★Kapitel 18★

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Harry P.o.V.

Es stimmte? Hatte er mir seine Gefühle nur vorgespielt? "Was?",  fragte ich mit belegter Stimme nach, mit der Hoffnung mich verhört zu haben. "Du hast mich schon verstanden. Es stimmt was dir Tyler erzählt hat.", meinte Louis mit monotoner Stimme. Ich wich instinktiv einen Schritt zurück, jedoch konnte ich den Schmerz nicht entkommen, der sich in meinem Herzen ausbreitete. Die Tatsache, dass er nichts mehr sagte, sondern nur auf eine Punkt hinter mit starrte, macht mir nur noch mehr Angst. "Also hast du mir die ganze Zeit nur etwas vorgemacht.", schlussfolgerte ich leise, den Blick auf den Boden gerichtet. "Nein." Mein Blick schnellte zu dem kleineren Braunhaarigen. Mit fragenden Blick schaute ich ihm an, jedoch sah ich ihm nicht direkt  in die Augen, aus Angst der Schmerz würde stärker werden, wenn ich seine blauen Augen sah. "Ich habe dir nie etwas vorgespielt. Alles was ich zu dir gesagt habe, meinte ich auch so." "Aber warum? Warum hat Tyler dann recht?" Zwar war mir bewusst, dass die Frage ziemlich dämlich war, aber ich wollte es aus seinem Mund hören. "Er hatte recht als er sagte, dass ich mit einigen meiner Patienten etwas hatte.", murmelte er. Vielleicht täuschte ich mich, aber ich konnte keine Reue oder ähnliches in seiner Stimme feststellen. "Du bereust es nicht." "Nein." Fassungslos schüttelte ich meinen Kopf und wandte mich zum Gehen. Je näher ich der Tür kam, desto mehr wünschte ich mir, dass Louis mich aufhalten würde. Doch er tat es nicht. Und so ging ich einfach. Ich ging zu der Tür, wo ich das Büro des Klinikdirektors vermutete. 

"Nein tut mir leid Mr. Styles.", wiederholte der Klinikdirektor zum drittem Mal seine Antwort. Meine Enttäuschung versteckend bedankte ich mich bei ihm und machte mich auf den Weg zu dem Garten. Zu dieser Uhrzeit war dort so gut wie niemand, also hatte ich meine Ruhe.Warum musste es auch keine anderen freien Therapeuten geben, zu dem ich wechseln konnte. Immer noch entsetzt von dem was geschehen war, ließ ich mich auf eine der Bänke fallen. Still beobachtete ich den Wind, der sanft mit den Blättern spielte. Manchmal hasst man den Menschen am stärksten, den man am stärksten liebt, weil er der Einzige ist, der einem wehtun kann. Und genau das war passiert. Louis hatte mich mit seinem Verhalten so verletzt, dass ich ihn hasste. Zumindest redete ich mir dies ein. Vielleicht war es einfacher für mich ihn zu vergessen, wenn ich ihn hasste. Würde ihm auch nur irgendetwas an mir liegen, würde ich ihm nur irgendetwas bedeuten, dann hätte er mich nicht gehen lassen. Ich überlegte, ob ich vielleicht zu dem nächstem Termin, den ich mit Louis hatte, einfach nicht hingehen sollte. Warum musste das passieren? Warum gerade jetzt? Ich hatte gerade den Verlust von Fionn verarbeitet und mich neu verliebt, da wurde mir erneut jedes Glück genommen. Vergeblich versuchte ich meine Tränen zurück zu halten. Ich hatte es satt wegen jeder Kleinigkeit, die mich verletzte, zu weinen. Ich wollte stark sein, doch dies war nicht so einfach. Bei Louis hatte ich mich seit langem wieder geborgen gefühlt, auch wenn seine Gefühle vielleicht nicht echt waren. Ich hatte ihm meine Seele offen gelegt, hatte ihm gesagt, was mich belastet und er hatte mir nur etwas vorgemacht. Die ganze Zeit hatte er mich belogen. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn ich auf dem Friedhof abgedrückt hätte. Sofort verwarf ich diesen Gedanken wieder. Ich wollte nicht in der geschlossenen Anstalt landen, weil ich einmal eine schwere Phase durchgemachte. Meine Gedanken wanderten zu meinem Zeil, was ich mir damals gesetzt hatte. Ich musste nach vorne schauen, damit ich es erreichte. Eine kleine Familie, mit den Mann den ich liebte und vielleicht ein oder zwei Kinder, die wir adoptierten, einen Job der mir Spaß machte. Entschlossen sprang ich auf meine Beine und lief in das große Gebäude zurück. Ich wollte nicht davon laufen und an jetzt war Louis nicht mehr als mein Therapeut. 

"Na Styles? Stress mit deinem Lover?", fragte eine hämische Stimme. Wie angewurzelt blieb ich stehen, jedoch drehte ich mich nicht in Richtung der Stimme. "Was willst du?", zischte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen. Es kam keine Antwort nur das regelmäßige Atmen verriet mir, dass er noch anwesend war. Meine Muskeln spannten sich an, als ich bemerkte, dass er sich näherte. "Die Erste Dusche hier scheint dir nicht so gut bekommen zu sein, so wie du rumgeheult hast. Einfach nur amüsant.", knurrte er in mein Ohr, doch ich zeigte keine Reaktion. Vor ihm wollte ich keine Schwäche zeigen. Ein kratziges Lachen später und ich war wieder alleine. Meine Maske fiel und ich schlug gegen die nächstbeste Wand. Die Augen vor Zorn zusammengekniffen bemerkte ich nicht, wie sich mir jemand näherte und seine Hand auf meine Schulter legte. "Hey, was ist denn los?", flüsterte die beruhigende Stimme Zayns. Ich drehte mich um und warf mich förmlich in die Arme des Schwarzhaarigen. Etwas überrascht erwiderte er die Umarmung und drückte mich fest an sich. Mein Verstand wehrte sich, doch mein Herz stellte sich vor, dass ich gerade einen bestimmten Braunhaarigen umarmte. Erneut durchzuckte ein stechender Schmerz mein Herz und der erste Schluchzer verließ meine Kehle. Die Vorstellung, dass ich ihm nichts bedeutete schmerzte mehr, als alles was ich je erlebt hatte. Zwar versuchte ich diese Gefühle zu verdrängen, doch inzwischen war ich an einem Punkt angelangt wo ich keine Kraft mehr hatte, um zu kämpfen. In diesem Moment war ich schwach und es störte mich nicht. Es störte mich nicht, dass ich gerade mitten auf einem Gang  in den Armen meines besten Freundes lag und bitterlich weinte. Mir war egal wer mich hören könnte. In diesem Moment war mir alles egal.

"Danke Zayn." "Kein Problem. Ich bin  immer für dich da.", winkte er ab. Er hatte mir aufmerksam zugehört, auch wenn ich nicht sagte, welche Person mich so verletzt hatte. Es war Louis nicht fair gegenüber, dass ich ihn verriet, denn trotz allem machte er seinen Job gut. Gerade als ich um eine der Ecken biegen wollte, wurde mir von einer starken Hand der Mund zugehalten und ich wurde in einen dunklen Raum gezerrt.

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Broken~Larry AUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt