3. Kapitel

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Langsam öffnete ich meine Augen und starrte in ein grelles Licht über mir, welches schon fast in den Augen weh tat. Ich blinzelte einige male und schaute mich dann stumm im leeren Raum um. Ich selbst war überall angeschlossen an irgendwelchen Schläuchen und Maschinen was mich eher kaum störte, schlimmer war der Anblick meines Vaters. Er lag im Bett links neben mir übel zugerichtet. Sein Gesicht, seine Arme, sein Brustkorb, alles war geziert von tiefen Nähten. Wobei das schlimmste an allem kam, nachdem ich nach rechts guckte.

Unter einem weißen Tuch lag ein kleiner Körper, keine Maschinen, keine Schläuche, gar nichts fesselte ihn ans Bett. Mit einer schrecklichen Vorahnung verkrampfte sich meine Hand als ich sie auf mein Herz legte... 
Doch... es war anders? Schmerzhaft? Mein Herz war da, ich spürte es klar und deutlich, jedoch pochte es nicht in dem Klang wie sonst sondern total aus dem Takt und wurde mit jeder Sekunde schneller. Mein Blick weitete sich umso mehr als ich einen Zipfel der weißen Decke anhob und Strohblondes Haar wie meines oder auch Ryu's hervor lockte. Ich wollte kreischen, schreien, irgendwas sagen, bis mir auffiel das auch ein Schlauch an meinem Hals verbunden war, welcher mir das Sprechen nicht ermöglichte. Ich knöpfte dafür alles andere ab und taumelte an meiner Infusion hängend zu dem rechten Bett. Kurz vor ihm blieb ich stehen. Ich schaute es an, fragte mich ob ich dazu bereit wäre zu schauen wer unter dieser Decke war, wich jedoch zurück weil ich jedes mal daran dachte, dass der Mensch unter dieser Decke genau dieselbe Größe wie Ryu hatte.
Gerade entschied ich mich dazu und riss ihm die Decke weg als gleichzeitig die Tür auf ging und ich in die Knie ging, eine Hand auf meinem krampfenden Herz.

"Izumi!", rief eine Person und ging zu mir in die Knie. Ich selbst saß schwer atmend da und versuchte zu verarbeiten was ich da gerade gesehen hatte, als ein etwas älterer Mann mir sanft auf den Rücken klopfte.

"Quick lebendig, wie geplant meine Lieben", sagte der alte Quacksalber weshalb wir alle ihn entsetzt anschauten.
Ich versuchte zu schreien, wollte irgendeinen Laut von mir geben, einfach meine eigene Stimme hören und riss mir trotz aller Schmerzen den Schlauch aus dem Hals. Blut floss aus der Stelle und ich schluckte einmal.

"R- Ryu? D- d- das ist nicht mein kleiner Ryu, auf keinem Fall! N- Nein, Ryu, NEIN! AAAAAGHHGG!", schrie ich los und begann in strömen zu weinen. Die Person die neben mir kniete ging einen Schritt zurück, als ich meinen Kopf auf den Boden legte und immer und immer wieder mit der Faust gegen ihn trommelte.

"Bitte beruhigen sie sich Miss Serizawa und legen sie sich wieder ins Bett, wir müssen ihre Nähte wieder schließen!", bat mich der Arzt, doch ich wünschte mir einfach nur ich wäre wirklich gestorben in diesem Moment.
Ich schrie so lange wie ich nur konnte bis ich heiser wurde und eine Ansammlung von Krankenschwestern und Pflegern im Türrahmen stand.

"Tch, was soll denn dieser Lärm", grummelte mein Vater und rieb sich den Kopf. Er schaute sich wie ich im Raum um und ging langsam zu Ryu, nachdem er auch ihn sah.

"D- du Ausgeburt der Hölle! DU BIST DOCH NUR EIN KIND, WAS IST SCHIEF MIT DIR?!", schrie er Ryus Körper Angst erfüllt an und begann ihn zu würgen. Das war wiederum zu viel für mich und dieses sich fremd- anfühlende Herz in mir fand langsam einen ruhigen, aber dennoch spannungsgeladenen Rhythmus der schon fast beängstigend war. Mein weinen wie meine Schreie verstummten mit einem male und ich blickte mit einem scharfen Blick zu meinem Vater hoch.

"Ist dir eigentlich bewusst was du da tust?", zischte ich und alles im Raum wurde still.

"D- d- diese Augen, du auch! Ihr seid beide Ausgeburten der Hölle!", schrie er und wollte sich auf mich stürzen,  was ich aber schnell zu verhindern wusste. Seine Faust fing ich mit einer Hand ab und drehte ihm damit mit einer Hand den kompletten Arm um. Wieder schrie er auf und wollte mich treten, dabei tat ich dasgleiche mit seinem Bein nochmal.

"Du hast meine Schwester getötet, ich sagte doch das du büßen wirst!", sprach schon eine seltsam vertraute Stimme aus mir heraus die alle verschreckte.

Mein Bruder.

Früher so fröhlich, hatte Spaß an allem, nun hier, in mir, kaltblütig und mordlustig hatte er schon einen Plan wie er am besten unseren Vater töten würde...

"Helft mir...     !"

You fought well //Iwaizumi ff//Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt