Kapitel 2-Der Kampf

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P.o.V. Leo:
Ich hatte Angst. Ziemliche Angst. Zum einen, weil ein Wolf kurz davor war, mich zu zerfleischen, und zum anderen, weil er mit mir gesprochen hat! Das hier musste ein Traum sein! Während ich noch am überlegen war, was hier vor sich ging, ließ der Wolf sich nicht beirren und wollte mich anfallen, ich jedoch duckte mich weg und rannte los. Der Wolf folgte mir auf schritt und tritt, während ich dem Haus von Kyle immer näher kam. Dort angekommen klopfte ich an die Türe und schrie lauthals seinen Namen, jedoch machte niemand diese verdammte Türe auf! Der Wolf kam immer näher und näher, blieb dann stehen und kam in einer bedrohlichen Haltung knurrend näher. Plötzlich hörte man ein Poltern aus dem Haus, ein lautes "Scheiße!" und schon sprang ein Puma aus dem Fenster von Kyle. Ich war total erschrocken, hockte mich wimmernd auf den Boden und schaute den beiden kämpfenden Tieren zu, während mir vereinzelte Tränen die Wangen herunter flossen. Als der Puma dann dem auf dem Boden kauernden Wolf den Gnadenstoß gab und auf mich zu kam, wimmerte ich nur noch lauter, jedoch schaute ich den Puma die ganze Zeit an. Er war schon ein schönes Tier, trotz der ganzen Blutflecken. Doch plötzlich verschwanden die Flecken aus seinem Fell und es war wieder makellos. Dann hörte ich die Stimme von Kyle in meinem Kopf, was mich sehr verwunderte: "Keine Sorge, Leo, ich bin's, Kyle!" Mit diesen Worten fing der Puma lauthals an zu schnurren und legte sich neben mich. Ich war erstmal verstört, jedoch hatte ich keine Angst mehr und fing einfach an, das weiche Fell der Pumas zu streicheln. Dieser leckte mir kurz durch's Gesicht und legte dann seinen Kopf auf dem Boden ab. "Soso, du bist also Kyle, hm?" Der Puma seufzte nur und schaute mich dann an, dann nickte er. "Okaay, und... Wieso um Gottes Willen bist du ein Puma?!" Der Puma seufzte schon wieder, diesmal jedoch genervt. "Ich bin ein Formwandler, Leo." Ich gab nur ein stilles Nicken von mir. Nach einer Weile stand er auf und zeigte mir, ich solle aufsteigen. "Was? Auf deinen Rücken", fragte ich ihn total fassungslos. Der Puma nickte genervt, woraufhin ich aufstieg und er mit mir auf seinem weichen Rücken in sein Zimmer kletterte. Dort angekommen machte er noch die Fenster und Vorhänge in seiner Pumagestalt zu und verwandelte sich dann in Kyle. Seine Verwandlung sah Atemberaubend aus, jedoch als er wieder als Mensch da stand, hatte er keine Kleidung am Leibe. Beschämt schaute ich weg, nachdem ich sein Sixpack ausgiebig gemustert hatte, er jedoch schmunzelte nur und zog sich an. Als er angezogen war, setzte er sich neben mich auf sein Bett und zog mich in eine Umarmung. "Ich wollte es dir sagen, Leo, jedoch ging es nicht so einfach.. Ich hätte gegen die Regeln als dein Beschützer verstoßen.." "Als mein Beschützer", fragte ich ihn verwirrt. "Ja, du bist etwas besonderes Leo, selbst für Formwandler, deshalb war es meine Aufgabe, dich zu schützen." Okay, schock des Jahrtausends, erstmal verarbeiten.. "Was meinst du mit... Etwas besonderes", fragte ich ihn nach einer Zeit. "Naja, sagen wir es so, du kannst dich auch.. Verwandeln." Okay, erneut etwas zum verarbeiten.. Plötzlich drückte er mir einen Kuss auf die Stirn. "Komm, wir müssen zu deiner Mutter", war alles, was er noch sagte, bevor er aus dem Fenster kletterte. Okay, ich hatte noch so viele Fragen! "Komm jetzt", rief er noch hoch, dann kletterte ich langsam hinaus und lief mit ihm zu mir nach Hause. Dort angekommen erzählte Kyle meiner Mutter von dem Vorfall, worauf sie mich auf Wunden abcheckte. "Mom, mir geht es gut, ehrlich!" "Du hättest sterben können, Schatz!" Meine Mutter machte sich wirklich immer Sorgen.. "Ihr beiden werdet die Schule wechseln. Kyle, du wirst mit ihm auf eine Schule für Gestaltwandler gehen. Dort ist er zumindest etwas sicherer und lernt, sich selbst zu verteidigen." Das war alles was meine Mutter noch sagte, dann rief sie bei einer dieser Schulen in der Nähe an und bekam direkt eine Zusage, als die Person am anderen Ende meinen Namen vernahm. Heute schlief Kyle bei mir. Wir schliefen in einem Bett, jedoch konnte ich nicht schlafen, wenn ein Halbnackter, gutaussehender Typ neben mir lag, weshalb ich noch ein bisschen las. Kyle jedoch meinte, er wolle kuscheln, zog mich einfach an sich, legte das Buch weg und schlief dann ein. Super, jetzt lag ich an den Brustkorb und an das Sixpack eines hotten Typen gedrückt hier und konnte nicht schlafen. Jedoch nach einer Stunde schlief ich dann doch seelenruhig ein, ohne zu wissen, was mich am nächsten Tag erwarten würde.

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