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Er war wieder da...

Ohne es wirklich zu realisieren weinte ich.
Bei jedem komischen Geräusch zuckte ich zusammen, weil ich dachte es wäre Dad.
Als dann auch noch ein Bild von meiner Wand fiel war es vorbei.
Ich schrie so laut ich konnte. Dabei durchströmte mich eine Art Erholung. Die ganze Angst die sich manifiziert hatte viel langsam von mir ab.
Jess kam in mein Zimmer gestürmt und nahm mich in den arm.
Meine Beine gaben nach und wir sackten beide auf den Boden.
,,Es ist alles gut Jo. Du brauchst keine Angst haben."
Ich schob sie von mir weg und sah sie an.
,,Und was ist wenn ich keine Angst habe? Vielleicht habe ich auch einfach genug!"
,,Hör mal Jo..."
,,Nein Jess. Lass es."
Ich stand auf, öffnete mein Fenster und sprang in den Sand unter mir.
Jess wollte mir nach kommen, doch irgendwas hielt sie zurück. Kopfschüttelnd wante sie sich ab.

Ich lief den Strand entlang, bis ich an die Straße kam.
Gedankenverloren spazierte ich an den wenigen Autos vorbei und atmete tief ein und aus.
Es fing leicht an zu regnen und ich zog die Kapuze meines Hoodies tief in mein Gesicht. Es störte mich allerdings nicht. Auch nicht als meine Klamotten komplett durchnässt waren.

Nach gut zwei Stunden landete ich bei einer kleinen Kneipe.
Da mir eiskalt war öffnete ich die schwere Tür und trat in den warmen Raum.
Mehrere Männer saßen an einem Tisch und spielten Karten. An einem anderen Tisch saßen ein paar Frauen und unterhielten sich.
Langsam schlich ich zur Theke und setzte mich auf einen Hocker.
,,Moin Mädchen. Was darf's sein?"
,,Haben Sie Kaffee?"
Der Mann hinter der Theke lachte und sah mich an.
,,Nein junge Dame. Aber Bier."
,,Wasser?"
Er nickte und drehte sich um.
Neben mich setzte sich eine ältere Frau.
Eine kurze Zeit beobachtete sie mich.
,,Sag mal Mädchen...wohnst du nicht bei Sophia?"
Langsam nickte ich.
,,Könntest du ihr Grüße von mir ausrichten? Ich bin Susan. Sie wird wissen wer ich bin."
Sie lachte herzhaft und sah den Mann hinter der Theke an.
,,Ihr Getränk geht auf mich Fred."
Der Mann reichte mir mein Wasser und nickte Susan zu.
,,Was machst du eigentlich hier?"
Ich sah sie an und überlegte kurz.
,,Oh tut mir leid. Wie heißt du überhaupt?"
,,Josy."
,,Smith?"
,,Ja. Woher wissen Sie das?"
,,Deine Tante heißt Martha Smith oder?"
Wieder nickte ich und war leicht verwirrt.
,,Wir sind alte Freunde. Wie lang bleibst du noch?"
,,Acht Wochen..."
,,Gefällt es dir hier denn?"
,,Es ist wunderschön. Am liebsten würde ich nicht mehr weg. Die Leute hier sind so nett und immer für einen da. Egal wie gut man sich kennt."
Susan nickte.
Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen.
,,Deine Tante hat hier immer ihre Ferien verbracht. Deine Mutter war nie hier. Ich kenne sie garnicht wirklich. Ich finde es sehr schade. Martha meinte immer das wir uns gut verstehen würden...kommt doch mal zusammen her. Ich würde mich freuen."
Die Erinnerung an Mum versetzte mir einen Stich.
,,Sie würde sich bestimmt auch freuen."
,,Was ist denn los?"
,,Mum ist tot...sie hatte einen...Unfall."
Susan riss erschrocken die Augen auf.
,,Oh gott. Das tut mir so leid."
,,Ist schon okay. Seid ich hier bin geht es mir viel besser. Wirklich."
Sie lächelte leicht.
Wir unterhielten uns eine Weile bis ich wieder nach Hause lief.

Ich hatte mich in meinem Zimmer eingeschlossen und saß reglos auf meinem Bett.
Gedanken verloren starrte ich auf die kahle Wand gegenüber meines Bettes.
Jemand klopfte an meiner Tür, doch ich ignorierte es.
,,Josy. Das Krankenhaus hat vorhin angerufen. Es ging um Luca."
Sofort stand ich auf und riss die Tür auf.
,,Was haben sie gesagt Sophia?"
,,Es geht ihm gut. Naja...den Umständen entsprechend."
Ich lächelte. So glücklich war ich noch nie.
,,Kann ich ihn besuchen?"
Sophia nickte.
,,Jetzt?"
,,Kind, wir haben 23 Uhr. Du willst jetzt noch weg?"
,,Bitte."
Sie zog mich zu ihrem Auto und wir fuhren los.

Seit einer Stunde saß ich nun schon an Lucas Bett und hielt seine Hand.
Er sprach nicht mit mir, aber sah mich ab und zu mal an.
Die Krankenschwester meinte, er würde erst in ein paar Tagen wieder ganz gesund sein.
,,Ich bin so froh, dass es dir gut geht. Ich weiß das du nicht antworten kannst, aber hattest du keine Angst? Ich meine...mein Dad hätte dir sonst was tun können."
Ich drückte seine Hand und gab ihm einen Kuss auf die Stirn.
,,Bis bald."

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Hey,
Tut mir leid, dass in letzter Zeit so wenig kam. Ich hatte leider etwas Stress und so.
Hoffe trotzdem das es euch gefällt🤗
Lg L❤

He changed my life 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt