Der Schritt

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Ein Keuchen, ein Schnaufen, ein Räuspern. Noch ein Schritt, dann wäre es geschafft. Noch ein Schritt und er wäre frei, frei wie ein Vogel. Doch will er ihn wagen, diesen Schritt? Will er erfahren, was ihn dort oben erwartet? Was er sieht? Was er fühlt? Seine alte Welt hinter sich zu lassen und zu sehen, was diese neue Perspektive ihm bietet... dieser eine Schritt. Er wollte diesen Schritt gehen, dieser eine verdammte Schritt, um sie zu vergessen, seine Welt. Sein Leben. Seine Gefühle. Sein Leid.

Aber war er bereit, wollte er all dies schon hinter sich lassen? Diese Welt? Diese eine Welt, in der er so viel Schönes erlebte: Die Liebe, die Freude, das Glück... doch auch... das Leid, die Trauer, die endlose Verzweiflung. 

Seine Gedanken werden klar, sein Blick nüchtern. Er hebt seinen Fuß an und überwand ihn, diesen schweren und doch so leichten Schritt. 

Der dichte Nebel überdeckt seine alte Welt; die Sonne strahlt in sein Gesicht. Ein leichtes Lächeln überzieht sein blasses, kränkliches Gesicht. Er lässt sie los, endlich lässt er sie los, diese schreckliche alte Welt, jede Erinnerung, die ihn tief in seinem Herzen quält. Jede Erinnerung, die ihn fast in den Tod getrieben hatte. 

Doch alles ist nun vorbei. Er ist angekommen... in einer neuen Welt, in einer Welt, in der er neu starten kann, sein Leben verändern kann. Eine Welt, in der er schlauer ist... und stärker... vorsichtiger.

Er wird es besser machen... dieses Mal ganz bestimmt. Er wird sein Leben leben, seine zweite Chance nutzen... in dieser Welt, in dieser neuen Welt, die um einiges bunter sein wird. Eine Welt, in der das Leben wieder Spaß machen wird.

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