Damit hatte Lukas nicht gerechnet, als er sah wie...
die drei überlebenden Frauen sich auf seinen Kumpel stürzten und ihn niederstachen. Er wusste nicht was er zu machen hatte. Ohne die Anweisungen vom Oberhaupt der Sekte, der er sich anschließen wollte, war er einfach nur Hilflos. Aber er war ja hier um zu Jagen. Dafür hatte er seine Freundin, die er selbst erlegt hatte, hier her gelockt. Ein Lächeln umspielte seine Lippen bei dem Gedanken wie sie vor ihm kniete und um ihr Leben bettelte. Das war besser als jeder Sex jemals mit ihr. Er beobachtete die Frauen und legte sein Gewehr an. Er zielte auf die Anführerin. Es war leicht zu erkennen wer hier das Kommando übernommen hatte. Diese leicht pummelige brünette strahlte eine Sicherheit und Gewissheit aus. Sie schien gar keine Angst zu haben, das würde er sofort ändern. Er krümmte den Finger am Abzug, schoss und traf. Leise zog er sich zurück. Er würde Jens – dem Chef – sagen was er gesehen hatte. Er würde ihm dann sagen, was Lukas zu tun hatte. Er wollte auf keinen Fall wie der Kerl da am Boden enden. So wie die drei Frauen gerade drauf waren könnte das schnell passieren – vor allem weil sie jetzt Waffen hatten.
*
Wir huschten wie Schatten durch die jungen Schösslinge. Jedenfalls dachte ich das. Da wir aber rannten machten wir in Wirklichkeit richtig Lärm. Auf einmal spürte ich ein Brennen am Arm und ich blickte verwundert auf die Stelle. Blut? Ich blutete. Da hörte ich einen Schuss und spürte wieder einen Schmerz am Oberschenkel. Ich fiel und die beiden anderen ließen sich schnell neben mich fallen. Wir waren zu übermütig gewesen. Der Erfolg, der Rausch hatte uns getäuscht. Wir waren immer noch die Beute.
Ich biss die Zähne zusammen und Tränen lösten sich. Was für ein Schmerz. Verdammt. Zum Glück war das kein guter Schütze. Oder war das Absicht um uns zu schwächen. So machte die Jagd noch mehr Spaß? „Vanessa? Alles in Ordnung, bist du schwer verletzt?" Ich schüttelte den Kopf, da ich nicht anfangen wollte zu heulen wie ein kleines Mädchen, das auf die Knie gefallen war. Ich atmete mehrere Male tief ein und aus und konnte dann antworten. „Verdammt. Wir waren unvorsichtig. Wie dumm von uns. Nur weil wir einen ausgelöscht haben. Wir müssen sehen ob wir den Schützen finden. Aber erstmal: Kann eine von euch schießen? Eva schüttelte den Kopf. Ich auch nicht. Dann blickte ich auf Annette, sie hatte sich die Waffe schon geschnappt und gecheckt. „Ja. Ich kann schießen." Tja – so ist das mit Vorurteilen. Von ihr hätte ich es am wenigsten erwartet. „Super. Dann wirst du jetzt den Hauptteil übernehmen. Ich habe geschätzt, dass es etwa zehn Leute sein müssen. Unsere fünf und dann noch den Chef und der hat bestimmt noch paar seiner Profilakaien. Wir haben nur einen erledigt. Das schaffen wir nicht, wenn wir so weiter machen. Also musst du schießen." „Kein Problem. Das Teil hier hat ein Zielfernrohr. Ich brauche nur einen guten Platz." „Ich denke wir sollten zurückgehen. Erstmal rechnen sie damit nicht und ich hoffe, dass nur noch die Rekruten im Wald sind um uns zu jagen. Die müssen sich bewähren. Also können wir die anderen vielleicht mit dem Gewehr ausschalten?" „Ja." Meinte Eva. "Das ist eine gute Idee. Die rechnen doch nie damit, dass wir umkehren. Super." „Aber wir brauchen noch paar Äste. Jetzt haben wir die Messer, damit können wir sie richtig anspitzen."
Gesagt getan. Wir verzogen uns noch etwas hinter dichte Büsche. Unsere Tarnung hatte sich schon etwas aufgelöst, also stopften wir noch bisschen Blattwerk in die Schnüre. Moos. War das nicht irgendwie heilend? Ich schnappte mir also Moos und wickelte es um meine Verletzungen. Die schmerzenden und blutenden Füße ignorierte ich. So gut das eben ging. Die nächste Pediküre würde teuer werden.
Wir schlichen also zurück. Ich hoffte, wir hätten die richtige Richtung erwischt. Wir hatten tatsächlich mehr Glück als Verstand. Wir hatten die richtige Richtung.
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Eine tödliche Lüge
Mystery / ThrillerVanessa wollte eigentlich nur mit Maja einen schönen Spa-Luxus-Urlaub genießen. Aber Maja hatte was anderes vor. Plötzlich steht Vanessa in Unterwäsche im Wald. Mit ihr noch vier weitere Frauen. Ihr Spa Urlaub entpuppte sich als Jadgausflug und sie...