Alles Verbockt

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"Palu, Bokato! Nah wie war die Jagt?" Zwei große ausgewachsene Drachen flogen auf Alenyma zu „einfach großartig. Wir haben beide einen Fleisch saftig-Geweih groß-Hirsch verputzt.“ während die hellblaue Drachendame mit rotem Hornwerk das sagte, leckte sie sich genüsslich über ihre Lippen. "gut, dann können wir ja jetzt weiter. Immerhin möchtest du ja auch, dass das Drachenei endlich sicher in Ilirea ankommt, oder?" Die schwarzhaarige Elfe drehte sich zu Atai, ihrem geliebten Gefährten, um und sah in lächelnd auf sie blicken. "Klar doch. Die anderen Drachenreiter haben ihre Schützlinge bestimmt schon an ihrem Zielort sicher verwahrt. Ich würde auch sagen, dass es Zeit ist weiter zu fliegen." Mit einem frech, verführerischen Lächeln fügte sie noch hinzu "Auch wenn ich sagen muss, dass wir da vorhin im Wald wirklich viel Spaß hatten."

Mit einem herzhaften lachen auf der Zunge, ging der silberhaarige Elf auf seinen dunkelgrün lila geschuppten Seelengefährten zu und legte ihm schon mal den Sattel an. "gut meine Gefährtin, dann würde ich sagen, du sattelst Palu und wir packen zusammen." Nachdem Alenyma, Palu den Sattel angelegt hatte, fing das Elfenpaar an die Zelte abzubauen.

In ihrer Unachtsamkeit bemerkte keiner von beiden, dass beim ausräumen des Zeltes, das braune Drachenei nicht mehr da war. Erst als sie daran dachten, dass sie das Drachenei noch in eines der Satteltaschen verstauen mussten, bemerkten sie ihren Verlust. Ohne zu zögern stiegen die beiden auf ihre Drachen und flogen die Umgebung ab.

"Alenyma! Ich habe alles nach den Schutzzaubern, die auf dem Ei liegen, abgesucht. Es ist aber nirgends etwas von ihren zu spüren." schrie Atai aufgebracht gegen den Flugwind an. "Das kann dann nur bedeuten, dass das Ei geschlüpft ist. Ich suche am besten die Umgebung nach einem Reiterdrachen ab." antwortete Alenyma ihm und machte sich gleich daran ihre Wahrnehmung auf den ganzen Wald auszustrecken und nach einem Drachen, der seinen Reiter gewählt hatte Ausschau zu halten.

Doch weit und breit keine Spur von ihm. Die einzigen Reiterdrachen in der Nähe waren Palu und Bokato. Alenyma berichtete ihrem Gefährten von ihrer Erkenntnis und sie vereinbarten, solange zu suchen bis die Sonne ihren höchsten Punkt erreicht hat. Doch auch am späten Nachmittag hatten sie noch immer nichts gefunden und sie kehrten niedergeschlagen zu ihrem früheren Rastplatz zurück.

Spätestens jetzt hatten die beiden erkannt, dass sie ihre Niederlage wohl einem der Ratsmitglieder oder sogar Eragon persönlich berichten müssen. Nicht nur die Aussicht auf den Ärger den sie mit Sicherheit bekommen würden, sondern auch der Gedanke an den kleinen, hilflosen und frisch geschlüpften Drachen, der jetzt von irgendeinem Dieb verschleppt worden war, drückte die ohnehin schlechte Stimmung noch mehr.

Auf dem Weg nach Tal-Wacht, die Ausbildungsstätte und Heimat der neuen Generation von Drachenreitern, überlegten sie sich wem und wie sie den Verlust des Eis am besten erzählen könnten. Eragon Königsmörder und Anführer des Drachenreiterordens war bekannt für seine Großherzigen und Weisheit. Wenn es aber um das wertvolle Gelege der Drachen geht, dann verstehen er und seine Gefährtin Arya keinen Spaß.

Palu und Bokato versuchten die ganze Zeit, ihre Reiter zu ermutigen. Jedoch mit eher weniger Erfolg. „Ach Palu, es ist alles meine Schuld. Ich hätte nicht Atai nicht dazu überreden dürfen mit mir in den Wald zu gehen und damit das Ei alleine zu lassen. Als wir zugestimmt hatten, das Ei nach Ilirea zu bringen, hatte ich nicht gedacht, dass dabei so viel schief gehen könnte“ versuchte Alenyma ihrer Drachendame zu erklären, doch die Drachendame ließ solche Schuldzuweisungen erst gar nicht zu.

mein kleiner Wirbelwind, so darfst du nicht denken. Ich und Bokato währen ja dann genauso schuld an dieser Misere. Wir hätten genau wie ihr beim Ei bleiben müssen, aber das sind wir nicht. Und denke doch auch mal an den Dieb. Er hat uns das Ei gestohlen, also hat er auch mit schuld, dass ihr jetzt alles den Ratsmitgliedern mitteilen müsst. Du solltest die Schuld nicht alleine auf dich nehmen sondern lieber auf alle Beteiligten verteilen. Dann ist am Ende die Last nicht so schwer.“ Alenyma musste ihrer Seelenschwester Recht geben, so wäre das alles viel leichter zu ertragen.

Nach einer Weile hörte Alenyma Palu Fragen „Drachenküken-schimmernd-braun hat den Unbekannten doch ganz sicher zu seinem Reiter erwählt oder?“ Sie bejahte die Frage und Palu schnaubte enttäuscht „schade, ich hätte in gerne mal einmal quer übers Gesicht geschleckt“ bei den Gedanken an die Wiederhacken auf der Zunge eines Drachens, die jedem sofort die Haut von Gesicht ziehen würde, stahl sich ein leichte es lächeln auf Alenymas Gesicht.

Die Elfe sorgte sich aber trotzdem um den kleinen Drachen. Der Mensch, Zwerg, Urgal oder sogar Elf wird wohl nichts Gutes mit dem kleinen Vorhaben, sonst hätte er oder sie den Drachen ja nicht gestohlen. Ob er den Skulblaka zu Sachen zwingt die er gar nicht will, oder ihn sogar schon längst getötet hat? Schnell schüttelte sie diese Gedanken ab. Man sollte in solchen Situationen nicht allzu schwarz denken.

Nach weiteren 17 Tagen Rückreise erreichten die vier endlich Tal-Wacht. Was ihnen jetzt bevorstand würde um so einiges schlimmer werden als es die bisherige Reise es gewesen war.

Sie hatten nach langen Diskussionen beschlossen, nicht zu ihrem ehemaligen Meister zu gehen, sondern direkt zum Rat.

So würden sie sich ersparen, die Geschichte allzu oft erzählen zu müssen, denn früher oder später würde genau dieser entscheiden müssen, was zu tun war. Also gingen sie auf den direkten Weg zu Sisil, dem menschlichen Teil des Rates. Sie hatte bisher immer viel Verständnis für allerlei Situationen aufbringen können. Sie und ihre türkis, blau grün funkelnde Drachendame und Tochter von Saphira und Firmen, waren für ihr gutes Wesen bekannt. Alenyma, Palu, Atai und Bokato erhofften sich bei ihr am glimpflichen davon zu kommen.

Glücklicherweise waren die ziemlich kleine und blonde Drachenreitern Sisil und ihre Seelengefährtin Lissa Zuhause. Sisil übte sich gerade im Schwertkampf. Man darf sich von ihrem kleinen und zierlichen Körperbau nicht täuschen lassen, denn im Schwertkampf ist sie äußerst flink, schnell und sehr kreativ.

Der Anblick, das Ratsmitglied wie ein Floh vor ihrem Gegner auf und ab und hin und her springen zu sehen, hatte etwas Erheiterndes. Absolut gar nicht erheiternd für Alenyma und Atai, war allerdings der Gegner von Sisil. Es war niemand anderes als das elfische Ratsmitglied Inor, der anders als Sisil, steht's mit strenge und Maßregelungen vor zu gehen pflegt.

Kurz überlegten die vier noch mal um zu kehren und darauf zu warten, bis Inor, zusammen mit seiner weißen und mit silbernen Adern durchzogenen Drachendame Ilonva davon fliegt. Aber leider wurden sie schon gesehen und die zwei Ratsmitglieder schienen auf ihren Besuch zu warten. „Nun dann auf ins Vergnügen“ witzelte Palu noch und sie landeten vor Sisil und Inor.

Ferus und Kartosh bei den Scales (Eragon FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt