19 . Lügen

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am nächsten Tag, in der Uni.

Ich hatte das Gefühl, dass alle Blicke auf dem Campus auf mir lagen. Es war ein seltsames Gefühl und ich wusste nicht wirklich, ob ich es mir nur einbildete.

Ich schaute die ganze Zeit an mir runter, um herauszufinden, ob ich irgendwo irgendwas hatte.

Schließlich beschloss ich, dass ich es mir wohl nur einbildete und ging zu meinem ersten Kurs.

Auch am Mittatag fühlte ich mich immernoch die ganze Zeit beobachtet, doch dann hatte ich endlich meinen letzten Kurs und war froh auf das Ende dieses Tages zu zu steuern.

Ich setzte mich absichtlich ziemlich weit nach hinten, um nicht die ganze Zeit die brennenden Blicke im Nacken zu spüren, wie im ersten Kurs.

Nach etwa 20 Minuten fiel mir auf, wie die beiden Typen in der Reihe vor mir sich immer wieder zu mir umdrehten und ich versuchte krampfhaft es zu ignorieren, doch es gelang mir nicht.

"Hundertpro die ist das", hörte ich den einen sagen und konnte nicht widerstehen mich ein wenig nach rechts zu lehnen, um zu sehen, was der Typ in der Hand hielt.

Auf seinem Handy spielte ein Video - stumm, daher brauchte ich ein kleines bisschen, bis ich verstand, was es zeigte.

Mit einem mal gefror mir das Blut in den Adern.

Das war nicht sein Ernst!? Das konnte nicht war sein..

Ich merkte wie meine Hände anfingen zu zittern und sich um mich herum alles anfing zu drehen.

Plötzlich hatte ich das Gefühl, dass wirklich jeder im Raum zu mir sah und mir die Luft zum Atmen nahm.

Wie vom Blitz getroffen sprang ich mit einem Mal auf, schnappte mir meine Tasche und den offenen Ordner auf dem Tisch vor mir - den Stift ließ ich liegen - und verließ mit eiligen Schritten den Saal.

Panik schnürte mir den Hals zu und ich konnte kaum klar denken, während ich versuchte schnell von diesem Ort wegzukommen.

Hatte jeder, der mich heute so angesehen hatte das Video gesehen, oder nur davon gehört?

Und ich dachte es hätte nichts zu bedeuten, dass Aiden sich seit gestern Morgen nicht mehr gemeldet hatte. So dumm..

Eine Brührung an meinem Handgelenk ließ mich herumfahren.

Killian musterte mich kurz und erst jetzt merkte ich die heißen Tränen, die über meine Wangen liefen.

Er wusste es. Mit Sicherheit.

Er wusste schließlich immer alles, wenn es um mich ging und am liebsten würde ich ihn dafür schlagen.

Ich erwartete, dass er mich trotzdem fragte, was war oder einen blöden Spruch abließ, schließlich hatte er mich ja gewarnt, oder was auch immer.

Gab es denn wirklich keine anständigen Jungs mehr? Hatte Lilly sich mit Xavier den letzten Typ geangelt, der noch wusste wie man sich charmant verhielt ohne gleichzeitig ein verdammter Wixxer zu sein?

"Ich bring dich hier weg", sagte er schließlich. Schlicht und einfach und ging dann an mir vorbei zu den Parkplätzen.

Ich dachte kurz darüber nach ihm nicht zu folgen.

Ich dachte daran, wie viel besser es wäre jetzt stattdessen bei Lilly zu sein oder bei Dean, den ich eh schon viel zu lange nicht gesehen hatte.

Adam. Mit einem mal war er auch noch in meinem Kopf. Was er von mir denken würde..

Doch keiner von ihnen war hier. Nur er.

Immer musste Killian da sein, wenn irgendetwas schief ging.

You and Me || these fucking wordsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt