Zwéi

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Yoongi:

"Verdammt!"
"Yoongi beruhige dich."
"Lassen sie mich doch einfach in Ruhe!"
"Yoongi~", beginnt mein Therapeut und legt vorsichtig seine Hand auf meine Schulter.
"Ich weiß das es nicht einfach ist für dich aber bitte Versuch es einfach. Ich werde dich unterstützen wo ich kann.", redet mein Therapeut beruhigend auf mich ein.

Mein Körper zittert unter der angestauten Wut und von meinen Fäusten tropft Blut, da ich zu oft und zu dolle gegen die Wand geschlagen habe. Verzweifelt lehne ich meinen Kopf gegen die kalte Wand und seufze.

"Ich schaff das nicht! Es ist das erstmal seit Eommas Tod, dass ich wieder eine Schule betreten werde. Wer soll mir denn helfen wenn ich wieder am Boden bin, wenn sie nicht mehr da ist?", ich merke wie meine Stimme zittert und allmählich an kraft verlor. Verdammt, so schwach soll mich eigentlich niemand sehen!
Verständnisvoll nickt Herr Lopez, mein Therapeut.
"Du bist nicht allein, Yoongi. Du hast mich und Jungkook und ich bin mir sicher das er dir helfen wird, er ist schließlich dein Bruder und hat extra für dich ebenfalls die Schule gewechselt. Deine Freunde hast du auch noch, auch wenn sie jetzt weiter weg wohnen."
Ich nicke und lächel ihn dankbar an. Bei ihm und Jungkook kann ich einfach sein wie ich bin, ohne mich zu verstellen. Vor meinen Freunden und Fremden mache ich immer einen auf stark, sie sollen nicht sehen wie schwach ich nach Eommas Tod bin.

Jungkook und ich haben vor kurzem noch in Busan gewohnt, jedoch sind wir nach Seoul umgezogen, um einen Neuanfang zu wagen. Ich bin mir mittlerweile jedoch nicht so sicher, ob das eine so gute Idee ist...
Es belastet mich sehr, das meine Freunde jetzt so weit weg wohnen. Sie sind nicht nur meine Freunde, sondern auch wundervolle Bandmitglieder. Ich singe und tanze mit ihnen unfassbar gerne, auch Jungkook gehört zur Gruppe.

Frustriert seufze ich auf und versuche die aufsteigende Trauer zu verdrängen, die durch die Entfernung zwischen mir und ihnen herauf kam.
Wieso musse alles nur so kompliziert sein?
Ich will doch einfach wieder glücklich sein aber seit dem Tod von meiner Mutter, kann ich es nicht mehr.
Jungkook hat es auch nicht einfach aber er kommt damit deutlich besser klar als ich.

Ich hingegen komne garnicht damit klar. Die Verzweiflung in den letzten Monaten, kann man deutlich auf meinen Armen sehen. Narben. Leise Hilfeschreie, Verzweiflung und Wut.
Nicht nur das ritzen wurde zu einem Problem sondern auch meine Aggressivität.

Mein Hass auf mich ist so groß, das ich irgendwann angefangen habe alles und jeden zu hassen. Niemanden lass ich mehr an mich ran.

Menschen sind scheiße, genauso wie Gefühle...

"Yoongi, ich glaube wir beenden unser Gespräch für heute. Komm erstmal richtig in Seoul an und ruh dich aus.", reißt mich Herr Lopez aus meinen Gedanken und grinst mich warm an. Ich nicke stumm und packe meine Sachen zusammen.
"Nächste Woche Montag zur selben Zeit, okay?"
Ich zucke gleichgültig mit den Schultern. Mir ist es egal Hauptsache ich kann hier wieder weg.

Ich renne wortwörtlich aus dem Zimmer und durchquere einen kleinen Flur, bevor ich die Tür aufreiße und tief die frische Luft einatme.

Mit in den Hosentaschen vergrabenen Händen, laufe ich die Straßen von Seoul entlang. Werde ich es Morgen wirklich schaffen? Irgendwie kann ich mich immer noch nicht damit abfinden...

Als ich an einem Park ankomme, sehe ich mich um aber es war niemand zu sehen. Ich setzte mich auf eine Bank, die von Sträuchern und Bäumen eigentlich ganz gut versteckt lag.

"Ich kann einfach nicht mehr... "
heiße Tränen laufen meine Wangen entlang und tropften zu Boden, während ich leise vor mich hin flüster.
"Jetzt heule ich auch noch... "
Mit meinen Händen schlage ich mir gegen den Kopf. Wieso ich? Es gibt soviele Menschen auf der Welt aber wieso muss es ausgerechnet immer mich treffen?

Erst starb meine beste Freundin Jooni und jetzt meine Mutter! Ich fühle mich von meinem Leben verarscht...
"Wäre ich doch wirklich von der Brücke gesprungen, statt hier her zu ziehen...", murmel ich frustriert und starre auf den Boden.

Eine Weile bleibe ich so sitzen, bis es allmählich dunkel wird. Als ich aufstehe, um mich auf den Weg nach Hause zu machen, stand etwas abseits von mir eine Person. Sofort erstarre ich und sehe mir die Person genauer an.

Es war ein Junge in meinem alter mit schwarzen Haaren und komplett in schwarz angezogen. Er steht etwas hinter einem Baum versteckt und beobachtet mich. Ich balle meine Hände zu Fäusten. Was hat dieser fremde Junge alles mitbekommen?!

Durch meine Wut geleitet gehe ich auf ihn zu und packe ihm am Kragen, woraufhin er mich zuerst schockiert anguckt. Als er jedoch realisiert was grade passiert, schaut er mich wutentbrannt an.
"Fass mich nicht an!", brüllt der fremde mit bedrohlicher Stimme aber ich grinse nur böse.
"Du hast mich doch beobachtet statt mir 'Hallo' zu sagen!"
Mit einem Ruck löst er sich von mir und ballt seine Hände ebenfalls zu Fäusten.
"Normalerweise sitze ja auch ich hier und nicht du!"
Ich mustere den kleineren genau. Was bildet der sich eigentlich ein?
"Geh doch einfach woanders hin!" motzt ich, doch er lachte nur.

Mir wird das ganze zu blöd. Ich schubse ihn beiseite, ignoriere dabei das er gegen den Baum fällt und gehe, ohne mich nocheinmal umzudrehen.
"Arschloch!", brüllt er mir hinterher aber auch das ignoriere ich.

Was war das nur für ein Tag?

Zuhause angekommen esse ich noch eine Kleinigkeit und gehe dann sofort in's Bett. Jungkook sagt nichts dazu, wahrscheinlich dachte er, das es wegen der Therapie ist.

Ich liege mittlerweile im Bett aber einschlafen kann ich nicht. Wieder stelle ich mir diese eine Frage: Werde ich es schaffen?

Stundenlang zerbreche ich mir den Kopf, bis ich schließlich gegen ein Uhr morgens in einen tiefen traumlosen Schlaf falle.

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Heeeeeeey!

Jimin und Yoongi sind das erstmal aufeinander getroffen und es war nicht gerade freundlich. Wie wird wohl das Wiedersehen in der Schule ablaufen? (X_X)

Kommentieren und Voten natürlich erlaubt! :D

Wie war euer Morgen so?

Meiner war echt langweilig, deswegen kommt gleich noch ein Kapi xD

Wörter: 1004

Pain of the past  // Yoonmin // Bts ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt