese mit ins Wohnzimmer. Ich schaltete den Fernseher an und schaute ein paar Folgen von Flash. Diese Serie mochte ich ziemlich gerne, voallem, weil ich die Gefühle von der Hauptfigur sehr gut nachvollziehen konnte. Er hatte früh in seinem Leben seine Mutter verloren und jagt als Erwachsener den Mörder seiner Mutter. Ich kämpfte auch gegen den Mörder meiner Mum, dem Krebs. Ich spendete jeden Monat einen Teil meines Gehalts an eine Stiftung, die einen Weg sucht Krebs zu heilen. Energisch wischte ich mir die Tränen von meinen Wangen. Ich vermisste meine Mutter sehr, aber sie hätte nicht gewollt, dass ich um sie weinte. Schnell aß ich meine Essen und schaltete den Fernseher wieder aus. Es würde mir guttun, mal wieder früher schlafen zu gehen.

Langsam stapfte ich die Treppenstufen ins erste Stockwerk,  nur um mich in mein Bett fallen zu lassen. Nach ein paar Minuten erhob ich mich ächzend, da ich ja immernoch das Handtuch trug. Ich kramte eine Boxershorts aus dem Schrank und kuschelte mich in mein warmes Bett. Mit den Gedanken an Morgen schlief ich auch schon ein.

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Broken~Larry AUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt