Ich öffnete die Tür. Endlich war es so weit, endlich war dieser eine Tag gekommen. Der frische kühle Wind strömte mir entgegen. Die Welt war grau und trist, doch ich wusste, heute würde mich nichts aufhalten können; ich wusste, heute wäre der Tag, an dem ich meine Angst überwinden kann. Heute werde ich es ihm sagen, keinen Tag weiter kann ich es aufschieben. Und eins wusste ich: Eine meiner Lasten könnte endlich vorbei sein. Entweder wird mein Leben ab jetzt endlich wieder fröhlich oder es wird zerbrechen.
Ich hatte Zweifel, aber ich musste es tun; ich musste mit ihm reden. Wie er darauf reagieren würde? Keine Ahnung...
Ich ging die menschenleere Straße entlang. Jeder Schritt wurde schwerer und schwerer. Auf einmal überkam mich die Angst. Mir wurde kalt und ich zitterte am ganzen Körper. Aber ich werde es tun müssen, irgendwann muss er es wissen.
Ich sah ihn vor mir wie damals in meinen Träumen. Ich wusste, bei ihm war ich geborgen und mir wurde klar: Ich bräuchte seine Nähe; ich wollte bei ihm sein, auch wenn ich weiß, dass er niemals so denken würde; das selbe fühlen würde. Vielleicht hatte ich deshalb so Angst, es ihm zu sagen, weil ich genau wusste, ich würde wie immer daran kaputt gehen. Mir würde nie die Chance bleiben, dass meine Träume wahr werden.
Ich war nicht geschaffen worden, um glücklich zu sein. Ich war hier, um andere glücklich zu machen... mehr aber auch nicht.
Nun stand ich vor seiner Tür. Meine eiskalten Finger näherten sich der Klingel, doch meine Hand stoppte ab. Es war wie ein Abwehrmechanismus, der mich schützen wollte, diesen Fehler ein weiteres Mal zu begehen. Ich wusste, ich kann mich kein zweites Mal auf diesen Fehler einlassen. Es war mal wieder an der Zeit, seine Gefühle zu verdrängen, statt sich auf sie einzulassen.
Ich zog meine Hand zurück...
Ich drehte mich um und ging. Er würde nicht wissen, dass ich da war; er würde niemals erfahren, was ich empfand. Und ich werde niemals erfahren, wie er reagiert hätte; was er gefühlt hätte; was er gedacht hätte.
Ich habe in meinem Leben zu viel verloren. Er konnte unmöglich ein weiteres Opfer meines verwirrten Verstandes sein.
Vielleicht war es besser, los zu lassen, als daran kaputt zu gehen. Ich nahm also alles, was mir Angst machte und schrieb es auf Papier. Ich zündete es an und ließ es brennen...
Ich wollte es hinter mir lassen.
Es gibt so viele dinge, vor denen ich Angst habe; so viele Dinge, die ich nicht riskieren kann. Alles sind Dinge, die mich einschränken. Das alles hält mich davon ab, glücklich zu sein. Das alles lässt mich meinen Weg zurück gehen, anstatt nach vorne zu kommen.
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RandomIch möchte hier ein paar kleine Sachen veröffentlichen, die ich aus Spaß oder in der Schule schreibe. Ich hoffe, sie gefallen euch trotzdem.