[September 2019]
Ich möchte am liebsten aufspringen und raus rennen und mir die Seele aus dem Leib schreien und auf irgendetwas einschlagen und gleichzeitig möchte ich die ganze Welt umarmen und jedem, der weint, über den Kopf streichen und sagen, dass alles gut wird, denn wir kennen doch alle das Sprichwort, dass am Ende alles gut geht und wenn es nicht gut geht dann ist es noch nicht das Ende.
Ich möchte japanischen Hard-Rock hören und gleichzeitig zu französischen Melodien tanzen und singen, singen, singen, jedes Lied, das ich kenne, jeden Text, bis meine Kehle wund ist und ich heiser bin, um die Melodien nicht zu vergessen, niemals zu vergessen, die Lieder, die mich am Leben halten.
Ich möchte allein sein, in meinem Zimmer, in meinem kalten, dunklen Zimmer, auf meinem Bett liegen, dem Regen lauschen und in meinen Gedanken versinken, in denen ich bald ertrinke, wenn mich nicht endlich jemand an Board holt, an Board einer Arche, nicht einer Titanic, denn schon zu oft bin ich gesunken und bald verlässt mich die Kraft, der Mut, die Stärke den Auftrieb zu suchen und zu schwimmen.
Ich möchte fliegen lernen, frei sein, schweben ohne zu stürzen, fliegen, ohne zu fallen, einfach fliegen, alles von oben sehen, meine Familie, meine Freunde, jeden Fremden auf der Straße, möchte ihre Wege kreuzen, sie kennen lernen und wissen, was sie vom Fliegen abhält.
Ich möchte durch die Zeit reisen, auf Dinosauriern reiten, das Feuer entdecken, dem ersten Papst die Hand schütteln, mit großen Philosophen stundenlang Gespräche führen, Mozarts Konzerte hören und mit jedem Menschen kurz vor seinem Tod eine Tasse Tee trinken und reden, reden, über sein Leben, über mein Leben über Umarmungen, Musik, Schiffe und das Fliegen.
Aber eigentlich
Ja eigentlich
Eigentlich möchte ich einfach nur in deinen Armen liegen und mit dir gemeinsam weinen. Denn manchmal sagen Tränen mehr als tausend Worte es je zu tun vermögen.
