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Mit mir zusammen in der Limousine sitzen das Mädchen, das ich bereits in der Firma getroffen habe, und zwei Jungs in meinem Alter.
Der eine von ihnen sieht so atemberaubend gut aus, dass ich für einen Moment völlig hin und weg bin.
Er hat dunkle Haare, strahlend grüne Augen, eine markante Jaw Line und soweit ich das beurteilen kann, genau die richtige Figur.
Den schnappe ich mir, denke ich vergnügt, während ich es mir im Sitz gegenüber bequem mache.
Neben mir sitzt der zweite Junge, der ebenfalls relativ gut aussieht, aber überhaupt nicht mein Typ ist. Er hat verstrubbelte Haare und trägt eine Nerd Brille, und sieht auch sonst aus wie ein typischer Streber.
Er reicht mir gerade die Hand und hat einen ziemlich ernsten Blick drauf. „Guten Tag, mein Name ist Connor de Beuf."
„Ich bin Gracie", erwidere ich und muss mir ein Kichern verkneifen.
Schwer vorstellbar, dass dieser spießige Typ bald reihenweise Mädchen aufreißen soll.
„Ich bin Claire", flötet das Mädchen. „Wir haben uns heute Morgen gesehen, oder?"
„Ja", antworte ich und lächle. „Du hast den Job also auch so schnell angekommen?"
Sie zuckt mit den Schultern. „Kanns einfach kaum erwarten, von zuhause wegzukommen."
„Geht mir genauso."
„Das geht uns doch allen so", erwidert der unbekannte Hottie genervt und köpft unbeeindruckt eine Flasche Champagner, die er vor wenigen Sekunden aus der pompösen Minibar gezaubert hat. „Will noch wer?"
„Ich trinke nicht", kommentiert Connor spitz. „Bei jeder Alkoholzufuhr degenerieren tausende von Gehirnzellen..."
„Ich nehme nen Glas", unterbreche ich ihn fröhlich und nehme den Champagner entgegen.
Die Blicke des verdammt gut aussehenden Typens, die er mir über das Glas hinweg zuwirft, erwärmen meinen ganzen Körper.
„Gib mir auch was", fordert Claire, doch anstatt sich auch ein Glas zu nehmen, greift sie nach der ganzen Flasche und trinkt mehrere große Schlucke. Dann wischt sie sich über den Mund.
Der unbekannte Typ schaut sie angewidert an. „Hast du kein Benehmen?"
„Du hast wohl eher keins", zischt sie zurück. „Du hast dich Gracie noch gar nicht vorgestellt."
Er wirft mir einen arroganten Blick zu und streicht sein Haar zurück. „Ich bin Jack. Und ich bin nicht hier, um irgendwelche Freundschaften zu knüpfen."
Ich lache amüsiert. „Oh glaub mir, ich auch nicht."
Wenn dann eher eine heiße Affäre, denke ich im Stillen.
„Also ich bin hier, weil meine Eltern mich in ein Internat für Hochbegabte stecken wollten", erwähnt Connor pikiert, obwohl niemand danach gefragt hat. Er rümpft die Nase. „Im Übrigen entspricht das Konzept genau meinem Menschenbild.   Wir sollten uns auf den wissenschaftlichen Fortschritt konzentrieren. Mit dem Geld, was ich hier verdiene, kann ich endlich meine Projekte vorantreiben. Liebe und Gefühle sind niedere Triebe des Menschen."
Ich muss schon wieder fast lachen über seine nerdigen Aussagen, doch dann werde ich abgelenkt: Claire beugt sich plötzlich nach vorn, legt beide Hände um Connors Kopf, zieht ihn zu sich und gibt ihm einen langen, energischen Kuss.
Nach einer gefühlten Ewigkeit lässt sie ihn los und er beginnt, mit hochrotem Kopf aus dem Fenster zu starren.
„Es sind vielleicht niedere Triebe, aber Spaß macht es trotzdem, was Connor?" Sie grinst ihn an, dann zwinkert sie mir zu.
Ich zwinkere zurück und werfe einen Seitenblick auf Jack, um seine Reaktion zu beobachten.
Er scheint kein bisschen irritiert von Claires plötzlichem Kuss.
Kein Wunder.
Wir denken scheinbar alle gleich: Liebe bah, Rummachen klar.
Ich grinse.
Das kann ja noch spannend werden...

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