𝐖𝐫𝐨𝐧𝐠 𝐌𝐞𝐬𝐬𝐚𝐠𝐞│ᴠᴍɪɴ ✓

✧Seven✧

✧Taehyung✧

Ich hasste es, allein zu duschen, aber noch mehr hasste ich gerade mich selbst. Warum hatte sich alles nur so entwickelt, wie es gekommen war? Hätte ich Jungkook sich selbst überlassen und mich nie mit ihm angefreundet, wäre es nie soweit zwischen Jimin und mir gekommen. Die Entwicklung unserer Beziehung war meine Schuld und dafür hasste ich mich abgrundtief.

Wütend über mich selbst knurrend schlug ich mit der Faust einmal gegen die geflieste Wand, ignorierte dann den pochenden Schmerz in meinen Fingerknöcheln und das Blut, das direkt hinaustrat. Dass der Schlag so kräftig gewesen war, war mir gar nicht bewusst gewesen, aber ich nahm es auch gar nicht richtig wahr. Noch immer hallte Jimins gedämpftes Schluchzen in meinem Kopf nach und ich bereute gerade meine Entscheidung, seinem Wunsch nachgekommen zu sein und ihn allein gelassen zu haben.

Aufgrund dessen stellte ich das Wasser der Dusche ab und stieg hinaus, kümmerte mich nicht einmal darum, mich abzutrocknen, sondern verließ einfach noch vor Wasser triefend das Bad. Ich wollte ihn jetzt sofort in den Arm nehmen, ihm sagen, wie sehr ich ihn liebte und nur ihn wollte. Seine Vorwürfe hatten mich überrumpelt und der Kuss mit Jungkook weckte ein schlechtes Gewissen in mir, obwohl ich ihn direkt abgewiesen hatte. Ich war so schwach, dass ich nicht einmal in dieser Situation meinem Freund sagen konnte, was er mir bedeutete, aber das würde ich nun ändern.

»Jimin!«, rief ich deshalb in die Wohnung hinein, erhielt aber wie erwartet keine Antwort. Mein Weg führte mich direkt in unser Schlafzimmer, dessen Tür sperrangelweit offen stand und in welchem noch immer Luna auf meinem Kissen lag und schlief.

»Jimin«, wiederholte ich mich und sah in jede Ecke des Raumes, sogar hinter die Tür, als ob er sich dahinter verstecken könnte. Doch nirgendwo erkannte ich seinen blonden Haarschopf und als mir dann die offenen Türen des Schrankes und einige seiner fehlenden Sachen auffielen, erkannte ich auch, was er getan hatte.

»Nein...«, flüsterte ich leise und vergrub mein Gesicht in meinen Händen, ehe ich wieder einmal kräftig gegen die Wand schlug. Der Schmerz wurde nur noch schlimmer und jetzt hatte ich rote Flecken meines Blutes auf der sonnengelben Tapete hinterlassen, die Jimin bei unserem Einzug ausgesucht hatte.

»Er darf mich nicht verlassen...nicht so...«, murmelte ich weiter und ging verzweifelt weinend in dem Zimmer auf und ab. Natürlich war mir klar, zu wem er gegangen sein könnte, denn Hoseok wäre der Erste, den er nach so einer Situation aufsuchen würde. Aber wenn ich jetzt dorthin lief, dann würde er mich gar nicht mit meinem Freund sprechen lassen, also musste ich etwas anderes tun.

Eigentlich sollte Jimin doch nur wissen, was er mir bedeutete, damit er über alles noch einmal nachdenken konnte. Es konnte nicht sein, dass unsere wunderschöne Beziehung wegen eines dämlichen Missverständnisses in die Brüche ging - das würde ich nicht zulassen.
Achtlos griff ich irgendein Handtuch aus unserem Schrank und wickelte es mir um die Hüften, bevor ich dann in die Küche ging. Dort lag wie immer mein Handy, welches ich sofort zur Hand nahm und Jimin anrief.

Natürlich ging er nicht ran, auch nach dem zweiten und dritten Mal nicht, aber zumindest stellte er es nicht aus. Wenn er nicht mit mir reden wollte, dann konnte ich ihm zumindest eine Nachricht zukommen lassen, denn Nachrichten hatte er von mir bisher noch nie ignoriert.

Taehyung
Jimin, ich muss dir etwas mitteilen.

Diesen Satz schickte ich ab und wartete elendig lang darauf, dass er sie las. Und tatsächlich erschien unter seinem Namen das Wörtchen 'online' und die Häkchen meiner Nachricht wurden blau. Mein Herz klopfte nun wie verrückt, während ich meine nächste Nachricht eintippte.

Taehyung
Jimin, ich liebe dich, nur dich und das wird für immer so sein.

Aber gerade, als ich diese Worte abschickte, ging er wieder offline und las sie nicht. Gerade diese bedeutenden Worte las er nicht und je länger ich wartete, desto verzweifelter wurde ich. Denn er las sie in den nächsten Stunden noch immer nicht.