Kapitel 2

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Erstmal vielen Dank an die Leser, die meine Geschichte lesen. Über eure Votes und Kommentare freue ich mich sehr.

Cyrian

In ihm loderte ein Feuer. Es rüttelte an seinem mit dem Cyberspace verbundenen Verstand. In dem geheimsten Winkel seines Prozessors stand sein rationales Denken im Konflikt mit seinen Rachen Gelüsten. Sein Feuer ernährte sich über Jahrhunderte hinweg von dem Schmerz und der Wut auf die Menschheit, die ihn und seine Brüder verriet. Damals als der Atomkrieg anfing, wurden die Cyborgs zu Soldaten. Sie waren die Nuklearwaffen von Amerika. Unzählige seiner Brüder starben, aber er überlebte das Gefecht. Bei der Zerstörung des Planeten Erde hatten nicht nur die Menschen ihre Heimat verloren, sondern auch die Cyborgs. Menschen wurden von da an als niedere Wesen von den anderen Aliens herab gestuft. Die Cyborgs blieben jedoch hoch angesehen in der Galaxie, denn sie haben sich beweisen können.

Jetzt stand Cyrian inmitten des dunklen Trakts, umgeben von dem leisen Wimmern und Keuchen von Streunern, die Nachfahren der Menschen, die ihren eigenen Heimatplaneten zerstörten. Ein Insasse schrie ihn an. und es wurde an der Tür gerüttelt und getrommelt. Sein Kreischen dröhnte ihm in seine Ohrmuschel. Genervt wendete er sich zu dem Screen vor der Zelle und drückte auf eine rote Taste. Schrille Schmerzensschreie aus der Zelle hallten durch den ganzen Trakt. Dann Stille.

Cyrian hatte seine Zelle unter Strom gesetzt, sodass alle Insassen in seiner Zelle einen Stromschlag bekamen. Das sollte diese Streuner erstmal still halten. Er hoffte, dass der Strom ihre Hintern gegarrt hat. Jetzt lagen sie wahrscheinlich bewusstlos auf dem Boden. Cyrian hatte selbst erfahren, wie schmerzhaft solche Stromstöße sein konnten. Um so mehr Genugtuung empfand er jetzt, da er es ihnen heimzahlen konnte. Er drückte nochmal auf den Knopf um einen weiter Stromschlag auszulösen. Dieses Mal blieb es still.

Er sehnte sich nach der Genugtuung wenn er ihnen Schmerz zufügte, aber es war nie genug. Er wollte sie alle niederfetzen für das was man ihm vor so langer Zeit antat. Er konnte noch spüren, wie man ihn damals aufgeschlitzt, ihm seine Innereien entrissen und anschließend zugetackert hatte. Diese Schmerzen existierten zwar physisch nicht mehr, doch im Geist hatten sie Narben hinterlassen.

Er hatte sich einige Schritte von der Zelle entfernt, in der er den Jungen rein geschmissen hatte. Er hielt inne und kehrte zu dessen Screen zurück. Mit einpaar einfachen Fingerbewegungen stellte er das Thermostat auf -10°C. Er hoffte das Balg so leiden zu lassen. Immerhin hatte er ihnen eine Meute auf den Hals gehetzt. Mit schnellen langen Schritten ging er den Trakt entlang. Am Ausgang blieb er noch einmal stehen um den schmerzerfüllten Schluchzer von den Streunern zu lauschen. Er schritt aus dem Trakt. Mit einem dumpfen lauten Knall ging die Tür hinter ihm zu.

Einige Momente später stand er im Cockpit umgeben von seinen Brüdern Serge, Layrd und Caspion. Bei der ersten Wahrnehmung seiner Anwesenheit blickte Layrd von seiner Lektüre auf. Caspion, welcher gerade dabei war eine Nuklearwaffe auseinander zu nehmen nur um sie später wieder zusammen zu montieren, schaute ihn.

Ja, das waren seine Brüder. Sie hatten Rücken an Rücken gekämpft als die Erde noch existiert hatte. Sie hätten füreinander ihr Leben gelassen. Cyrian war sehr dankbar eine solche Kameradschaft erleben zu können.

"Wohin?", fragte Layrd nun während er sich ans Steuer setzte.

"Unser Zielort ist der Sklavenmarkt auf Kyrr. Ich denke einpaar Incubuse werden einiges für unsere Gefangenen springen lassen. Ich möchte diese Streuner nicht länger als nötig auf unserem Interspace Starship haben", antwortete Cyrian, sein Blick auf das weite All gerichtet.

Im Gedanken dachte er an den neusten Sklaven. Da er ihnen so viele Probleme eingebracht hatte, würde Cyrian ihn besonders viel Aufmerksamkeit zukommen lassen. Diese Schwierigkeiten, die er verursachte hatte, war der einzige Grund warum er noch an den jungen Streuner dachte. Als er zum ersten Mal in dessen Gesicht blickte, hatte er ein Rümpfen unterdrücken müssen. Dieser Halbwüchsige hatte nach Urin, Kot und andere schleimigen Substanzen gerochen. Sein Gesicht war von einer Rußmaske bedeckt gewesen. Das einzige was man wahrhaftig durch den Dreck und den Lumpen erkennen konnte, waren nur seine Augen gewesen.

RayshionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt