Kapitel 3

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Sechs Wochen später ging ich zur Gynäkologin. Umut bat mich ihn nach der Untersuchung an zu rufen. Da er arbeiten musste.

Ich musste wie immer eine Stunde im Wartezimmer warten, obwohl ich einen Termin hatte. Als ich meinen Namen hörte ging ich ins Untersuchungsraum.

Die Ärztin untersuchte mich und anschließend wollte sie nach meinem Baby sehen. Sie schmierte ein Gel auf mein Bauch und schaute mit dem Ultraschallgerät in meinen Bauch.

Auf dem Monitor sah ich mein Kind, es sah so süß aus. Doch die Ärztin guckte skeptisch. Ich wurde nervös, doch sie sagte noch nichts.

Dann sprach sie: "Frau Aygören, Ihr Fruchtwasser ist zu viel und Ihr Kind, was Apropo ein Junge ist, ist zu klein. Ich will jetzt noch nichts falsches sagen, aber es besteht die Gefahr, dass ihr Kind Trisomie 21 hat."

Ich war schockiert, irgendwas mit meinem Kind stimmte nicht. Was soll jetzt sein? Was ist überhaupt Trisomie 21?

Ich sagte fragend: "Trisomie 21?"

"Down Syndrom, auch bekannt als Mongolismus.", antwortete sie.

WAS? Mein Kind wird krank auf die Welt kommen?

"Und Down Syndrom kann wirklich nicht geheilt werden?", fragte ich weinend.

Sie schüttelte ihren Kopf und sagte "Nein, es tut mir leid Frau Aygören, ich kann dagegen nichts machen. Kommen sie in einer Woche bitte wieder."

Ich nickte traurig, aber verständnisvoll und ging nach Hause.

Zuhause legte ich mich auf mein Bett und weinte. Mein Kind wird nicht in der Lage sein eine Familie zu gründen. Es wird nie Kinder kriegen. Niemals wird es heiraten. Ich bin nicht in der Lage ein krankes Kind großzuziehen.

Ich glaube, ich werde das Kind abtreiben lassen. Aber zuerst muss ich mit Umut darüber reden. Wie aber soll ich Umut erzählen, dass unser Kind krank ist? Nach so langer Zeit haben wir endlich ein Kind bekommen, aber es ist krank. Wie soll ich ihm das sagen? Er wird sehr traurig sein. Aber ich muss, ich muss es ihm erzählen. Er ist der Vater und seine Meinung zählt.

Ich schaute auf die Uhr und sah, dass es schon 15 Uhr war. In einer halben Stunde würde Umut kommen. Deshalb machte ich sein Lieblings Essen.

Und da klingelte es auch schon. Gerade richtig.

Ich machte die Tür auf und begrüßte ihn herzlich. Er gab mir ein Kuss auf die Wange und umarmte mich fest. Wir gingen zusammen zum Esstisch und aßen italienisch.

Nachdem Essen kam ich zum eigentlichen Thema. Unser kranker Sohn.

Mein Kind - Mein GlückWo Geschichten leben. Entdecke jetzt