[April 2018]
Inventur
Wenn ich auf mein Leben blicke,
schau ich auf ein Meer.
Ich sehe Hochs, ich sehe Tiefs,
was war leicht, was war schwer,
ich sehe sie, ich sehe dich,
in einem hölzernen Boot,
treiben auf dem Meer,
das mein Leben ist, mein Tod.Und auf dem Meer, da tobt ein Feuer
kalte Flammen
auf den Wellen aus Wind.
Und zwischen den Flammen,
auf einem Loch aus Erde,
hockt ein neugeborenes Kind.
Reinheit im Herzen,
Reinheit im Sinn.Es weiß, was es hat,
weiß, was erfreut.
Hat liebende Eltern,
wichtigste Leut',
hat Essen, hat Trinken,
hat Treue, hat Mut.
Ja, es hat alles, nur eines, das fehlt,
ohne das eine geht es niemandem gut.Denn dem Kind fehlt ein Anker,
eine helfende Hand,
ein Rettungsring,
ein Stock, der ermöglicht ihm festen Stand.
Ihm fehlt diese Stütze,
ein Freund, der versteht,
der es in den Arm nimmt,
es tröstet und nimmer geht.Dieses Kind, bin das ich?