Mikas Flucht

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Der Flur war leer, also rannten wir zur Treppe nach unten in das Erdgeschoss. Während ich Mika bei der Hand faste und hinter mir herzog sagte ich ihr das ich sie hier weg bringen werde.  Wir rannten über die Treppe hinunter ins unterste Geschoss der Schule. Auf der letzten Stufe blieb ich stehen. Ich lies Mikas Hand los, mit einem Handgriff stellte ich die Waffe scharf. Sie fragte mich was ich vor habe, sie war jetzt schon völlig außer Puste und mir war bewusst das wir so nicht weit kommen würden. Eigentlich müssten wir es nur bis zum Bahngelände schaffen und dann könnten wir versuchen ins Ausland zu kommen und dort unterzutauchen. Ich nahm wieder Mikas Hand und schaute ihr in die Augen. Ich fragte sie ob sie bereit ist, sie nickte erschöpft. Wir laufen zum Tor gegenüber der ehemaligen Bäckerei erklärte ich ihr. Dann öffnete ich die Tür, innerhalb weniger Sekunden machte ich mir einen Überblick über das Gelände. Die Tore waren zugestellt, verdammt dachte ich, die wissen sicher schon Bescheid. Ich blieb stehen. Was sollten wir jetzt tun? Mein Blick viel auf den Kleintransporter mit dem sie normaler Weise die Leute verschleppen. Zwei Soldaten die noch mit dem Rücken zu uns standen bewachten ihn. Es war wohl die einzige Chance. Ich zog die Waffe und richtete sie auf die Köpfe der Soldaten. Zwei Schüsse vielen und die beiden gingen zu Boden. Damit wurden wir bemerkt also mussten wir schnell machen. Wir rannten zum Transporter doch anstatt einzusteigen nahm ich dem Sterbenden das Maschinengewehr ab und rannte zusammen mit Mika auf den nun freigegebenen Ausgang zu. Die Soldaten eröffneten das feuer doch keine Kugeln traf uns.
Es waren nur noch knappe 300 Meter bis zum Bahngelände. Mika keuchte vor sich hin während sie versuchte mit mir mitzuhalten. Noch 200 Meter, Mika wurde immer langsamer. Ich musste sie von dort an tragen, ich hatte keine Wahl. Ich rannte mit ihr auf dem Rücken immer weiter. Nur noch knapp 150 Meter. Hinter uns hörte ich die Fahrzeuge der Soldaten. Bevor ich ihnen die Möglichkeit gab auf uns zu schießen bog ich in eine Seiten-Straße ab. Sie führte auch zum Bahnsteig doch der Weg war ein Stück länger. Nach ca. 50 Metern hört die Straße auf, dann kommt man nur noch zu Fuß weiter. Mein Vorteil dachte ich doch die Fahrzeuge kamen näher. Ich musste uns Zeit verschaffen. In einer Bewegung drehte ich mich um und setzte Mika ab. Ich zückte erneut die Waffe und drängte Mika dazu Rückwärts weiter zu laufen. Es fielen sechs Schüsse mit der Pistole bis ich es schaffte die Vorderreifen des ersten Fahrzeuges zu treffen. Ich drehte mich wieder um, steckte die Waffe in meinen Hosenbund. Das sie nun leer war wusste nur ich.  Mika war nicht weit gekommen. Ich holte sie direkt ein und zog sie mit mir. Wir bogen direkt wieder ab und ich konnte den Bahnhof sehen. Noch 50 Meter bis zur Treppe hinüber. Hinter uns war noch niemand. Wir erreichten die Treppe. Ich musste Mika wieder auf den Rücken nehmen, sie würde die Treppe nicht alleine schaffen. Mein Herz pochte schneller als jemals zuvor. Ich rannnte schnell zur Treppe die runter zum Bahnsteig führte. Hinter mir hörte ich dann jedoch Schritte. Ich verschwendete keine Zeit nach hinten zu sehen. Nur noch fünf Stufen. Die Bahn war auf unserer Seite, es fuhr genau in dem Moment ein Zug ein. Letzte Stufe, ich knickte um, Mika und ich fielen zu Boden, die Türen der Bahn waren noch geschlossen. Hastig griff ich nach dem Machinengewehr und zielte die Treppe hinauf. Es vielen diverse Schüsse. Mindestens zwei Soldaten gingen zu Boden, die Türen öffneten endlich. Ich stand so schnell ich konnte auf, packte Mika und zog sie mit mir in die Bahn. Die Türen schlossen. 2662 stand nicht mehr als 10 Meter hinter der Tür und warf mir einen letzten bösen Blick zu. Wir waren drinnen, für einen winzigen Augenblick fühlte ich mich sicher. Dann schaute ich in die Menge. Die Bahn war voller schockierter Menschen. Ich musste schnell handeln bevor Panik ausbricht. Ich nahm so sachte wie möglich Mika die auf der Erde lag in meine Arme. Ich nahm die Pistole in meine Hand und hielt sie ihr an den Kopf. Ich hielt Mika so fest an mich wie möglich damit sie sich nicht noch selbst stützen musste.

Das hier ist ein beschissener Überfall, brüllte ich. Ich habe hier eine Geisel, wenn sich auch nur einer von euch bewegt erschieß ich sie. Niemand bewegte sich. Überall Überwachungskameras. Ich wusste zu diesem Augenblick noch nicht wie wir weiter kommen sollten. Würden diese beschissenen Züge nicht autonom fahren hätten wir es nicht mal in den fahrenden Zug geschafft. Knapp fünf Minuten bis zur nächsten Station.

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