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Ich muss die Schule abbrechen und ausziehen, um für Heartbreakers Inc zu arbeiten, aber das ist mir egal.
Meine Noten sind so mies, dass ich den Abschluss eh nicht geschafft hätte, und alle in der Schule hassen mich.
Mit Ausnahme von Brenda, aber in Wahrheit hält sie mich sowieso für komplett bescheuert.
Und Mom bin ich sicher auch total egal, sobald das Baby erst mal da ist.
Außerdem hätten wir gar keinen Platz für noch ein Kind, und nachher müsste ich mir noch mein Zimmer mit ihm teilen.
Nein, nicht mit mir.
Ich haue ab.
Zum Glück sind Mom und Steve nicht da, als ich nach hause komme.
Ich packe in Windeseile all meine wichtigen Sachen zusammen und hinterlasse nur einen Zettel auf dem Küchentisch:

Liebe Mom, Steve,

Ich habe einen Job gefunden, bei dem ich sehr viel verdiene [nein, nichts mit Prostitution oder Drogen oder irgendetwas anderem Illegalen]
Ich muss dafür aber etwas weiter weg, eigentlich sogar immer herumreisen, und deshalb ziehe ich aus.
Ich sage euch das nicht persönlich, weil ich weiß, ihr würdet es mir verbieten wollen. Das könnt ihr aber nicht! Ich bin 18, volljährig.
Ich weiß, was ich tue. Glaubt mir. Und ich werde mich ganz oft bei euch melden und euch besuchen.
Hab dich lieb, Mom! (Dich nicht, Steve)

Gracie

Als das geschafft ist, schreibe ich auch noch Brenda eine Nachricht, allerdings über mein iPhone.

Hey Bee, ich komm Montag nicht in die Schule. Hab nen geilen Job gefunden. Gehe von zuhause weg. Xoxo

Dann haue ich schnell ab, bevor ich noch Mom oder Steve über den Weg laufe.
Verona hat mir befohlen, wieder zur Firma im alten Industriegebiet zu kommen. Von dort aus würde ich mit den anderen neuen Mitarbeitern zum zentralen Standort gebracht und dort mit ihnen auf meinen neuen Job vorbereitet werden.
Als ich um die Ecke biege, staune ich nicht schlecht.
Zwischen den heruntergekommenen Gebäuden steht eine funkelnde schwarze Limousine.
So viel zum Thema nicht Auffallen- aber in diesem Drecksviertel treibt sich sowieso keine Menschenseele herum.
Verona steht neben der Limo und winkt mir freudig zu. „Gut, dass du schon da bist Süße! Dann können wir ja los, ihr seid vollzählig."
Ein uniformierter Chaffeur hält mir die Tür auf. Er sieht aus, als wäre er weit über 80.
„Das ist James", erläutert Verona stolz und flüstert mir zu: „Er heißt nicht wirklich James, aber das ist doch total trendy, oder nicht? Chaffeure heißen schließlich immer James. Zumindest bei Heartbreakers Inc."
„Ähm... ja." Ich bedanke mich bei „James" und krabbele etwas überrumpelt in das Auto, wenn man es überhaupt Auto nennen kann.
Das ist echt sowas von krass.
Und nicht nur die Limousine- denn als ich sehe, wer sie mit mir teilt, verschlägt es mir glatt die Sprache...

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