✧Five✧

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Taehyung

Seufzend schlüpfte ich aus meiner nassen Jacke und schüttelte sie noch einmal aus, bevor ich sie an den Haken in unserer Garderobe hing. Es hatte ewig gedauert, Jungkook zu beruhigen, aber im Endeffekt konnte ich ihn doch ruhigen Gewissens allein lassen. Ich verstand ihn vermutlich besser als so viele andere, denn ich war lange genug unglücklich verliebt gewesen ohne überhaupt zu wissen, wie der andere darüber dachte. Dass Jimin mich ebenfalls liebte, hätte ich damals nicht erwartet und nicht jeder konnte so viel Glück haben wie ich.

Allerdings wunderte ich mich stark, als meine Augen auf den Boden sahen und Jimins Schuhe nicht entdecken konnten und nachdem ich wieder aufsah, entdeckte ich auch seine Jacke nicht. Verärgert über mich selbst kaute ich mir auf der Lippe herum, denn dass er hier auf mich warten würde, wäre definitiv von mir zu viel verlangt gewesen.

Erneut entkam mir ein Seufzen und ich ging weiter in die Wohnung hinein. Ein Poltern verriet mir, dass Luna von irgendwo heruntergesprungen war, ehe sie dann zu mir kam, um mich zu begrüßen. Lächelnd hockte ich mich zu ihr hinunter und hielt ihr meine Hand hin, an der sie sofort ihren Kopf schmiegte und leise zu schnurren begann.

»Wo ist denn unser Jiminie?«, flüsterte ich ihr zu und sie sah mich nur noch einmal mit ihren großen Augen an, bevor sie dann wieder im Schlafzimmer verschwand. Ich richtete mich wieder auf und ging in die Küche, in der Hoffnung, Jimin hatte mir, wie ich ihm, einen Zettel hinterlassen, doch ich hatte zu viel gehofft. Sicher war er wieder unglaublich sauer und wenn er nach Hause kam, artete es wieder in einen Streit aus.

Gerade als ich mir etwas zu trinken aus dem Kühlschrank nahm, hörte ich auch das Klimpern eines Schlüssels, stellte mein Glas, ohne es befüllt zu haben, wieder ab und kam in den Flur. Natürlich stand dort Jimin und schälte sich aus seiner nassen Jacke, weil auch ihn der Regen überrascht zu haben schien. Er warf mir nur einen kurzen Blick zu, ehe er wie ich vorhin seine Jacke ausschüttelte und zu meiner hing. Mir waren die roten Ringe um seinen Augen nicht entgangen und sofort bekam ich einen Stich in meinem Herzen.

»Da bist du ja, Jiminie«, hauchte ich leise und ging einen Schritt auf ihn zu, doch als seine Augen mich wieder fixierten, blieb ich ruckartig wieder stehen.

»Da bin ich?« Er schnaubte einmal verächtlich. »Wer von uns beiden ist denn wieder zu dem tollen Jungkook gelaufen?«

Wie erwartet war er wütend und das verstand ich, deshalb durfte ich nun erst recht nicht böse auf ihn sein. Also nahm ich meinen Mut zusammen und ging wieder auf ihn zu, schlang dann meine Arme um ihn und zog ihn näher. »Baby, bitte«, flehte ich leise, weil ich gerade heute nicht mit ihm streiten wollte.

»Nichts Baby, Taehyung«, blockte er mich direkt ab und schob mich mit seinen flachen Händen an meiner Brust von sich, was ich perplex zuließ. Es kam nicht oft vor, dass er meinen Worten oder Berührungen widerstehen konnte und genau das zeigte mir wieder, wie ernst es war.

Ohne mich noch einmal anzusehen, ging er an mir vorbei in das Innere der Wohnung, doch ich gab jetzt nicht auf, ging ihm einfach hinterher. »Jimin, jetzt warte doch.«

»Es reicht mir, Taehyung!« Wütend drehte er sich zu mir um, aber ich sah seine Augen bereits wieder verdächtig glänzen. Das ließ natürlich auch mich nicht kalt und ich spürte bei mir selbst ebenfalls die Tränen aufsteigen.

Dann holte er wieder tief Luft, bevor ich etwas antworten konnte. »Taehyung, sag es doch einfach! Sag mir, dass du mich nicht mehr liebst, dass du Jungkook fickst, wenn du bei ihm bist und ich dir eigentlich nur noch ein Klotz am Bein bin!«

𝐖𝐫𝐨𝐧𝐠 𝐌𝐞𝐬𝐬𝐚𝐠𝐞│ᴠᴍɪɴ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt