Kapitel 3

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Tadaa! Mein nächstes Kapitel und ich möchte hinzufügen, dass es ein Langes ist. Vielen Dank an meine unterstützenden Leser. Es gilt wie immer: Like it, Share it! ; )

Rayshion

Nach dem Aufwachen, war sie orientierungslos gewesen. Sie wusste, dass ein Cyborg sie getreten hatte, denn ihre Rippen taten weh. Sie tastete vorsichtig ihr Brustkorb ab. Es schien nichts gebrochen zu sein, aber sie konnte wetten, dass sie dort blaue und schwarze Flecken hatte. Als sie ihren Zellengenossen entdeckte hatte sie so was wie Freude verspürt. Klar war ihre Situation alles andere als schön, aber nichts desto trotz freute sie sich nicht alleine im Kosmos zu sein. Ihre Freude wurde von dem Gedanken gedämpft, dass der Junge, welcher schätzungsweise sechs Jahre alt war, auf dem Sklavenmarkt verkauft werden würde.

Da saß sie nun mit einem Kind in einer eisernen Zelle. Bei dem Anblick des Interstellar Notdurftentsorgungssystem hatte sich ihre Miene erhellt. Wie lange es wohl schon her war, dass sie eine richtige Toilette hatte verwenden dürfen? Dann fiel ihr die Kamera oben an der Decke auf. Wenn sie die Toilette verwendete müsste sie drauf achten, dass man ihr Geschlecht nicht von der Überwachungskamera filmte. Sie wollte ja ihre Identität wahren.

Die Körner, die sie bekommen hatte, war das leckerste, was sie seit Lunationen gehabt hatte. Natürlich waren sie bitter und eigentlich schmeckten sie nach nichts. Aber was sie in letzter Zeit gegessen hatte, war entweder nichts oder Essenreste aus Containern. Und die galaktische Küche war nicht unbedingt auf Menschen spezialisiert. Das hieß nicht alles konnte sie verdauen.

Inzwischen hatte sie die handvoll Körner aufgefuttert und saß auf den kalten Metall Boden.

"Und wie heißt du?", wollte Rayshion nun von dem anderen Streuner wissen. Er allerdings schaute sie nur mit seinen großen braunen Augen an. Dann zeigte er auf seinen Hals und schüttelte seinen blonden Lockenkopf.

"Bist du stumm?", fragte sie ihn daraufhin und er nickte. Sie runzelte die Stirn. Entweder hatte er Probleme mit den Stimmbändern oder er war so traumatisiert, dass er nicht mehr Sprechen konnte. Sie erinnerte sich noch zu gut an die Zeit, als sie noch klein war. Als sie vor rund 24 Jahren geboren wurde, starb ihre Mutter, aber es blieb ihr ihr Vater. Sie sind zusammen von Raumschiff zum Raumschiff gesprungen. Meistens als blinder Passagier, aber es gaben auch Zeiten, wo sich der eine oder andere Alien erbarmte und ihnen Unterschlupf bot. In einer lykaeischen Bar fand ihr Vater zusammen mit anderen Menschen Arbeit in der Küche, wo man sie nicht sah. Es gab dort ebenfalls Kinder. Gespielt haben sie nicht zusammen, da sie keine Laute von sich geben durften. Andernfalls wären sie entdeckt worden. Während die Erwachsenen also zusammen in der heißen Küche schufteten, saßen die Kleinen in der Ecke und schauten ins Nichts. Manchmal aber wurden Männer rein gelassen. Sie suchten sich ein Kind aus und verschleppten es. Einige Stunden später war es dann wieder da mit verheulten Augen und Blut, das an den Beinen runterlief. Rayshion wusste damals nicht, was man ihnen angetan hatte, aber ihr war bewusst, dass es sehr schlimm gewesen sein musste. Die Kinder hörten von da an auf zu sprechen in der Hoffnung unsichtbar zu werden.

Ihre ganze Existenz ging es nur darum unsichtbar zu sein, nicht gesehen zu werden, dachte Rayshion nun wütend. Sie hatte das alles so satt, aber sie konnte nichts tun. Immerhin wollte sie am Leben bleiben.

Nachdem sie eine Runde in der Zelle gedreht hatte, setzte sie sich zu dem Jungen. Es gab in der Zelle nur die Toilette und die Tür.

"Ich nenne dich dann Kaydn. Du siehst nämlich nach einem Kaydn aus", versuchte sie die Stille zu durchbrechen. Der Junge schien sich zu entspannen und nickte zustimmend.

"Wie lange bist du schon hier?", fragte sie ihn. Er zuckte die Achseln. Die Gespräche würden sehr einseitig verlaufen. Rayshion wusste gar nicht, ob sie das so toll finden sollte. Sie hatte sich nach Menschenkontakt und Kommunikation gesehnt, aber sie konnte ja schlecht verlangen verlegt zu werden. Außerdem war es noch ein Kind und konnte ihr kaum anders als die anderen Streunern was antun. Also ja, sie war mit ihrem Zellengenossen zufrieden. Während sie die Tür anstarrte, sah sie im Augenwinkel, wie der magere Junge zu zittern begann. Vorsichtig legte sie einen Arm um die Schultern des Kindes.

RayshionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt