Die Party 1/2

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Am nächsten Morgen wachte ich schon zeitig auf und als mir klar wurde, dass wir heute in Köln ankommen würden sprang ich aufgeregt aus meiner Kabine. Köln hieß Zuhause, Köln hieß eine Woche Urlaub und nur noch ein letzter Auftritt, dann würde die Gangtour endgültig vorbei sein. Das stimmte mich natürlich etwas traurig, aber dennoch war ich froh, jetzt wieder einen etwas ruhigeren Alltag entgegen zu schauen. Doch das war nicht der einzige Grund, warum ich so aufgeregt war. Heute Abend würde die Überraschungsparty für Miriam steigen und ich betete, dass alles genauso klappte, wie ich es mir vorstellte.
Nachdem ich mich frisch gemacht und umgezogen hatte begann ich zu packen. Langsam wachten auch die anderen auf und nachdem ich mich versichert hatte, dass Miriam noch immer wie ein Stein, ein verdammt süßer Stein, schlief trommelte ich sie im Wohnzimmer zusammen und besprach noch einmal den Plan. Dann gingen wir wieder unseren eigenen Dingen nach. Nach zwei Stunden kamen wir schließlich in Köln an und Miriam schlief noch immer. Ramona schickte Jan, um sie zu wecken und die eifersüchtige Kuh, die ich bin, kam ich natürlich mit ihm, um die letzten Sachen zu holen. Als ich gerade auf dem Rückweg nach draußen war sah ich, wie sie einander umarmten. Nichts Wildes, wenn man nicht in eine der beiden Personen verliebt ist. Aber ich bin in Miriam verliebt und Jan ist mein attraktiver bester Freund. Und da ich immer noch nicht weiß, wie Miriam zu Jungs beziehungsweise Mädchen steht ist er ein potenzieller Konkurrent. >> Was rede ich da bitte? <<, fragte ich mich fassungslos. >> Miriam hat einen Freund! Allein schon deswegen ist er kein Konkurrent...und ich keine Option. << All diese Gedanken schossen durch meinen Kopf, während ich die beiden beobachtete. Als sich Miriam von Jan löste sah sie mich und ich versuchte schnell ein neutrales Gesicht aufzusetzen und zu gehen. Wie man sieht, hat das nicht ganz so gut geklappt. Um mich auf andere Gedanken zu bringen gab ich meinen letzten Koffer bei meinem Taxifahrer ab, kontrollierte, ob ich auch alles hatte, winkte allen ein kurzes Auf Wiedersehen und rief: „Bis dann!", bevor ich ins Taxi stieg und zu Miriams Wohnung fuhr, um alles vorzubereiten.
Nach und nach kamen dann auch die anderen und halfen mir beim dekorieren und Essen und Trinken bereitstellen. Die letzten waren Dagi und Timo, welche sich bereit erklärt hatten, die Pizzen abzuholen. Ja, was denkt ihr denn? Wenn ich die Party schmeiße gibt's natürlich Pizza! „Leute, da draußen braut sich was zusammen. Es wird bald wie aus Eimern gießen!", waren Dagis erste Worte, nachdem sie durch die Tür getreten war. Sofort kam mir Miriam in den Sinn und ich betete, dass sie ein Taxi bekommen hatte. Wir hatten es extra so geplant, dass wir auf einem nahen Parkplatz halten würden, aber nur so viele Taxis da waren, dass es nur für uns reichte. Somit wollten wir uns ein bisschen Zeit erkaufen. Aber vielleicht hätten wir vorher noch die Wetter App checken sollen. Ich redete mir ein, dass alles gut war und bat alle leise zu sein und sich zu verstecken. Als alle auf ihren Plätzen waren löschte ich das Licht. Jetzt hieß es warten.
Es waren schon um die 15 Minuten vergangen und die ersten rutschten ungeduldig auf ihren Plätzen rum. Dann ertönte endlich das ersehnte Geräusch. Ein Schlüssel im Schloss! Sofort war es mucksmäuschenstill und alle hielten den Atem an. Miriam kam rein und legte ihre Sachen ab. Da machte ich das Licht an und alle sprangen aus ihren Verstecken und riefen „Überraschung!" Sie schrie auf und fiel zu Boden. Ich musste kurz lachen, weil es so genial aussah und alles so geklappt hatte, wie ich es mir vorgestellt hatte. Doch dann sah ich, in welchem Zustand sie war. Sie war von oben bis unten durchnässt, zitterte und waren das Tränen in ihren Augen? Schnell drängte ich mich nach vorn und half ihr auf die Beine. Nun konnte ich genau die Tränen erkennen. Schnell erklärte ich den anderen, dass ich Miriam beim Frischmachen helfen würde und führte sie ins Schlafzimmer. Dort setzte ich sie aufs Bett, holte ein Handtuch aus dem Bad und krabbelte hinter sie. Vorsichtig begann ich ihre Kopfhaut mit dem Handtuch zu massieren und ihre Haare etwas trocken zu rubbeln. Während der ganzen Zeit sagten wir beide kein Wort. Aber war keine unangenehme Stille, auch wenn ich mich schrecklich fühlte, Miriam in diese Situation gebracht zu haben und mich unbedingt entschuldigen wollte, wusste ich, dass Miriam jetzt diese Zeit brauchte, um alles zu verarbeiten und sich wieder zu beruhigen. Als ich fertig war stellte ich mich vor sie und sah ihr prüfend in die Augen. Sie waren noch immer nicht komplett auf mich fokussiert, sie schien wie in einer anderen Welt zu sein. Also nahm ich vorsichtig ihre Hände und verlor mich fast in meinen Gedanken, wie weich sie waren und wie sie sich wohl auf meinem Körper anfühlen würden. Dieser Gedanke brachte mich in die Realität zurück und half mir einen kühlen Kopf zu bewahren, während ich Miriam aus ihren triefend nassen Klamotten half. Ich schalt mich innerlich, dass ich sie ihr nicht schon eher ausgezogen hatte, so würde sie sich garantiert eine Erkältung holen. Ich rubbelte so lange ihre Arme und Beine mit dem Handtuch ab, bis sie mir warm und rosig entgegen schauten. Dann ging ich zum Schrank und suchte ihr ein schönes leichtes Sommerkleid für die Party raus und gab es ihr lächelnd. Sie wirkte nun schon etwas wacher und erwiderte mein Lächeln. Während sie sich umzog setzte ich mich wieder aufs Bett und betrachtete ihre makellose Hinteransicht. Ihr sanfter, schlanker Rücken unter dem sich bei jeder Bewegung leicht die Muskeln abzeichneten. Dann fiel mein Blick auf ihren Po und ich hatte eine schwere Zeit regelmäßig zu atmen und auf dem Bett sitzen zu bleiben. Er war nicht groß, aber auch nicht zu klein. Einfach genau richtig und er war rund und prall und von meinen perversen Gedanken verschone ich euch jetzt mal. Unter dem Po begannen ihre langen, schlanken und durchtrainierten Beine. Ihr gesamter Körper war ein Meisterwerk und ich war froh, dass ich ihre Vorderseite noch nicht genau betrachtet hatte. Ich wäre vermutlich in Ohnmacht gefallen.
Plötzlich bemerkte ich, wie Miriam auf mich zukam und tauchte wieder in die Realität ein. Sie lächelte und wuschelte mir durch die Haare, bevor sie ins Bad ging. Nun lächelte ich erleichtert, sie war wieder zurück und ganz die Alte.
Als sie ein paar Minuten später wieder rauskam stockte mir der Atem. Sie sah atemberaubend aus. Sie hatte sich nicht aufwendig geschminkt, aber ich persönlich fand ihre natürliche Seite am aller schönsten.

Ich wollte gerade raus gehen, als sie eine Hand auf meine Schulter legte und mich zu sich umdrehte. Sofort schlug mein Herz schneller. Was hatte sie vor? Als sie mich dann fragte, ob ich die Party organisiert hatte beruhigte mein Herzschlag sich kurz, bevor er wieder schneller wurde. Jetzt musste ich ihr das Missgeschick mit den Taxis erklären! Verunsichert erklärte ich unseren Plan. Als ich fertig war, traute ich mich nicht, ihr in die Augen zu schauen aus Angst darin Wut zu sehen. Doch dann spürte ich, wie sich zwei schlanke Arme um mich wickelten und mich in eine warme Umarmung schlossen. „Danke", flüsterte Miriam nah an meinem Ohr und als ich ihren heißen Atem auf meiner Haut spürte bekam ich eine Gänsehaut. Jesus! Was machte sie bloß mit mir?! Dann löste sie sich und schaute mir tief in die Augen. Mein Herz setzte einen Schlag aus, um dann zu rasen. Ich wollte mich schon fast in ihre Richtung lehnen, als sie sich plötzlich aus der Starre löste und zum Aufbruch mahnte. Ich stand noch eine Sekunde regungslos da und versuchte, das soeben Geschehene zu verarbeiten. Dann schüttelte ich den Kopf und folgte ihr.

Das Mädchen meiner TräumeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt