Siebzehn

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"Jetzt ist eigentlich nur noch die Frage: Wie sollen wir ihn oder sie bitteschön finden?", fragte Alice, als wir nach der Schule in Richtung Bus liefen.

"Vielleicht gibt Vera's Tante uns ja einen Tipp?", sagte Tamara.

"Hoffentlich.", seufzte Cat.

Der Bus kam und die drei stiegen ein.

"Wir treffen uns gleich bei mir zu Hause!", rief ich noch hinterher, dann lief ich zum Parkplatz.

An meinem Auto lehnte...Lloyd.

"Hallo, was machst du an meinem Auto? Wehe, ich entdecke auch nur einen neuen Kratzer!", sagte ich genervt.

"Du hast ein Buch im Raum vergessen. Ich wollte es dir nur geben. Reg dich nicht immer gleich so auf!", antwortete er und seine Mundwinkel zuckten nach oben.

"Äh, danke?", sagte ich leicht verwirrt und griff nach dem Buch.

Für einen Moment berührte ich seine Hand. Ich spürte eine seltsame Aura, die ich vorher kaum wahrgenommen hatte. Es fühlte sich an, als hätte jemand versucht  schwarz und weiß zu verrühren , aber die Farben hätten sich nicht vermischt. So schnell das Gefühl gekommen war, so schnell war es auch wieder verschwunden. Ich sah ihn für einen Moment irritiert an. Auch er guckte irritiert. Ich drehte mich schnell um und setzte mich ins Auto. Die ganze Fahrt dachte ich über dieses seltsame Gefühl nach. Vielleicht hatte ich mir das alles nur eingebildet.

Ich kam fast gleichzeitig mit den anderen zu Hause an. Lisee empfing und begrüßte uns. Wir gingen nicht ins Haus, sondern folgten ihr am Pool vorbei in den Garten. Sie taste in einer Lücke zwischen den Steinen der Backsteinmauer herum. Plötzlich schoben sich die Steine zur Seite und gaben den Blick auf das innere eines Fahrstuhl frei. Er war rund und komplett aus Metall. Wir gingen zögerlich zu Lisee hinein. Sie drückte einen Klopf an der Wand und der Fahrstuhl setzte sich in Bewegung. Er fuhr offensichtlich nach unten, in die Erde. Als er sich öffnete, schauten wir in einen Gang mit acht Türen.

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